Letzten Samstag zügelte Rolf Thierstein aus Faltschen mit Familie und Helfern zur Alp Bärenmatti auf 1300 Metern. Nach fünf Kilometern und 90 Minuten Fussweg kam das Team oben an.
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MICHAEL SCHINNERLING
Am Samstagmorgen um 5.30 Uhr schaute Rolf Thierstein aus Faltschen nach seinen Kühen. Noch einmal molk er sie und prüfte, ob alle schön sauber sind. Bereits am Freitagabend waren die Tiere geputzt worden, nun folgte quasi noch die Politur. Die Treicheln und Glocken wurden umgehängt, und damit waren die Damen im Stall bereit für den Alpaufzug. Nun warfen sich die jüngsten Helfer Björn, Jan, Marc und auch Vater Thierstein in den «Chüjermutz».
Traditionell ging es nun Richtung Alp Bärenmatti, gemütlich zogen die 15 Kühe los. «Wir haben schon 16 Rinder und 8 Kälber mit einem Alpaufzug nach oben gebracht», erklärte Thierstein. Bei einer «Züglete» packen alle mit an. Die Schwiegereltern Marianne und Bernhard Rubin genauso wie Rolfs Frau Karin und der Kollege der Söhne Jan und Mark Thierstein, Björn Loretan. «Heja, heja», hörte man zwischendurch. Es war eine charmante Aufforderung weiterzulaufen, wenn einige Damen stehen geblieben waren, um zu grasen. Nach fünf Kilometern und 1,5 Stunden Fussmarsch war man am Ziel angelangt. Die Kühe wurden von ihren Glocken befreit und durften nun grasen, so lange sie wollten.
Für 115 Tage auf der Alp
Wie es sich gehört, gab es anschliessend für alle Helfer ein währschaftes Znüni mit Alp- und Hobelkäse AOP, selbstgemachter «Züpfe» von der Schwiegermutter, hausgemachter Trockenwurst vom Schwiegervater und weiteren rustikalen Leckereien. «Die Tiere bleiben für ungefähr 115 Tage hier oben. Täglich werden wir die Kühe zweimal melken, was rund 220 Liter Milch am Tag ergibt», erklärte Thierstein. Zur Verwertung verkauft er die Milch an einen externen Betrieb. «Demnächst kommen noch fünf Kühe und drei Kälber aus Langnau dazu. Das Wichtigste für uns ist, dass die Tiere gesund bleiben und wir sie im September wieder heil ins Tal. bringen», so Thierstein.