Jetzt werden nur noch Kleinigkeiten optimiert
18.06.2021 SportGLEITSCHIRM Patrick von Känel nimmt dieses Jahr zum zweiten Mal am X-Alps teil. Mit einer neuen Crew geht der Frutiger in den Wettkampf, der am 20. Juni beginnt. Momentan steht die mentale und psychische Vorbereitung im Fokus.
MICHAEL SCHINNERLING
«Die Faszination ...
GLEITSCHIRM Patrick von Känel nimmt dieses Jahr zum zweiten Mal am X-Alps teil. Mit einer neuen Crew geht der Frutiger in den Wettkampf, der am 20. Juni beginnt. Momentan steht die mentale und psychische Vorbereitung im Fokus.
MICHAEL SCHINNERLING
«Die Faszination des Fliegens liegt unter anderem in der Einfachheit, irgendwo hochzulaufen und zu starten. Du kannst fliegen, wohin du willst, es ist der komplette ‹Free-Spirit›», beginnt Patrick von Känel seine Begeisterung für den Gleitschirmsport zu erklären. Man müsse eben aufpassen, nicht in irgendwelche Flugverbotszonen zu gelangen.
Beim Hike-and-Fly-Rennen X-Alps komme noch das Laufen und Frühaufstehen hinzu. Für von Känel ist es spannend, auf so etwas Grosses hinzuarbeiten. «Vorbereitungen wie Kleider beschriften oder Bus einrichten sind alles Sachen, die ich schon vor zwei Jahren gemacht habe. Das kann ich kurzhalten. Wir sind bloss noch dabei, Kleinigkeiten zu optimieren.» Seine Erfahrung erleichtert die Vorbereitung enorm: «Was tut mir gut und was nicht? Was brauche ich unterwegs? Das waren bei der ersten Rennteilnahme bloss Vermutungen. Nun weiss ich es, ich mag gerne Schinkensandwich und nehme daher kein Salamisandwich mit.» Für von Känel ist das X-Alps das grosse Ziel, um mit seinem Team durchzustarten. Nicht nur er, sondern auch die Supporter müssten optimal vorbereitet sein.
Komplexe Aufgaben und ein spezieller Schirm
Als Testpilot hat von Känel noch etwas ganz Entscheidendes zur diesjährigen Austragung beigetragen. «Wir haben einen speziellen X-Alps-Gleitschirm entwickelt. Als Testpilot war es mir wichtig, einen guten Schirm zu kreieren. Aktuell haben 12 von 32 Athleten unseren Schirm», so von Känel. Zudem wurden gemeinsame Trainings mit Chrigel Maurer durchgeführt. «Alle Schweizerteams haben im Wettkampfstil Übungen absolviert.»
Wird man sich während des Rennens untereinander austauschen? Kommunikation finde sicher statt während des Rennens, was auch sinnvoll sein könne. Schwierig dürften etwa die hohen Berge am Mont Blanc sein, hier könne man viel Zeit verlieren, wenn man nicht gut fliege. Dafür gibt es die beiden Supporter, Fluglehrer Andy Jaggi und Akrobatik-Flieger Matteo Caprari. Die beiden haben vielseitige Aufgaben. Ihnen unterliegen etwa die Routenplanung, das Kochen oder Massieren.
Kein X-Alps für Sepp Inniger
Der Frutiger Sepp Inniger wäre als Supporter des Gleitschirmpiloten Hanes Kämpf aus Interlaken am Start gewesen. Da Kämpf vor der Einreise nach Österreich positiv auf Corona getestet wurde, musste er bis gestern Donnerstag in Quarantäne. Und da der Prolog – der ebenfalls gestern stattfand – Pflicht für alle Piloten ist, ist der Start nicht möglich. «Der verpasste Prolog und die Gefahr, mit dem Virus einen Wettkampf durchzuziehen, führten zum Rennausschluss», erklärte Inniger.
MICHAEL SCHINNERLING