Bergahorne prägen seit Jahrhunderten die Kulturlandschaft im Berner Oberland. Im Rahmen der Aktion «Freistehende Bergahorne» fand am letzten Freitag die diesjährige Pflanzaktion statt, initiiert und finanziert durch die Stiftung UNESCO-Welterbe Swiss Alps ...
Bergahorne prägen seit Jahrhunderten die Kulturlandschaft im Berner Oberland. Im Rahmen der Aktion «Freistehende Bergahorne» fand am letzten Freitag die diesjährige Pflanzaktion statt, initiiert und finanziert durch die Stiftung UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch.
Am Freitag waren Biologin Alessandra Lochmatter und Geografin Jessica Oehler im Berner Oberland unterwegs, um den Aktionstag zu begleiten. Bereits vorgängig hatten die beiden Welterbe-Mitarbeiterinnen organisiert, dass alle engagierten Landbesitzer die bestellte Anzahl Bäume am Ausgabeort in Empfang nehmen konnten: In Kandersteg wurden 18 Bäumchen bestellt, die meisten Anwesenden wollten auch gleich mehrere Jungbäume auf ihrem Land pflanzen. Nachdem die Privatpersonen ihre Bäumchen entgegengenommen hatten, blieben sechs für die Gemeinde reservierte Bäume zurück. Franziska Ryter, die für das Ressort Hochbau, Planung und Landwirtschaft zuständige Gemeinderätin, freute sich sehr über diese Bäume, die «perfekt zur wunderschönen Natur- und Kulturlandschaft mit ihrer Artenvielfalt» passen würden. «Handfeste Projekte wie dieses, wo man auch mal zupacken kann, gefallen mir besonders gut. Für mich bedeutet es auch Abwechslung zur eher trockenen Papiermaterie der Verwaltung.»
Prächtig und mächtig
Die Bergahorn-Pflanzaktion nimmt in der Arbeit der Stiftung UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch seit vielen Jahren einen wichtigen Stellenwert ein. Bergahorne sind ein prägendes Element der alpinen Kulturlandschaft und sowohl Landschaftselement als auch wertvoller Lebensraum zugleich, zum Beispiel für das seltene «Rudolphis Trompetenmoos». Im Reichenbachtal sind einzigartige Bestände in typischer Ausprägung erhalten geblieben. Über 600 vielfach uralte und knorrige Bäume stehen auf den Alpweiden der Region. Im Rosenlauigebiet im östlichen Berner Oberland gibt es zwischen der Schwarzwaldalp und Rosenlaui sogar einen «Bergahornweg» als Themenweg.
Wer einen Bergahorn pflanzt, muss langfristig denken. Freistehende Standorte sind ein Muss. Denn die Bäume werden nicht nur prächtig, sondern auch mächtig und – wenn alles passt – jahrhundertealt.
PRESSEDIENST UNESCO-WELTERBE SWISS ALPS JUNGFRAU-ALETSCH