ALFRED MARMET-LAUBER, FRUTIGEN
23.07.2021 NachrufAlfred Marmet wurde am 28. August 1928 an Rinderwald als dritter Sohn von Susanna und Christian Marmet-Maurer geboren.
Die Schule absolvierte er an Rinderwald und im Elsigbach. Dem Lehrer Klopfenstein blieb sein Rechentalent nicht verborgen. So stellte dieser ihm ein spezielles Rechenbuch ...
Alfred Marmet wurde am 28. August 1928 an Rinderwald als dritter Sohn von Susanna und Christian Marmet-Maurer geboren.
Die Schule absolvierte er an Rinderwald und im Elsigbach. Dem Lehrer Klopfenstein blieb sein Rechentalent nicht verborgen. So stellte dieser ihm ein spezielles Rechenbuch mit Schlüssel zur Verfügung. Bereits als elfjähriger Knabe musste er bei Verwandten als Stallbursche tatkräftig anpacken. Aus diesem Grund besuchte er im besagten Jahr die Schule im Elsigbach.
Als lediger Bursche arbeitete er im elterlichen Bergbauernbetrieb mit. Im Winter verdiente er mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten seinen Lebensunterhalt. So verrichtete er Zimmereiarbeiten bei den Gebrüdern Schranz und half beim Neubau des Schulhauses im Elsigbach mit. Auf der Suche nach einem sichereren und zuverlässigeren Einkommen machte er eine Ausbildung zum Störenmetzger. Diese Tätigkeit übte er mit viel Freude und Engagement aus. So musste er nicht – wie die meisten anderen jungen Männer im Engstligtal – der gesundheitsschädigenden Arbeit in den Schiefergruben nachgehen.
Seine Frau Hilda Lauber, die er bereits seit der Kindheit kannte, heiratete er am 25. Mai 1953. Ein Jahr später wurde dem jungen Ehepaar die Tochter Therese geschenkt. Später folgten die Söhne Beat (1955), der tragischerweise kurz nach der Geburt verstarb, Marcel (1958) und Heinz (1965). Alfred war seinen Kindern immer ein guter Vater, dem es wichtig war, dass die Jungmannschaft eine solide Ausbildung genoss.
Als Milchkontrolleur besuchte Alfred in den Sommermonaten mehrmals die Bauern in den Bergen und den Alpweiden. So legte er viele Kilometer und eine beachtliche Anzahl von Höhenmetern zu Fuss zurück.
Breits in jungen Jahren stellte man fest, dass er an einem unheilbaren Augenleiden (Röhrenblick) litt. Glücklicherweise schritt diese Krankheit sehr langsam voran. Später kam dann noch der Graue Star hinzu. Nach der Operation konnte seine Sehkraft noch einmal kurzfristig verbessert werden. Aber der Röhrenblick machte sein Gesichtsfeld immer enger, bis es schliesslich ganz finster wurde in seinem Leben. Diese Behinderung machte ihm stark zu schaffen.
Der Besuch seiner Kunden als Störenmetzger mit dem Motorrad und der Hutte wurde wegen seiner Behinderung immer gefährlicher. So war er froh, dass er das Amt des Kassiers bei der Skilift Metschalp AG übernehmen konnte – eine Tätigkeit, die seinen Talenten entsprach, hatte er doch schon jahrelang als Kassier der Viehversicherungskasse, der Metschstrasse, der Wasserversorgung und der Milchgenossenschaft geamtet.
Im Alter von 75 Jahren hatte sich das Ehepaar entschlossen, seinen langjährigen Wohnsitz beim Stein an Rinderwald zu veräussern und auf den Beatenberg in die Nähe der Tochter zu ziehen.
Während 15 Jahren lebten sie dort mit wunderbarer Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau und auf den Thunersee. Die Last des Alters wuchs, und der allgemeine Gesundheitszustand verschlechterte sich kontinuierlich. Schliesslich wurde ein Umzug in eine Institution unumgänglich.
Am 1. November 2018, mit 90 Jahren, zogen sie vom Beatenberg in das betreute Wohnen im Altersheim in Oberdiessbach. Rund eineinhalb Jahre konnten sie noch die Annehmlichkeiten und die schöne Wohnung geniessen. Anfang Juni 2020 stürzte Hildi und brach sich den Oberschenkel. Von der notwenigen Operation erholte sie sich nicht mehr und verstarb am 10. Juli 2020.
Jetzt war Alfred völlig allein, und er zog ins Altersheim um. In den frühen Morgenstunden des 14. Juni durfte er friedlich einschlafen, und sein Wunsch – mit seinem geliebten Hildi wieder vereint zu sein – wurde ihm erfüllt.