NATIONALTURNEN Die Schwingerin Rahel von Känel ist auch Nationalturntrainerin. Aktuell bestreitet sie keine Wettkämpfe, will aber nächstes Jahr ins Sägemehl zurückkehren.
KATHARINA WITTWER
Seit mehr als der Hälfte ihres Lebens übt Rahel von Känel eine fürs ...
NATIONALTURNEN Die Schwingerin Rahel von Känel ist auch Nationalturntrainerin. Aktuell bestreitet sie keine Wettkämpfe, will aber nächstes Jahr ins Sägemehl zurückkehren.
KATHARINA WITTWER
Seit mehr als der Hälfte ihres Lebens übt Rahel von Känel eine fürs weibliche Geschlecht eher ungewöhnliche Sportart aus: Sie steigt in die Zwilchhose. Und nachdem der Turnverein Reichenbach Nationalturnen in sein Programm aufgenommen hatte, trainierte sie auch diese Sportarten. «Nationalturnwettkämpfe bestritt ich nur bis zum Beginn meiner Lehre. Danach konzentrierte ich mich aufs Schwingen», klärt die Flachmalerin auf. An den Schwingfesten war sie recht erfolgreich. Davon zeugen mehrere Kränze an der Wand in ihrem Zimmer. Vor etwa drei Jahren bereitete ihr plötzlich das linke Knie Probleme. Ob dies an der Überbeanspruchung oder Läsion eines Bandes, des Meniskus oder eines Knochens lag, fanden die Ärzte nicht heraus. Für die Reichenbacherin bedeutete es jedenfalls: kürzer treten und keine Wettkämpfe bestreiten.
Im Moment ist sie lieber Coach
«Damals fragte mich Peter Zahler, ob ich ihm beim Trainieren des Nationalturnnachwuchses unterstützen würde», erklärt Rahel von Känel. So sei sie dort hineingerutscht. «Weil es mir Spass bereitet, den Kindern etwas weiterzugeben, absolvierte ich im Herbst 2019 den J+S-Leiterkurs.» Seither ist sie jeden Mittwoch auf dem Sportplatz Kien für zwölf Buben und zwei Mädchen verantwortlich – allerdings nicht allein: «Entweder Peter Zahler oder Mathias Zurbrügg teilen sich die Aufgabe mit mir.» Es sind die unterschiedlichen Disziplinen, das Kräftemessen und natürlich das Schwingen und Ringen, die für Rahel von Känel die Faszination des Nationalturnens ausmachen. Davon, dass das Trainertrio seine Sache gut macht, zeugt der Kategoriensieg seines Schützlings Benjamin Heyden am kantonalen Nationalturntag vom 20. Juni.
Die Frage, ob und wann sie wieder ins Sägemehl zurückkehre, beantwortet die bald 21-Jährige mit: «Nächstes Jahr, sofern alles optimal läuft. Im Moment fehlt mir noch die Motivation dazu.» Wegen Corona sind dieses Jahr nur vier Feste geplant, und Kränze gibt es keine. Auch ist es noch unsicher, ob die Feste überhaupt durchgeführt werden können.