LAUFSPORT Jerome Furer aus Frutigen war beim Eiger Ultra Trail vor einer Woche Vierter geworden. Am Samstag gelang ihm ein weiterer Coup beim Stockhorn-Halbmarathon: Er lief fünf Minuten schneller ins Ziel als im Vorjahr und landete auf Rang 2 im Gesamtklassement. Insgesamt nahmen 393 ...
LAUFSPORT Jerome Furer aus Frutigen war beim Eiger Ultra Trail vor einer Woche Vierter geworden. Am Samstag gelang ihm ein weiterer Coup beim Stockhorn-Halbmarathon: Er lief fünf Minuten schneller ins Ziel als im Vorjahr und landete auf Rang 2 im Gesamtklassement. Insgesamt nahmen 393 LäuferInnen teil.
MICHAEL SCHINNERLING
Der 24-jährige Jerome Furer startete an der 18. Ausgabe des Stockhorn-Halbmarathons. Letztes Jahr hatte er hier den zwölften Rang in der Gesamtrangliste mit einer Zeit von 1.59:41 belegt. Nach seinem sensationellen Abschneiden am Eiger Ultra Trail mit dem 4. Rang in der Kategorie «E51 Herren Seniors» und dem 5. Rang bei den «E51 Herren Overall» war der Frutiger motiviert für den Laufevent im Simmental. Hier galt es nun, 21,1 Kilometer Gesamtlänge, 1724 Meter Gesamtsteigung und 371 Meter Gesamtgefälle zu bewältigen. Die grosse Frage, die Furer vor dem Start beschäftigte: «Reicht es, oder reicht es nicht bis ganz nach oben?» Normalerweise braucht man nach einem Ultra Trail mehr als eine Woche Erholung. «Das stimmt zwar, aber ich fühlte mich gut. So wagte ich die Teilnahme», erklärte der Frutiger.
Beim Startschuss um 10 Uhr lief er sofort in der Spitzengruppe und hielt ohne Probleme mit. Unterwegs waren die drei Top-Läufer mit dem späteren Sieger François Leboeuf aus Aigle und Mekonen Tefera aus Eggistein (3. Rang) heiss auf den Goldsprint. Leboeuf und Tefera gaben Gas, um sich das Goldvreneli zu verdienen. Furer hielt sich zurück im Wissen um den langen und steilen Anstieg, der noch vor ihm lag.
Härteres Training und neue Schuhe
Zwei Kilometer vor dem Ziel sass der Vater des Frutigers und wartete auf seinen Junior. «Wie viel Vorsprung hat Leboeuf?», fragte Furer seinen Vater Martin. Der antwortete: «Zwei Minuten in etwa.» Nach dieser Auskunft setzte Furer zum Endspurt an. «Ich wusste: Angreifen reicht nicht mehr. Denn zwei Minuten sind enorm viel Zeit.» Mit einer Zeit von 1.54:47 kam er schliesslich ins Ziel. Damit landete er auf Rang 2 in der Gesamtwertung und in der Kategorie M20 auf Rang 1 – und unterbot seine Zeit aus dem Vorjahr um fünf Minuten.
Furer hatte härter trainiert als letztes Jahr und kaufte sich extra Sportschuhe für Strassenrennen. Diese beiden Faktoren waren am Schluss matchentscheidend. «Ich pokerte noch am Morgen wegen der Schuhe. Bei Regen hätte ich keine Chance gehabt, so ging meine Rechnung aber auf.» Warum der Frutiger so erfolgreich war, erklärte OK-Präsident Simon Künzi mit einem Lächeln: «Er ist ein halber Erlenbacher und arbeitet bei Gafner Creaktiv AG. Der Chef dort (Matthias Gafner) ist einer der sieben, die alle 18 Austragungen gefinished hat.» Die Eltern Karin und Martin meinten zum Lauf: «Wir beide sind mächtig stolz auf Jeromes Leistung.»
Ranglisten: www.frutiglaender.ch/web-links.html