GLEITSCHIRM Die weltbesten Piloten trafen sich beim World Cup Superfinal in Disentis (8. bis 18. August). Es war das erste Mal, dass dieser Anlass in den Alpen respektive in der Schweiz stattfand. 105 SportlerInnen aus 23 Nationen nahmen daran teil – unter ihnen auch die Brüder Chrigel ...
GLEITSCHIRM Die weltbesten Piloten trafen sich beim World Cup Superfinal in Disentis (8. bis 18. August). Es war das erste Mal, dass dieser Anlass in den Alpen respektive in der Schweiz stattfand. 105 SportlerInnen aus 23 Nationen nahmen daran teil – unter ihnen auch die Brüder Chrigel und Michael Mauer sowie Michael Sigel.
MICHAEL SCHINNERLING
In Disentis startete die Crème de la Crème der weltbesten Gleitschirmpiloten. Das Wettkampfgebiet um Disentis bot während dieser Woche anspruchsvolle Wetter- und Flugbedingungen. Es galt, sieben Tagesaufgaben zwischen 52 und 100 Kilometern abzufliegen. Chrigel Maurer aus Frutigen erreichte den sechsten Rang. «Meine Taktik war: Angreifen und Spass haben. Im Vorfeld fragte ich mich, wie gut ich wohl mithalten kann. Ich bin ja ein paar Jahre nicht mehr Weltcup geflogen.» Offensichtlich konnte Maurer sehr gut mithalten. Durch ein wenig Pech beim Landen am letzten Flugtag verpasste er den zweiten Rang. Mit Platz 6 ist er jedoch ebenso zufrieden. Er hatte gehofft, unter den ersten Zehn zu landen. «Es war so oder so ein Highlight, den Superfinal einmal zu Hause zu haben. An so einem hochkarätigen Anlass in der Schweiz zu fliegen, ist ein Privileg. Zudem hatten wir gute Tasksetzer.»
Einer davon war Michael Sigel aus Kandersteg. Zum einen flog er als Teilnehmer auf den 15. Rang, und zum anderen war er mit drei anderen für die Routenführung verantwortlich. Sigel: «Es war nicht leicht, gute und sichere Tasks zu setzen. Die Wetterprognosen und die realen Bedingungen gingen auseinander. Es hat aber funktioniert.» Seine sportliche Leistung sieht Sigel mit gemischten Gefühlen: «Es war ein spezieller Wettkampf, sehr anspruchsvoll. Für mich war es zu turbulent, resultatemässig aber ganz okay – wenn man bedenkt, dass super Piloten dabei waren. Ehrlich gesagt hätte ich aber schon mehr erwartet.»
«Super, spannend und lehrreich»
Michael Maurer landete auf dem 55. Rang. «Er ist nicht schlechter geflogen als die anderen. Er hat nur einiges an Pech gehabt», ist Chrigel Maurers Sicht auf die Leistung seines Bruders Michael. Dieser war durch eine Gästekarte zum Anlass gekommen, denn er wollte gerne beim Final dabei sein. «Normalerweise muss man bei einem Weltcup unter die Top 15 Platzierung geflogen sein, um überhaupt starten zu können.» Mit seinen Leistungen hadert Michael Maurer ein wenig. «Die sind unter den Erwartungen. Nichtsdestotrotz bin ich zufrieden. Dreimal bin ich wegen Fehlentscheidungen und Wetterpechs nicht ins Ziel gekommen. Den vierten Lauf konnte ich gewinnen und das zeigte mir, dass das fliegerische Niveau bei mir reicht.» Insgesamt beurteilt er den Anlass als «spannend und lehrreich».