Auf einem Rost landet meist das Innere eines Tieres. Die Brüder Hansueli und Adrian Marti kehrten die Verhältnisse nun gewissermassen um und platzierten ihren Grill im Innern eines Tieres – einer Kuh aus knapp 100 miteinander verschweissten Einzelteilen.
Das Projekt ist gut ...
Auf einem Rost landet meist das Innere eines Tieres. Die Brüder Hansueli und Adrian Marti kehrten die Verhältnisse nun gewissermassen um und platzierten ihren Grill im Innern eines Tieres – einer Kuh aus knapp 100 miteinander verschweissten Einzelteilen.
Das Projekt ist gut «abgehangen», denn seine Ursprünge reichen ganze vier Jahre zurück. Damals baute Adrian Marti aus Reudlen einen Smoker, dessen Form einer Kreuzung von Hirsch und Kuh entspricht. Sein Bruder Hansueli aus Scharnachtal fand Gefallen an dieser Idee, gemeinsam beschlossen die Brüder, das Handwerk zu optimieren und ein neues Modell zu fertigen. Es vergingen rund zwei Jahre, bis die beiden auf jemanden stiessen, der die Skulptur in einem 3D-Programm zeichnen und die Skizzen in ein spezifiziertes Dateiformat überführen konnte. Der Prozess forderte offenbar ein derart versiertes Können, dass die Gebrüder die Suche nach einem geeigneten Partner über die Landesgrenzen hinweg ausdehnen mussten, um schliesslich in Russland fündig zu werden.
Danach wurden die 97 Einzelteile der Kuh mit einem Laser ausgeschnitten. Jedes davon erhielt zirka fünf Abkantungen, danach wurden die Teile miteinander verschweisst. «Das schwierigste war, dass die Blechstösse beim Schweissen genau aufeinanderpassen», sagt Hansueli Marti. Um dem Kunstwerk noch einen kulinarischen Beigeschmack beizufügen, wurde zum Schluss noch ein Grill integriert. Für die Kuh brauchten die beiden zirka 140 Arbeitsstunden.
Gemäss Hansueli Marti kommt der tierische Grill im privaten Kreis zum Einsatz, zusammen mit der Familie oder mit Freunden geniesse man gerne ein gutes Stück Fleisch. «Und natürlich besprechen wir dabei auch immer wieder künftige Metallprojekte.»
JULIAN ZAHND