Das erste und letzte Fest dieses Jahres
07.09.2021 SportTURNEN In der aktuellen, noch immer von Corona geprägten Saison steht nur ein einziges Turnfest auf der Agenda. Dieses fand letztes Wochenende in Ennetbürgen (NW) statt. Der TV Frutigen nahm die Einladung gerne an und genoss den kleinen Anlass in vollen ...
TURNEN In der aktuellen, noch immer von Corona geprägten Saison steht nur ein einziges Turnfest auf der Agenda. Dieses fand letztes Wochenende in Ennetbürgen (NW) statt. Der TV Frutigen nahm die Einladung gerne an und genoss den kleinen Anlass in vollen Zügen.
Coronabedingt waren schon zum zweiten Mal in Folge alle Turnfeste abgesagt worden. Eines davon hätte im Juni an zwei Wochenenden in Frutigen ausgetragen werden sollen. Die Motivation, auf etwas hin zu trainieren, was schon wieder nicht stattfinden würde, war entsprechend gering. Das merkten auch die verantwortlichen RiegenleiterInnen des TV Frutigen. Die Trainings waren schlechter besucht als sonst. Umso mehr freute man sich über die Einladung des Nidwaldner Turnvereins aus Ennetbürgen. Die dortigen Verantwortlichen hatten sich zum Ziel gesetzt, ein Miniatur-Turnfest durchzuführen, das einem grossen in keiner Weise nachstehen sollte.
Ein emotionaler Wettkampfstart
Am Samstagmorgen traf die ungewohnt kleine Schar der Aktivriege – es fehlten mehrere TurnerInnen, weil nur schätzbare Disziplinen angeboten wurden – in Ennetbürgen ein. Dort stand das Zelt des Turnvereins bereits in voller Grösse auf dem Platz. Eine kleine Vorhut hatte es am Abend zuvor aufgestellt. Unter den knapp 30 Aktivmitgliedern waren auch vier, die ihren ersten Turnfesteinsatz vor sich hatten. Der spezielle Wettkampfmodus (alle Disziplinen wurden nacheinander durchgeführt) ermöglichte es den TeilnehmerInnen, allen anderen beim Einsatz zuzusehen. So wurden alle lauthals unterstützt.
Im ersten Wettkampfteil traten fünf Turner und zwei Turnerinnen zum Steinheben an – für alle ein spezieller, sehr emotionaler Moment. Der Trauerflor an der Fahne erinnerte an den Tod Peter Zurbrüggs, der den Turnverein vor exakt zwei Jahren erschüttert hatte. Und so starteten die Turnenden ihren Wettkampf still, konzentriert und in Gedanken bei ihm. Gebannt verfolgten die Zuschauer die Disziplin und freuten sich mit allen HeberInnen über den Erfolg. Sämtliche Athleten erreichten die Maximalnote. Es war, als hätte Pet ein wachsames Auge über die Riege gehabt.
Ein gemütlicher Ausklang
Bei schönstem Wetter erstreckten sich die Einsätze über den ganzen Tag. Oberturner Renato Zurbrügg konnte an der Schlussbesprechung zwar nicht von überragenden Noten berichten. Nach der kurzen Vorbereitungszeit stand dies aber auch nicht im Vordergrund. Vielmehr freuten sich alle über das erneute Zusammensein. Nach einem Bad im Vierwaldstättersee bereitete man sich auf den zweiten, gemütlichen Teil des Festes vor. Nach dem Abendessen, das überraschenderweise von den Mitgliedern des TV Ennetbürgen serviert wurde, liessen die FrutigerInnen den Tag ausklingen.
Die laue Nacht ermöglichte das gemeinsame Draussensein. Erst lange nach Mitternacht lagen die Letzten in ihren Betten. Natürlich hatte der Turnverein auch die Holzbetten bei sich, die dank Pets Initiative entstanden waren und das Schlafen mit Mätteli und Schlafsack bequemer machen.
FRANZISKA KAUFMANN, TV FRUTIGEN