Für die Läufer stimmte alles
28.09.2021 SportBeim Blüemlisalp-Lauf am Sonntag gab es einige Überraschungen. Christine Müller nahm erstmals teil und wurde Tagessiegerin. Bei den Herren landete Jerome Furer auf Rang zwei. Anita Baumgartner und Franziska Mathis wurden Dritte im Damenstaffellauf. Und der Nordic Walker Andreas Bühler ...
Beim Blüemlisalp-Lauf am Sonntag gab es einige Überraschungen. Christine Müller nahm erstmals teil und wurde Tagessiegerin. Bei den Herren landete Jerome Furer auf Rang zwei. Anita Baumgartner und Franziska Mathis wurden Dritte im Damenstaffellauf. Und der Nordic Walker Andreas Bühler kam als Vierter ins Ziel.
MICHAEL SCHINNERLING
Recht clever taktierte Jerome Furer aus Frutigen. Vom Start an lief er vorne mit, griff allerdings nicht an. Mit dem Weltklasseläufer Tefera Mekonen lieferte er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. «Ich wusste, dass Tefera auf der Geraden sehr gut ist. Beim Berganstieg wollte ich ihn packen. Dann lief er jedoch besser, als ich dachte», lachte Furer. Tatsächlich lief der Äthiopier sehr gut und machte Furer das Leben schwer. «Mal war er in Führung, mal wieder ich.» 300 Meter vor dem Ziel schallten die Anfeurungsrufe für Furer. Er mobilisierte seine letzten Kraftreserven und holte seinen Konkurrenten 100 Meter vor dem Ziel ein. Das ergab Rang zwei für den Frutiger. «Ich konnte selbst nicht glauben, was da passierte. Das Abwarten auf meine Chance hat sich ausgezahlt», freute er sich. Mit dem zweiten Rang wurde er zugleich Erster im Gesamtklassement des Oberland Cups. Bei den Herren siegte überraschend Philipp Reinhardt aus Köniz, der zum ersten Mal dabei war.
Beim letzten Blüemlisalp-Lauf amtete Christine Müller aus Aeschi als Helferin und Supporterin ihrer Mutter Beatrice. Dieses Jahr startete sie zum ersten Mal selbst und errang gleich den Tagessieg bei den Damen und in der Overall-Kategorie der Frauen wurde sie ebenfalls Erste.
Zu dritt nach oben
«Noch ein paar Meter und es ist geschafft», wurde dem Nordic Walker Andreas Bühler aus Scharnachtal zugerufen. Schliesslich kam er als Vierter ins Ziel. «Es passte heute alles für mich. Mit zwei Frauen lief ich in einem guten Tempo zum Ziel und meine Zeit war im üblichen Rahmen.» Dass nicht so viele Walker unterwegs waren, fand Bühler nicht schlecht. So hatte er unterwegs genügend Platz. «Andererseits fehlte der Ansporn durch die anderen Läufer.» Bühler hatte das Glück, im Ziel anzukommen, bevor es zu regnen begann.
Als Herrenstaffel-Team starteten Michael Rubin und Joel Zurbrügg aus Frutigen – und holten sich den ersten Rang. «Ich übernahm den ersten Teil», so Rubin. «Nach einem kurzen, flachen Stück ging es steil bergauf, aber nur kurz. Kurz vorm Ziel musste ich noch einmal die Zähne zusammenbeissen», meinte Zurbrügg. Für Rubin war klar: «Nächstes Jahr will ich es alleine wagen.»
Die lässigen Staffelläuferinnen Anita Baumgartner (Aeschi) und Franziska Mathis (St. Stephan) hatten Spass. «Vor zwei Tagen wusste ich noch nicht, ob ich laufen kann. Ich fühlte mich nicht so fit», so Baumgartner. Offenbar waren aber beide fit genug: Sie landeten auf dem dritten Rang.
Ein Drittel der üblichen Teilnehmerzahl
Jeder befragte Läufer war mehr als zufrieden mit dem Anlass. Das Umfeld, die Betreuung und das Miteinander wurden sehr geschätzt. Dass Läufe dieses Jahr grundsätzlich nicht so gut besucht waren wie auch schon, ist wohl ein zeitbedingtes Phänomen. Aus diesem Grund wurde der Lauf vom Mai in den Herbst verlegt. Doch diese Idee hatten auch andere Veranstalter, und so kam es zu Überschneidungen – was mit ein Grund für die geringe Teilnehmerzahl ist. «Normalerweise sind 900 Läufer am Start, dieses Jahr waren es 300. Trotzdem war es eine gute Sache und ich bin froh, dass wir den Lauf durchführen konnten», sagt OK-Präsident Aschi Zurbrügg. «Es ist für uns auch ein finanzieller Aspekt, der hier mitspielt.» Die 120 HelferInnen gaben alles und bescherten den TeilnehmerInnen einen unvergesslichen Lauf, quer durch wunderschöne Landschaften und anspruchsvolle Bergstrecken – von Reichenbach bis zur Griesalp. «Wir hoffen, den Lauf 2022 wieder ganz normal im Mai durchführen zu können», war Zurbrügg am Sonntag positiv gestimmt.
Auszug Ranglisten 10 Meilen (nur bestklassierte FrutigländerInnen innerhalb der Alterskategorie):
Overall Damen: 1. Müller Christine, Aeschi, 1:17:51; Overall Herren: 2. Furer Jerome, Frutigen, 1:07:17. Overall 2er-Team Herren: 1.Rubin Michael + Zurbrügg Joel: 1:19:44. 2er-Team Damen: 3. Baumgartner Anita + Mathis Franziska. D20: 1.Müller Christine, Aeschi, 1:17:51; 3. Bieri Laura, Frutigen, 1:31:52. D40: 2. Zurbrügg Edith, Adelboden, 1:26:53. D50: 3. Wittwer Marianne, Reichenbach i. K., 1:31:57. D60+: 3. Germann Ruth, Adelboden, 1:50:03. Junioren: 1.Frei Gian, Frutigen, 1:16:48. H20: 2. Furer Jerome, Frutigen, 1:07:17. H40: 1. Frei Patrick, Frutigen, 1:16:58. H50: 2. von Känel Martin, Reichenbach, 1:17:19. H60+: 3. Von Känel Christoph, Frutigen, 1:31:53. Oberland Cup Auszug: Frauen: 2. Zurbrügg Edith, Adelboden. Herren: 1.Furer Jerome, Frutigen. Staffel Frauen: 3. Baumgartner Anita + Mathis Franziska.
Die komplette Rangliste finden Sie online unter www.frutiglaender.ch/web-links.html
Eine kleine Sidestory
Fünf Minuten, nachdem das Postauto in Reichenbach losgefahren war, bemerkte ein Nordic Walker, dass er seine Stöcke liegen gelassen hatte. Der Chauffeur drehte prompt um. Diese Aktion ist ein gutes Beispiel dafür, wie familiär es beim Lauf und drumherum zugeht.
MS