Mystisch, einmalig und «ärdeschön»
24.09.2021 Kandergrund, Blausee, MitholzDer Männerchor Heimweh sorgte am Donnerstag für Gänsehautmomente – und für einen gelungenen Auftakt der Blausee-Konzertreihe.
MICHAEL SCHINNERLING
Das Stück «Erinnerig a di» wurde angestimmt, als der Männerchor Heimweh winkend die Bühne am Blausee betrat. ...
Der Männerchor Heimweh sorgte am Donnerstag für Gänsehautmomente – und für einen gelungenen Auftakt der Blausee-Konzertreihe.
MICHAEL SCHINNERLING
Das Stück «Erinnerig a di» wurde angestimmt, als der Männerchor Heimweh winkend die Bühne am Blausee betrat. Alle Sänger stellten sich an den Bühnenrand und begrüssten applaudierend das Publikum, ehe sie sich hinters Mikrofon stellten und zu singen begannen. Schon gab es den ersten Gänsehautmoment mit «Zämehäbe». Der Chor thematisiert alles: Wein, Liebe, Tod, Berge, Gefühle und Alltagssorgen. Die Lieder wurden eigens für Heimweh geschrieben.
Der Regen setzte ein, und kleine dichte Nebelwolken zogen über den Blausee. Es war dieser mystische Moment, der dem Konzert noch einmal etwas Besonderes verpasste. Gastgeber Janis Buergi meinte zum Abend: «Wir hatten ein stimmungsvolles und zum ländlichen Ambiente passendes Konzert.» Man sei sehr froh, die Anlässe durchführen und langsam auch wieder internationale Gäste begrüssen zu können.
Bei «Rote Wyy» gabs kein Halten mehr
Sänger Betschart hatte sich im Vorfeld ein «richtiges Open-Air-Feeling mit gutem Wetter» gewünscht – und dass das Publikum gut gelaunt und mitsingfreudig sein würde. Das mit dem Wetter wurde zwar nichts. Dafür gab es den grössten Chor vor der Bühne. Bei «Rote Wyy» gab es beim Publikum kein Halten mehr. Vor der Bühne wurde nun ebenso getanzt wie auf der Bühne. «Ich habe Heimweh zum zweiten Mal nach 2018 live gesehen. Es übertraf all meine Erwartungen», sagte Andrea Schranz aus Kandergrund.
Heimweh war glücklich, endlich wieder live für Fans singen zu dürfen. «Unglaublich, dass so viele Leute zu unserem Konzert gekommen sind», freute sich Betschart. Die Premiere des Chors am Blausee sei von A bis Z gelungen. «Wir hatten eine schöne Bühne und eine tolle Stimmung.»
Drei Fragen an Bernhard Betschart
Der Blausee ist speziell, was verbindet der Chor mit dem Ort?
Ich persönlich war schon öfters privat hier und geniesse es jedes Mal aufs Neue. Für unseren Chor war es eine Premiere, aber wir wurden inspiriert von anderen Künstlern, die hier schon auftreten durften.
Ist es für Sie etwas Besonderes, hier zu spielen? Oder singen Sie lieber auf einer grossen Bühne?
Ich finde, das Konzert am Blausee vereint alle Elemente: Es ist ein einzigartiger Ort, die Berge sind rundherum und die Bühne kann von dieser Szenerie absolut profitieren. Sie kann meiner Ansicht nach problemlos mit jeder grossen Konzertbühne mithalten.
Welche Ihrer Lieder funktionieren am besten und woher kommt die Inspiration?
Am bekanntesten ist sicher unser allererster Hit «Rosmarie». Danach folgen Lieder wie «Vom Gipfel is Tal» oder «Zämehäbe». Jeder Konzertbesucher hat aber mit Sicherheit seine persönliche Bestenliste. Die Ideen für die Lieder kommen in der Regel aus unserem Alltag. Es sind Geschichten aus unserem Leben, wie sie sicher viele schon erlebt haben.

