Reiseimpressionen eines Musikpädagogen
14.09.2021 AdelbodenIn Elisabeth und Walter Bleischs Galerie am Fichtenweg werden seit Freitag Bilder eines Künstlers ausgestellt, der sonst hauptsächlich mit Tönen arbeitet. Noch bis am 8. Oktober wecken Tobias Jennis Werke Feriengefühle bei den Besuchern.
MONIKA INGOLD
Pünktlich ...
In Elisabeth und Walter Bleischs Galerie am Fichtenweg werden seit Freitag Bilder eines Künstlers ausgestellt, der sonst hauptsächlich mit Tönen arbeitet. Noch bis am 8. Oktober wecken Tobias Jennis Werke Feriengefühle bei den Besuchern.
MONIKA INGOLD
Pünktlich zum Beginn des Swiss Chamber Music Festivals eröffnete die Galerie am Fichtenweg ihre Ausstellung mit Bildern von Tobias Jenni. Wie kommt der Pianist und Musikpädagoge aus Nidau dazu, seine Werke in Adelboden zu präsentieren? Er sagt: «Ich habe Kindheitserinnerungen an die Engstligenalp. Sonst ist mir die Gegend nicht näher bekannt.» Als Klavierlehrer von Ursina, der älteren Tochter von den Bleischs, habe er die Familie kennengelernt. «Walter Bleisch schlug mir eine Ausstellung in seiner Galerie vor und ich packte die Gelegenheit beim Schopf», so Jenni. Nun sei er gespannt, wie seine Bilder im Berner Oberland ankommen.
Ein langer Entstehungsprozess
Wie der Garten gehört auch die Malerei zu Tobias Jennis Hobbys. Beides pflegt er in seiner Freizeit. Die Ausstellung am Fichtenweg ist seine zweite. Unter dem Titel «Reiseimpressionen» möchte er Leute auf seine Reisen mitnehmen. Als Pianist und Musikpädagoge ist er eigentlich in der Musik daheim. Aber schon während seiner Ausbildung zum Lehrer und später zum Pianisten entdeckte er seine Liebe zur Malerei. Er begann, mit Kohle und Grafit zu zeichnen. Diese Bilder colorierte er dann. Später besuchte er Malkurse in Südfrankreich und arbeitete mit einem befreundeten Maler zusammen: Zum gleichen Thema kreierten beide unabhängig voneinander ein Bild. Im Gespräch mit dem Künstler konnte sich Jenni weiterentwickeln. Inzwischen ist die Malerei ein wichtiger Teil seines Lebens.
Heute ist die Pastellkreide sein Werkzeug. Auf seinen Reisen nimmt er Eindrücke auf und «fotografiert» sie innerlich. Aus der Erinnerung und dem Erlebten heraus entstehen später die Bilder. Tobias Jenni schildert dies so: « Es ist ein langer Prozess. Ich male ein Bild und hänge es auf. Ich betrachte es immer wieder und füge hie und da weitere Details hinzu. Meine Frau und zufällige BetrachterInnen geben mir Rückmeldungen, die ich ebenfalls einarbeite.» Während der Entstehung macht er Fotos, die den Werdegang dokumentieren. Auf diese Weise hat er auch schon festgestellt, wenn er einen Schritt zu weit gegangen war und das Bild an Originalität verloren hatte.
Die Titel verraten den Leuten jeweils, auf welche Gegend sich das Werk bezieht. Interessierte BesucherInnen werden in der Galerie Bilder finden, die Feriengefühle wecken.
An der Vernissage vom Freitag, 10. September, spielte das Duo Cheminée mit Tobias Jenni am Piano und Lukas Vogelsang am Baritonsaxofon.
Öffnungszeiten der Ausstellung: 10. September bis 8. Oktober, 17 bis 19 Uhr, an den Konzerttagen des Swiss Chamber Music Festivals. Auf Anfrage kann die Ausstellung auch ausserhalb der Öffnungszeiten besucht werden (Tel. 079 245 20 06).