Zürcher Sport macht sich fit für die Zukunft. Das bedeutet, dass die Tochterfirma Sport-Budget ihren Standort im Widimärit verlässt. Inhaber Beat Zürcher erklärt die Beweggründe.

HANS RUDOLF SCHNEIDER
«Der Mietvertrag läuft Ende Mai 2022 aus. Wie lange wir jetzt noch im Widimärit an der Kanderstegstrasse offen haben, wird sich zeigen.» Beat Zürcher (50) und seine Familie haben die ruhigen Monate während der Pandemie dazu genutzt, grundsätzlich über die Zukunft der Sportartikelfirma nachzudenken. Das Fazit: Alle Aktivitäten werden unter der neuen Marke «Sporthaus Frutigen» an der Mike-Schmid-Olympiastrasse unter einem Dach konzentriert. Dies hat zur Folge, dass das Verkaufslokal von Sport-Budget in der Migros-Liegenschaft nach zehn Jahren aufgegeben und ins Untere Widi verlegt wird. Dort wird dieses gut laufende Angebot den grössten Teil der heutigen Verkaufsfläche der Stammfirma Zürcher Sport beanspruchen. Letztere wird noch stärker als bisher im Service- und Beratungsbereich positioniert. Die Sportbörse ist bereits im Hauptsitz zu Hause, die Skifirma Vampire beansprucht nur wenig Raum und das Rent- und Testcenter ist im Elsigbach angesiedelt.

Attraktiver fürs Personal
Die Konzentration der verschiedenen Bereiche und Firmen unter einer Marke biete die Möglichkeit, künftig einzelne Bereiche an einen Nachfolger übergeben zu können. Die offene Nachfolgeregelung sei einer der Gründe dafür, dass die Firma umorganisiert wird, erklärt Inhaber Beat Zürcher. Hinzu kommen der Mietzins im Widimärit sowie die zunehmend eigenen Onlinetätigkeiten der Lieferanten, die die lokalen Händler konkurrenzieren, aber auch die schwierige Suche nach Verkaufspersonal. «Wir sind flexibler bei den Öffnungs- und Arbeitszeiten, wenn wir alle am selben Standort arbeiten. So sind Teilpensen einfacher möglich», wirbt Zürcher um Angestellte. Aktuell sind neun Personen beschäftigt. Für die Schliessung des Standortes im Dorf spreche ebenfalls, alle Produkte und Dienstleistungen in einem einzigen Geschäft anzubieten. Das biete zusätzliche Verkaufschancen.

Auch ein Pop-up wäre denkbar
Zürcher Sport wurde 1940 als Sportund Möbelhaus gegründet. Heute ist mit Beat Zürcher die dritte Generation am Werk. Der Umzugsentscheid ist eine tiefgreifende Änderung – ebenso wie 1999 der Neubau des heutigen Firmensitzes. «Grundsätzlich könnten wir ja sofort umziehen, falls ein Nachmieter rasch im Widimärit einziehen möchte.» Interesse an den Geschäftsräumen an bester Lage sei offenbar vorhanden, sagt Zürcher. Ihm schweben aber auch Pop-up-Angebote vor: «Wenn jemand mit einer guten Idee kommt und zum Beispiel über Weihnachten einen Monat lang einen speziellen Geschenkladen betreiben möchte, würde ich Hand bieten. Der Vertrag läuft ja noch bis Ende Mai.»

Sport-Budget zügelt

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