Was lange währt, wird hoffentlich gut
17.09.2021 Adelboden, Bildung|SchuleBERUFSWELT Kommende Woche findet in Österreich die mehrmals verschobene Berufs-EM satt. Der Adelbodner Michael Schranz wird nach den SwissSkills und den WorldSkills nun auch an den EuroSkills teilnehmen.
KATHARINA WITTWER
Michael Schranz ist einer von 17 jungen ...
BERUFSWELT Kommende Woche findet in Österreich die mehrmals verschobene Berufs-EM satt. Der Adelbodner Michael Schranz wird nach den SwissSkills und den WorldSkills nun auch an den EuroSkills teilnehmen.
KATHARINA WITTWER
Michael Schranz ist einer von 17 jungen Berufsleuten, die schon letztes Jahr die Schweiz an der Berufs-EM – den Euro-Skills – hätten vertreten wollen. Nach mehrmaligem Verschieben mit fixen Daten oder «auf unbestimmte Zeit» sollte es diesmal endlich klappen. Vom 22. bis zum 26. September kämpfen rund 400 TeilnehmerInnen aus 31 Ländern im österreichischen Graz um Edelmetall.
Der Adelbodner machte beim Lichtund Wasserwerk in Adelboden (LWA) die Lehre zum Elektroinstallateur. Als Sieger an den SwissSkills 2018 in Bern qualifizierte er sich für die WorldSkills im darauf folgenden Jahr, wo er sich auf dem fünften Rang klassierte. Vom «Wettbewerbsvirus» gepackt, wollte er es auch an den EuroSkills wissen.
Steiniger Weg bis zum Ziel
Von Januar bis Mai 2020 absolvierte Schranz die RS. Anschliessend bereitete er sich intensiv auf den Wettbewerb vor, der vor einem Jahr hätte durchgeführt werden sollen. «Während der Zeit im Militär bin ich natürlich aus der Übung gekommen, vor allem auch punkto Tempo.» Während der Vorbereitungswoche im Oktober in Horgen, wo Schranz ein Top-Niveau erreichte, erhielt er die Mitteilung, dass der Anlass auf unbestimmte Zeit verschoben werde. «Da ich Anfang 2021 erneut vier Monate im Militär weilte, hätte ich eventuell vier Wochen Urlaub beantragen müssen. Bekanntlich kam es wieder anders.»
Michael Schranz ist nach wie vor bei seinem Ausbildungsbetrieb angestellt. «Man kommt mir hinsichtlich Freizeit für meine Vorbereitungen entgegen, was ich sehr schätze», windet er den «Gälben» ein Kränzchen. Zu Hause hat er sich zum Üben eine Industriesteuerung installiert. Eines der vier Wettbewerbsmodule wird nämlich im Bau einer solche Anlage bestehen, die er auch programmieren muss. Während insgesamt 17 Stunden an drei Wettbewerbstagen müssen die Kandidat-Innen zudem auf dem Computer ein Schema (Plan) zeichnen und an einer fertigen Anlage fünf Fehler finden.
Jetzt fühlt sich der Anlagenelektriker erneut gut vorbereitet. Das Schweizer Team fliegt kommenden Dienstag. Vieles ist im Hinblick auf die Corona-Schutzmassnahmen ungewiss. 3G (geimpft, genesen oder getestet) ist Voraussetzung. Auch wer geimpft ist, muss sich jeden zweiten Tag testen lassen. Aktuell sind Zuschauer erlaubt, doch das könnte sich in letzter Minute noch ändern. Schranz' Vater und sein Bruder Beat, der 2017 als Elektroinstallateur Weltmeister wurde, würden Michael gerne zuschauen. Kontakt zu «Fans» ist den Berufsleuten allerdings nicht möglich. «Ich freue mich sehr, aber irgendwie gehe ich mit gemischten Gefühlen», so der Adelbodner.
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