LANDWIRTSCHAFT Von 2019 zu 2020 ist das landwirtschaftliche Einkommen um fast sieben Prozent gestiegen. Für dieses Jahr rechnet das Bundesamt für Statistik (BFS) dagegen mit einem Minus von sieben Prozent. Allein die Milch- und Fleischproduktion legt zu – und trägt zur Stabilisierung ...
LANDWIRTSCHAFT Von 2019 zu 2020 ist das landwirtschaftliche Einkommen um fast sieben Prozent gestiegen. Für dieses Jahr rechnet das Bundesamt für Statistik (BFS) dagegen mit einem Minus von sieben Prozent. Allein die Milch- und Fleischproduktion legt zu – und trägt zur Stabilisierung der Gesamtsituation bei.
Das landwirtschaftliche Einkommen ist letztes Jahr gegenüber 2019 um 6,7 Prozent gestiegen und lag bei durchschnittlich 79 200 Franken pro Betrieb. Das zeigen die neusten Zahlen zum landwirtschaftlichen Einkommen 2020 von Agroscope. Die Entwicklung habe drei wichtige Gründe: Erstens habe sich der Schweinemarkt weiter erholt. Zweitens habe die inländische Nachfrage nach Lebensmitteln aus der Schweiz aufgrund der Covid-19-Pandemie zugenommen. Und drittens sei das gute Wetter letztes Jahr dem Pflanzenbau zugutegekommen, teilt Agroscope mit.
Für das laufende Jahr hingegen sieht die Prognose weniger gut aus: Gemäss ersten Schätzungen des Bundesamts für Statistik (BFS) wird sich die Gesamtproduktion der Schweizer Landwirtschaft im Jahr 2021 auf 11,2 Milliarden Franken belaufen. Das sind 2,1 Prozent weniger als 2020. Ausserdem schätzt das BFS die Ausgaben für Vorleistungen wie Futtermittel, Energie, Dünger, Unterhalt oder Reparaturen mit 7 Milliarden Franken um 0,7 Prozent höher ein als im Vorjahr. Die Bruttowertschöpfung, die sich aus der Differenz zwischen dem Produktionswert und den Vorleistungen ergebe, erreiche somit 4,1 Milliarden Franken, was gegenüber 2020 einer Verringerung von 6,6 Prozent entspreche, schreibt das BFS in einer Mitteilung.
Schuld ist das Wetter
Das landwirtschaftliche Einkommen 2021 leide aufgrund der schlechten Witterung vor allem im Bereich Pflanzenbau. Dessen Produktionswert verringere sich gegenüber 2020 um 9 Prozent auf geschätzte 3,8 Milliarden Franken, heisst es seitens des BFS. Später Frost, zahlreiche Hagelgewitter, Sturm und Starkniederschläge sowie der Mangel an längeren Trockenphasen hätten dazu geführt, dass es zu Ausfällen und tieferen Erträgen bei pflanzlichen Kulturen gekommen sei, schreibt der Schweizer Bauernverband (SBV). Auf pflanzliche Kulturen spezialisierte Bauernbetriebe müssten dieses Jahr empfindliche Ertragseinbussen hinnehmen.
Dass die Schätzungen zur landwirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht schlechter ausfallen würden, sei der zunehmenden tierischen Produktion zuzuschreiben. Sowohl die Milch- als auch die Fleischproduktion legen laut den Schätzungen des BFS in diesem Jahr zu. Dank mehrheitlich guter Produzentenpreise helfe die Tierhaltung, die Einkommen über die gesamte Landwirtschaft gesehen, zu stabilisieren, kommentiert der SBV.
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