Seit Anfang der Woche ist die Filiale der Berner Kantonalbank (BEKB) fertig umgebaut. Die Kunden erledigen ihre Geschäfte nun am Automaten statt am Schalter.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Vor der Tresortüre im Untergeschoss endet der Rundgang. Wer was in den Gewölben der ...
Seit Anfang der Woche ist die Filiale der Berner Kantonalbank (BEKB) fertig umgebaut. Die Kunden erledigen ihre Geschäfte nun am Automaten statt am Schalter.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Vor der Tresortüre im Untergeschoss endet der Rundgang. Wer was in den Gewölben der Kandersteger BEKB-Filiale lagert, bleibt ein Geheimnis. Auffällig ist jedoch, dass in allen Räumen, zu denen Kunden Zugang haben, angenehm dunkle Farbtöne vorherrschen – man könnte fast schon von einer Wohnzimmeratmosphäre sprechen. So viel zur optischen Auffrischung der Filiale, die in den letzten zwei Monaten erfolgte. Wichtiger für die Kunden ist jedoch der Kasten im Eingangsraum. «Dieser Automat erfüllt neu alle Dienstleistungen, die bisher am Schalter möglich waren», erklärt Standortleiter Martin Rieder. In der Selbstbedienungszone sind Ein- und Auszahlungen von Noten in Franken und in Euro sowie die Einzahlung von Münzen in Franken möglich. Auch ein E-Banking-Terminal ist vorhanden. Die traditionellen Schalter gibt es zwar nicht mehr, trotzdem bleiben alle bisherigen BEKB-Mitarbeiter-Innen vor Ort. Es wird also während der normalen Öffnungszeiten immer jemand anwesend sein.
Beratung wird wichtiger
Da der Schalterverkehr mit der zunehmenden Digitalisierung nur mehr einen kleinen Prozentsatz der Kundenkontakte ausmache, sei die Umstellung auf Automaten zu vertreten. Man konzentriere sich auf die intensivere Beratertätigkeit, sagt Daniel Reichenbach, Leiter BEKB Region Spiez. In Kandersteg sind neben den Einheimischen auch ausländische Kunden gern gesehen, die Wohnungen und Häuser besitzen und deshalb über ein Kantonalbank-Konto verfügen. «Da ist persönliche Beratung durchaus gefragt», so Reichenbach.
Er beantwortet auch gleich die Frage, ob man sich jetzt nicht vor Automatensprengungen fürchte, wie sie ab und zu verübt werden. Klassische Banküberfälle oder Sprengungen seien in Kandersteg kaum zu befürchten, diese fänden meist in der Nähe der Schweizer Grenzen statt. Die Erfolg versprechenden Fluchtwege aus Kandersteg seien im Vergleich dazu doch sehr eingeschränkt. Mehr Respekt habe man vor technischen Manipulationen mit Bankkarten, Betrugsversuchen mit erschlichenen Kartendaten oder dem Enkeltrick. «Solche Versuche sind mir in unserer Region durchaus bekannt – und konnten auch mehrfach verhindert werden», sagt Reichenbach.