JEAN WENGER, FRUTIGEN
26.10.2021 NachrufAm 25. Juli 1937 wurde Jean als drittes Kind von Albert und Ida Wenger-Bürki im kleinen französischen Dorf Passonfontaines im französischen Jura geboren. Mit seinen Geschwistern Charles und Suzanne verbrachte er seine Jugendzeit mit viel Freiheit in der Natur.
Die Eltern waren 1920 nach ...
Am 25. Juli 1937 wurde Jean als drittes Kind von Albert und Ida Wenger-Bürki im kleinen französischen Dorf Passonfontaines im französischen Jura geboren. Mit seinen Geschwistern Charles und Suzanne verbrachte er seine Jugendzeit mit viel Freiheit in der Natur.
Die Eltern waren 1920 nach Frankreich ausgewandert, wo der Vater eine Käserei übernahm. Einen tiefen Einschnitt brachte der Einzug der deutschen Besatzungsmacht, die bis 1944 das Dorf und die Käserei besetzte. Da der Vater in der Widerstandsbewegung mitwirkte, waren sie immer unter Kontrolle, wozu auch unerfreuliche Besuche der Gestapo gehörten.
1950 kehrte Jean mit seiner Familie in die Schweiz zurück, nach Bern. Nach der Schule machte er eine Tiefbauzeichnerlehre. Bereits während der Ausbildung konnte er im Ingenieurbüro Kissling und Zbinden und später im Ingenieurbüro Ramu in Frutigen Bauprojekte erstellen und Bauleitungen übernehmen. 1957 folgte die Rekrutenschule bei der Flab, er wurde schliesslich Feldweibel. Beruflich folgten Weiterbildungen als Bauführer im Tiefbau, Vermessungswesen und Wasserbau. Die Ausbildung von Lehrlingen war eine besonders erfreuliche Aufgabe für ihn.
1958 lernte Jean seine Frau Elsbeth Ogi kennen, 1961 heirateten sie in der Kirche Achseten. Es folgten schöne Jahre, in welchen die drei Kinder Katrin, Martin und Ursi zur Welt kamen. Das Familienleben und die gemeinsamen Erlebnisse, sei es beim Wandern oder Bergsteigen, das Heranwachsen der Kinder mit deren Ausbildung und Gründung ihrer Familien erfüllten ihn mit viel Freude.
1966 wurde er zum Strasseninspektor und Amtsschwellenmeister für das westliche Oberland gewählt. In dieser Tätigkeit machte ihm die Büroarbeit, der Kontakt mit der Bevölkerung, den Behörden und Mitarbeitern grosse Freude. Er arbeitete in etwa 40 Kommissionen und Gremien mit, so auch im Gemeinderat von Frutigen, wo er während acht Jahren das Schulressort betreute. Als einer der Gründer des Sportzentrums arbeitete er viele Jahre im Verwaltungsrat mit. Und er fand noch Zeit und Kraft, im Initiativkomitee für die Umfahrungsstrasse Frutigen mitzuwirken und sich bei der Gründung von Pro Frutigland einzusetzen.
Sport bedeutete Jean Wenger schon in jungen Jahren sehr viel. Er liebte das Velofahren und die Leichtathletik und die Berge zogen ihn an. So machte er viele Hoch- und Klettertouren als SAC-Mitglied und mit seiner Frau. Später kamen Fussball, Tennis und Langlauf dazu, 17-mal war er am Engadiner Skimarathon dabei.
Im Laufe der Jahre haben Jean und Elsbeth viele Reisen unternommen. Zuerst waren es Zeltferien mit der Familie, dann folgten grosse Reisen zu zweit nach Alaska, Amerika und Australien und in viele Länder Europas. 2001 wurde er pensioniert und fand Zeit und Musse, sich dem Malen zu widmen. Es entstanden viele Bilder, die er an Ausstellungen zeigte. Musik in allen Variationen begleitete ihn ebenfalls durchs Leben, Konzerte mit klassischer Musik waren Höhepunkte, doch ebenso konnte er sich für jeden anderen Musikstil begeistern.
Jean Wenger verstarb am 22. September 2021.