Das Casting hat begonnen
19.11.2021 FrutigenDen eigenen Körper als Werkzeug fürs Theaterspielen zu erleben – mit dieser Absicht veranstalteten Nathalie Trachsel und Rolf Schoch am letzten Wochenende einen Workshop für die angehenden SchauspielerInnen des Freilichtspiels «Agnes von der Tellenburg».
In zwei ...
Den eigenen Körper als Werkzeug fürs Theaterspielen zu erleben – mit dieser Absicht veranstalteten Nathalie Trachsel und Rolf Schoch am letzten Wochenende einen Workshop für die angehenden SchauspielerInnen des Freilichtspiels «Agnes von der Tellenburg».
In zwei Gruppen, die eine am Samstagund die andere am Sonntagnachmittag, fanden sich etwa 50 interessierte SchauspielerInnen im Foyer der Turnhalle Widi ein. Nachdem von allen ein Porträt erstellt worden war und OK-Präsident Faustus Furrer sie begrüsst hatte, eröffneten Nathalie Trachsel und Rolf Schoch, beides professionelle Theaterschaffende, den Workshop (siehe Kasten rechts).
Erstes Herantasten an die Körpersprache
«Wir wollen ein Toptheater im nächsten Sommer.» Mit diesen Worten gab Rolf Schoch die Absicht und das weitere Vorgehen bekannt. Nach den beiden Workshops werden die Rollen durch die Theaterleitenden zugeteilt, und am 8. Dezember wird die erste Leseprobe stattfinden. Die Probenarbeiten in der Winterzeit finden im Hotel Simplon statt, bevor im Mai auf dem Tellenburgareal geprobt wird.
Wie SportlerInnen müssen sich auch SchauspielerInnen auf ihre Arbeit vorbereiten und sich aufwärmen. Dies geschah, indem sich die Anwesenden auf verschiedene Art und Weise bewegten, flüsterten oder schrien und sich in verschiedene Launen versetzten.
Danach folgten abwechslungsreiche Übungen zur Konversation ohne Worte und zum Einsatz von Mimik und Gestik. Eine besonders schwierige Aufgabe bestand darin, sich vor den andern zuerst auf natürliche Art und Weise vorzustellen und in einer zweiten Runde mit denselben Worte, aber in verschiedensten Gefühlslagen – traurig, fröhlich, wütend, verliebt …
Besonders beeindruckend waren an beiden Nachmittagen die professionelle Arbeit von Nathalie Trachsel und Rolf Schoch, das grosse Engagement der Teilnehmenden und die gelöste, aber sehr konstruktive Atmosphäre. Damit wurde der Grundstein für ein erfolgreiches Freilichtspiel gesetzt, das im Juli und August des nächsten Jahres zur Aufführung kommen wird.
MARTIN WENGER, PRESSEDIENST FREILICHTSPIELE TELLENBURG
Weitere Informationen zu den Freilichtspielen finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html
REGIE
Nathalie Trachsel besuchte von 1990 bis 1993 eine Schauspielschule in Zürich. Seitdem liebt und lebt sie das Schauspiel. Neben ihrer Bühnentätigkeit gibt sie Schauspielworkshops und führt Regie.
Seit 2011 arbeitet sie mit Rolf Schoch zusammen. Realisiert wurden 2011 «Les Misérables» auf dem Münsterplatz in Bern, 2012 «Geld und Geist», 2014 «Elsi, die seltsame Magd», 2016 «Anne Bäbi Jowäger» und 2018 «Die schwarze Spinne».
Nathalie Trachsel wohnt in Worb und ist Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn.
PRODUKTION UND LEITUNG
Rolf Schoch kam erst relativ spät zum Theater. Er hat auch keine der üblichen professionellen Ausbildungen zum Schauspieler oder Regisseur absolviert, sondern das Handwerk und die Erfahrung vor allem in der Praxis erworben.
Nach über zehn Jahren als Spieler hat er in verschiedenen Theatervereinen Regiearbeiten übernommen. Mittlerweile kann er auf 32 Bühnen- und 17 Freilichtinszenierungen zurückblicken. Er war auch tätig als Kursleiter und Erwachsenenbildner. Rolf Schoch lebt in Belp und ist Vater von 2 Töchtern.
TEXT MARTIN WENGER;
BILDER ZVG / MARTIN DÄNGELI