«Mich stört einfach die Einseitigkeit der Presse»
26.11.2021 CoronavirusDer eine macht eine Zeitung, der andere kritisiert sie. Der eine ist geimpft, der andere ist es nicht, und er hat auch nicht vor, das zu ändern. Was passiert, wenn beide sich zum Gespräch treffen? Einerseits nicht viel – und andererseits doch etwas Entscheidendes.
MARK POLLMEIER
Der Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental hat die tiefste Impfquote im gesamten Kanton Bern. Warum das so ist, darüber kann man spekulieren.
Ein Grund ist sicher, dass man auf dem Land und im Berggebiet anders lebt und arbeitet als in der Stadt. Zwischen den Häusern ist meist Platz, viele Leute arbeiten an der frischen Luft. So scheint das Coronavirus hier weniger bedrohlich als in städtischen Regionen, wo man dichter aufeinanderlebt und häufiger in geschlossenen Räumen arbeitet.
Ein weiterer Grund mag in der religiösen Landschaft liegen. Gerade das Frutigland ist für seine hohe Dichte an Freikirchen bekannt, und dort hat man mitunter eine eigene Sicht auf Leben und Tod.
Ein dritter Grund schliesslich liegt vielleicht in der politischen Ausrichtung der Region. Im Verwaltungskreis gibt es Gemeinden, in denen die SVP bei Wahlen mit Abstand die stärkste Kraft ist; gleichzeitig ist die EDU in Teilen der Region fest verankert. Beide Parteien lehnen das Covidgesetz, wie es am 28. November zur Abstimmung kommt, ab. Und vor allem an der Basis geht diese Haltung einher mit einer grossen Impfskepsis.
Motto: Reden hilft
Dass im Tal ein grosser Teil der Bevölkerung massnahmen- und impfkritisch eingestellt ist, spürt seit Monaten auch der «Frutigländer». In Online-Kommentaren, Leserbriefen oder schlicht durch Abokündigungen haben einige LeserInnen ihrem Ärger Luft gemacht. Einer von ihnen ist Daniel Trachsel-Brügger aus Frutigen. Mehrmals hat er sich über die Corona-Berichterstattung im «Frutigländer» beklagt, in Online-Kommentaren und auch telefonisch. Zuletzt übte er Kritik an einem Artikel zur Covidgesetz-Abstimmung. Nach einem kurzen Austausch per Mail verabredeten wir uns zum Kaffee, nach dem Motto: Reden hilft.
An einem Nachmittag treffe ich Daniel Trachsel also bei sich zu Hause im Tellenfeld. In seinem Betrieb in Reichenbach sind die Pneuwechseltage gerade vorbei, aber auch sonst gäbe es dort jede Menge zu tun. Trotzdem hat der Firmenchef sich extra «frei genommen». Daheim sei es doch ruhiger, findet er. Trachsel macht uns beiden einen Kaffee, dann geht es los.
Mark Pollmeier: Also, Herr Trachsel, was stört Sie an unserer Berichterstattung?
Daniel Trachsel: Mich stört einfach die Einseitigkeit der Presse. Es wirkt fast so, als wären alle Medien gleichgeschaltet, als würde nur noch das veröffentlicht, was die Behörden herausgeben.
Über was sollten wir denn berichten?
Es gibt ja auch noch andere Stimmen als die der Behörden. Von denen liest man nirgends etwas. Ein grosser Teil der Leute im Tal hat zum Beispiel Mühe mit dem Impfen. Deren Meinung kommt in der Presse schlicht nicht vor.
Das Problem ist, dass wir es bei vielen Dingen nicht mit Meinungen zu tun haben, sondern mit Fakten. Und es ist nun einmal so, dass eine Impfung ein sehr wirksames Mittel gegen Covid-19 ist – so sehen es jedenfalls nahezu alle, die auf diesem Gebiet Experten sind.
Aber es gibt auch Experten, die beurteilen die Impfung durchaus kritisch. Und die werden gar nicht erst angehört.
Das ist so, aber wir versuchen Informationen eben auch zu gewichten. Wenn 95 Prozent aller Virologen und Epidemiologen sagen, die Impfung schützt sehr gut, und 5 Prozent behaupten das Gegenteil – warum sollten wir denen so viel Raum geben?
Vielleicht gäbe es ja noch mehr als 5 Prozent, die eine andere Meinung haben, aber sich nicht trauen, den Mund aufzumachen? Momentan haben solche Stimmen überhaupt keinen Platz, sie werden schlichtweg ignoriert, man liest überall dasselbe. Früher haben die Medien auch noch andere Meinungen zu Wort kommen lassen, haben solche Meinungen sogar gesucht. Das findet gar nicht mehr statt. Gerade habe ich gelesen, dass es in Grossbritannien von Anfang Oktober bis Anfang November rund 4100 Corona-Tote gab. Fast 80 Prozent von ihnen waren geimpft.
Woher stammen diese Zahlen?
Die hat der FPÖ-Abgeordnete Gerald Hauser während einer Debatte im österreichischen Parlament präsentiert. So etwas findet nicht den Weg in die Medien, wie manches andere auch nicht. Ich bin zum Beispiel der Ansicht, der Bundesrat hat uns schon mehr als einmal belogen. Aber davon lese ich nichts.
Was genau meinen Sie?
Vor einigen Monaten hiess es, wenn alle Impfwilligen geimpft wären, könnte man die Massnahmen aufheben. Nun sind 65 Prozent der Bevölkerung geimpft, alle, die das wollten, haben es gemacht – aber nichts passiert. Stattdessen geht es immer weiter, jetzt kommt die dritte Impfung, und kein Ende ist in Sicht.
Aber war das tatsächlich eine Lüge? Für mich lügt einer, wenn er wissentlich und mit Absicht die Unwahrheit sagt. Ist das beim Bundesrat der Fall? Oder hat er einfach das gesagt, was man damals, als es noch keine Delta-Variante gab, annahm?
Also, nach meiner Definition ist das eine Lüge gewesen.
Wir reden übers Impfen. Daniel Trachsel sagt, er sei kein grundsätzlicher Impfgegner. Er selbst ist aber nicht gegen Covid-19 geimpft und hat es auch nicht vor. Das hat auch mit seinem Glauben zu tun. «Meine Zeit steht nicht im Zeichen von Corona», sagt Trachsel. Der Tod sei für ihn nicht das endgültige Aus, er fürchte sich nicht vor dem Sterben. Auch aufgrund seines Alters fühlt er sich nicht allzu stark gefährdet. Er sei 46 Jahre alt, gesund, auch deshalb mache er sich wegen Corona keine allzu grossen Sorgen.
Wenn Sie es bekommen, kann es gut gehen, muss aber nicht. Es gibt auch bei Jüngeren schwere Verläufe.
Das mag sein, aber wie gesagt: Ich für mich mache mir da keine Sorgen. Und ich verstehe nicht, warum man Leute, die ähnlich denken, nicht mal in Ruhe lässt und immer mehr Druck aufbaut.
Trachsel erzählt von seiner 16-jährigen Tochter. Weil sie ebenfalls nicht geimpft ist, darf sie in der Schule die Mittagspause nicht mit den anderen in der Kantine verbringen. Er findet das unerhört.
Am Anfang hiess es, die Impfung ist freiwillig, und jetzt wird immer weiter an der Schraube gedreht. Es ist doch klar, dass da manche hässig werden. Druck erzeugt Gegendruck, das hat man uns schon im ersten Lehrjahr gesagt.
Man versucht eben mit allen Mitteln, die Leute zum Impfen zu bewegen, weil das nun einmal der anerkannte Weg ist, aus der Pandemie zu kommen. Ich persönlich hätte eine Impfpflicht für die sauberere Lösung gehalten. Dafür gibt es aber keine gesetzliche Grundlage, und die wäre in der Schweiz vermutlich auch nicht durchsetzbar. Deswegen haben wir jetzt das Theater mit Impfwochen und Impfkonzerten und dergleichen.
Auch hier verstehe ich nicht, warum man nicht auf alternative Methoden setzt und auf Biegen und Brechen am Impfen festhält. Was ist zum Beispiel mit Medikamenten? Davon höre ich nichts.
Es wurde durchaus darüber berichtet. Es gibt zum Beispiel ein Corona-Medikament von Pfizer, das hoch wirksam sein soll.
Ja, aber wo ist das? Warum gibt es das bei uns nicht? Beim Impfstoff ging es doch auch ganz schnell.
Ich nehme an, weil das Medikament in der Schweiz noch nicht zugelassen ist. Irgendwann wird Pfizer bei Swissmedic einen Antrag stellen, und wenn der positiv geprüft wird, dann gibt es das Medikament.
Daniel Trachsel bleibt skeptisch – insbesondere, was die Arbeit der Behörden angeht. Alle hätten sich von Anfang an auf die eine Lösung des Impfens versteift. Könne da denn alles mit rechten Dingen zugehen? Er sei kein Verschwörungstheoretiker, wirklich nicht. Aber nachdenklich mache ihn das schon. Der Begriff Pharma fällt.
Dann spielen wir es doch mal durch. Wir haben sieben Bundesräte, die vier unterschiedlichen Parteien angehören. Jede und jeder von denen hat ein Departement mit nachgelagerten Behörden. Wie viele Leute arbeiten da insgesamt? Sagen wir 7000. Wie glaubhaft ist es, dass der gesamte Bundesrat und alle diese Angestellten mit der Pharmaindustrie unter einer Decke stecken – und dass davon nie etwas nach aussen dringt?
Aber das Gegenteil beweisen können Sie auch nicht.
Das ist richtig. Aber da sind wir wieder bei Wahrscheinlichkeiten. Wie wahrscheinlich ist es, dass die komplette Regierung bestimmte Entscheide trifft, bloss weil sie Checks von der Pharma bekommt?
Es muss nicht immer Geld fliessen, man kann auch anders Druck ausüben, etwa, indem Posten und Jobs bedroht sind.
Und über viele Monate fliegt so etwas nicht auf, weil alle dichthalten? Für mich ergibt das keinen Sinn. Es ist ja im Übrigen nicht nur die Schweiz, die so agiert. Es sind nahezu alle Regierungen weltweit.
Überzeugt ist Daniel Trachsel nicht, daran hindern ihn schon seine persönlichen Erfahrungen. Er weiss von Menschen, die Impfschäden davongetragen haben. Er erzählt von einem Bekannten, dessen Vater verstarb – und der dann vom Arzt auf Biegen und Brechen als Corona-Toter deklariert werden sollte, obwohl er keiner war. Er berichtet von einem Arzt aus der Region, der die Impfung nicht mehr empfiehlt – so hat es ihm ein Freund erzählt, dem er vertraut. Er weiss von Pflegekräften aus dem hiesigen Spital, die von Mauscheleien in den Spitälern berichten. Es sind zu viele solcher Anekdoten, als dass Trachsel die «offizielle» Sichtweise der Behörden einfach so übernehmen könnte. Umso mehr kritisiert er erneut die Medien, in denen all das nicht vorkomme.
Aber Sie sehen schon das Problem? Wenn mir das BAG Auskunft gibt, dann ist das eine Bundesbehörde, von der ich annehmen darf, dass sie mich nicht brandschwarz anlügt. Dort habe ich auch einen Ansprechpartner und kann zur Not nachhaken.
Tatsächlich überprüfen können Sie die Zahlen und Infos aber auch nicht.
Das stimmt, letztlich muss ich sie glauben. Ich kann höchstens prüfen, ob die Angaben insgesamt Sinn ergeben, zum Beispiel, indem ich sie mit den Zahlen und Studien aus anderen Ländern abgleiche. Und da sehe ich: Es gibt international grosse Übereinstimmungen. Aber die Erfahrungen, von denen Sie mir erzählen, stammen immer aus zweiter, dritter, vierter Hand. Und ich sage Ihnen: Wenn ich denen jetzt nachginge, käme genau nichts heraus. Was glauben Sie, was das Spitalpersonal mir erzählt, wenn ich dort nachfrage?
Natürlich erzählen die Ihnen nichts! Weil sie nicht dürfen. Weil sie Angst um ihren Job haben.
Aber wenn niemand bereit ist, solche Dinge zu bestätigen und zu belegen, dann können wir sie als Zeitung nicht drucken. Man kann so etwas in der Beiz am Stammtisch erzählen – kein Problem. Aber wenn ich schreibe, da und dort laufen zweifelhafte Sachen, dann muss ich es belegen können, sonst bekomme ich Probleme, auch juristische.
Wir sprechen über Merkwürdigkeiten und Versäumnisse der bisherigen Corona-Politik. So wundert sich Daniel Trachsel etwa, wo denn die Grippe abgeblieben ist. Jedes Jahr habe es eine Grippewelle gegeben, allein 2015 seien in der Schweiz 2500 Menschen an der Grippe gestorben – plötzlich gebe es keinen einzigen Grippetoten mehr. Stattdessen werde nun alles auf Corona zurückgeführt. Er findet das sehr sonderbar, um nicht zu sagen verdächtig. Ein anderer Punkt, der ihn stört, sind die offiziellen Angaben zur Impfquote.
Was ist daran falsch?
Die Genesenen werden bei der Impfquote nicht berücksichtigt, obwohl sie genauso gut geschützt sind wie die Geimpften. Vielleicht sind wir in Wahrheit schon viel weiter bei der Immunität – aber das überprüft gar keiner.
Das stimmt, eine systematische Erfassung der Genesenen gibt es nicht. Weil es aber auch schwierig ist: Manche haben die Krankheit durchlaufen und es gar nicht mitbekommen.
Ich selbst werde mich demnächst auf Antikörper testen lassen. Ich hatte im vergangenen Sommer leichte Erkältungssymptome. Ein Kollege, der die auch hatte, erzählte mir später, er sei an Corona erkrankt gewesen. Vielleicht bin ich ja schon immun – aber eben: Ich weiss das gar nicht, und die Behörden wissen es auch nicht.
Vielleicht hätte man die Millionen, die man für Impfkonzerte bereitgestellt hat, besser in breit angelegte serologische Studien stecken sollen, um die Zahl der Genesenen besser bestimmen zu können?
Eben. Wenn man dann die Zahl der Genesenen zur Zahl der Geimpften rechnet, haben wir vielleicht schon eine viel höhere Quote. Und dann müsste man auch mal über die eine oder andere Massnahme reden.
Erst nach über einer Stunde und einem weiteren Kaffee reden wir über die bevorstehende Abstimmung zum Covid-Gesetz, die ja eigentlich der Anlass für unser Gespräch war.
Und? Wie werden Sie beim Covid-Gesetz abstimmen?
Das ist schon geschehen: Ich habe mit Nein gestimmt.
Aber glauben Sie denn, dass sich damit etwas verbessert? Das Zertifikat liefe dann irgendwann aus, okay, aber die anderen Regelungen eben auch. Zum Beispiel die Unterstützung für Kulturschaffende.
Mir ist zuerst einmal wichtig, dass die Macht des Bundesrats eingeschränkt wird.
Aber dann müssten Sie eigentlich für die Änderungen des Covid-Gesetzes sein – gerade mit denen hat das Parlament die Macht des Bundesrats ja zurückgebunden. Der Bundesrat muss jetzt jeweils die Kantone anhören, bevor er etwas beschliesst, er ist gehalten, immer die mildestmögliche Massnahme zu treffen … das wurde alles mit genau dieser Änderung beschlossen.
Ich habe das anders gelesen. Aber so oder so: Der Bundesrat hat zu viel Macht, und er beschliesst Dinge, von denen ich nicht überzeugt bin und die ihre Wirkung verfehlen – wie etwa das Covid-Zertifikat. Mich wundert auch sehr, dass die Linken sich nicht stärker gegen solche Regelungen engagieren.
Warum das? Linke gelten doch als durchaus staatstreu?
Ja, aber sie waren früher auch mal staatskritisch, wenn es um staatliche Eingriffe ging, um die Überwachung zum Beispiel oder um Diskriminierung. Dazu höre ich aus diesem Lager überhaupt nichts. Auf der anderen Seite beschliesst jetzt eine linke Stadt wie Bern im Hauruckverfahren eine Regelung, mit der man die Corona-Demonstranten zur Kasse bitten kann.
Das hat wohl einfach mit dem revidierten Polizeigesetz zu tun, über das 2019 abgestimmt wurde; dort steht das drin. Die Regelung zur Kostenbeteiligung von Demonstranten war umstritten, gerade jetzt erst hat das Bundesgericht sie für zulässig erklärt. Also hat man sie nun anwenden können.
Ich finde das trotzdem einen merkwürdigen Zufall. Vorher haben die Reitschüler jeden Sommer demonstriert und vielfache Sachbeschädigung begangen, aber genau jetzt, wenn die Massnahmen-Kritiker kommen und friedlich demonstrieren, greift man hart durch und setzt Gummischrot und Tränengas ein. Ich kenne jemanden, der in Bern war und von einem Gummigeschoss getroffen wurde, obwohl er überhaupt nichts getan hatte.
Dass hart durchgegriffen wird, liegt möglicherweise auch daran, dass der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause sich nicht vorwerfen lassen will, er habe das Bundeshaus nicht ordentlich verteidigt. Aber kommen wir zurück zum Covid-Gesetz. Macht es Ihnen keine Sorgen, dass neben dem Zertifikat auch viele Regelungen wegfallen könnten, die vielleicht ganz sinnvoll sind?
Ich sehe das nicht so kritisch. Regelungen, die das Parlament als sinnvoll erachtet, kann es ja neu beschliessen. Wenn man zum Beispiel die Kulturschaffenden unterstützen will, dann muss man halt schauen, wie das ermöglicht werden kann. So ist es doch sonst auch: Man geht Kompromisse ein und sucht nach Lösungen.
Der Bundesrat sagt, das sei nicht ohne Weiteres möglich: Regelungen, die das Volk abgelehnt habe, könne man danach nicht einfach neu beschliessen.
Wie gesagt: Wenn man das will, findet man auch eine Lösung. Zum Beispiel beim Zertifikat: Die Befürworter sagen, dann wird das Reisen schwieriger. Wenn es nur ums Reisen geht, muss man mit dem Ausland eine Vereinbarung treffen, in der das geregelt wird. Ich bin sicher, dass das geht. Bis das Covid-Gesetz ausläuft, wären es noch ein paar Monate, dann muss man da halt mal Gas geben und Alternativen erarbeiten.
Und wenn es nicht möglich ist? Dann trotzdem das Gesetz ablehnen und mit den Folgen leben?
Dann müssen wir das eben ausbaden, ja.
Nach anderthalb Stunden ist das Gespräch am Esstisch beendet. Hat der Austausch etwas gebracht? Im Grossen und Ganzen ist wohl jeder bei seiner Haltung geblieben. Daniel Trachsel wird sich nicht impfen lassen, und der «Frutigländer» wird seine Corona-Berichterstattung nicht radikal umkrempeln.
Immerhin: Es war ein angenehmer Austausch, sachlich, ohne Aggression oder Gehässigkeiten, und das ist bei diesem Thema schon mehr, als man inzwischen erwarten kann. Mit etwas Glück ist bei allen Unterschieden sogar das Verständnis für die Position des anderen gewachsen.
«Miteinander reden ist wichtig», betont auch Daniel Trachsel. Die Spaltung voranzutreiben, bringe niemandem etwas. «Wir müssen zusammenstehen und den nötigen Respekt füreinander aufbringen.» Und tatsächlich: Wenn sich diese Stimmung aufs ganze Land übertragen liesse, wäre schon viel gewonnen.