Absprung vom 77. Stock vor einer spektakulären Skyline
03.12.2021 SportGLEITSCHIRM Die 23 besten Piloten der Welt wurden zu einem viertägigen «Hike & Fly»-Wettkampf in Dubai eingeladen. Unter anderem starteten an der 1. UAE-Championship Patrick von Känel, Sepp Inniger, Michael Sigel, Chrigel Maurer und Michael Witschi. Inniger erreichte den dritten ...
GLEITSCHIRM Die 23 besten Piloten der Welt wurden zu einem viertägigen «Hike & Fly»-Wettkampf in Dubai eingeladen. Unter anderem starteten an der 1. UAE-Championship Patrick von Känel, Sepp Inniger, Michael Sigel, Chrigel Maurer und Michael Witschi. Inniger erreichte den dritten Rang, Sigel den vierten. GALERIE
MICHAEL SCHINNERLING
«Das Highlight war eigentlich der erste Tag, als wir ein Hochhaus mit 77 Stockwerken hochliefen und in einer Höhe von 300 Metern Richtung Strand flogen», meint Sepp Inniger. Er konnte die ersten Tage gut mithalten und flog schon am ersten Tag unter die besten zehn. «Mit dem dritten Gesamtrang nach vier Wettkampftagen bin ich sehr zufrieden», so der Frutiger. Auch Chrigel Maurer zieht eine persönliche Bilanz: «Die Woche in Dubai verging wie im Flug – es gab für uns täglich viel Neues und es war derart anspruchsvoll, dass wir den Trainingstag nutzten, um mit den Aufgaben vertraut zu werden.» In Erinnerung werden ihm der Start vom 300 m hohen Hotel sowie das dreimalige In-die-Nacht-Hineinfliegen bleiben. «Der Wettkampf war meist kurz und sehr intensiv. Taktisch war einiges dabei, und kleine Fehler hatten direkte Auswirkungen auf das Tagesresultat. Das Teilnehmerfeld war international und sehr dicht – als Sechster bin ich deshalb sehr zufrieden», so Maurer.
«Wie fliegt man im Flachen nach vorne?»
«Der erste Tag war das Highlight, wir konnten im Aufwind eines Wolkenkratzers fliegen. Die Skyline im Hintergrund mit all den Lichtern war unglaublich», schwärmt Patrick von Känel aus Frutigen. Für ihn war der Tag in den Bergen besonders schön, mit einer für ihn perfekten Thermik. «Die letzten beiden Tage waren super, diese waren taktisch geprägt. Wie fliegt man im Flachen nach vorne, war die Frage.» Von Känels Fazit: «Es war einmal etwas anderes, es brauchte ganz andere Fähigkeiten als sonst.» Von Känel erreichte den siebten Rang. Der Kandersteger Michael Sigel war ebenfalls beeindruckt von der Skyline und den Wolkenkratzern. Er bilanziert mit einem Augenzwinkern: «Speziell für mich war, dass die anderen Athleten zwar schneller beim Hochlaufen waren – ich dafür aber beim Fliegen.» In der Wüste zu fliegen sei schon etwas anderes, und mit seinem vierten Rang unter all den Top-Piloten sei er zufrieden. Michael Witschi, bekannter Organisator und Mitglied der X-Alps Academy, sagt: «Es war spannend, in einer ganz anderen Umgebung einen ‹Hike & Fly› zu absolvieren. Der Höhepunkt war sicherlich der Start auf dem Hochhaus. Der Sprint im Treppenhaus bis hinauf zum 77. Stock war sehr intensiv. Athleten mit Sprintqualitäten hatten hier einen Vorteil.»
Wie kann man zu dem Anlass?
Wie die Frutigländer Flieger zu diesem Rennen kamen, erklärt Chrigel Maurer. «Wir wurden eingeladen, in Dubai einen ‹Hike &Fly› über vier Wettkampftage auszutragen. Erst nach und nach bekamen wir nähere Infos. Es wurde ein grosses Abenteuer im Sinne von: ‹Mal schauen, wie das geht›. Aber wir freuten uns!» Für den Absprung dienten unter anderem Sanddünen, Hügel und Hochhäuser. «Zudem gibt es im Osten Berge, die bis zu 1800 m hoch sind», erklärt Maurer. «Für mich ist alles Neue und Abstrakte spannend – da gehört ‹H & F› in Dubai natürlich dazu. Wir konnten neue Erfahrungen sammeln und das Image der ‹Hike & Fly›-Rennen steigern», erklärte der Profipilot.