HANS BÜHLER, FRUTIGEN
28.12.2021 Frutigen, NachrufAm 24. Februar 1926 wurde ich meinen Eltern Werner und Martha Bühler-Zingg geschenkt, und gut ein Jahr später bekam ich meine Schwester: Lydia. Wir wuchsen in einfachen Verhältnissen im «Sagistöckli» in Langenthal auf. Nach der Primar- und der Sekundarschule absolvierte ich ab Frühling ...
Am 24. Februar 1926 wurde ich meinen Eltern Werner und Martha Bühler-Zingg geschenkt, und gut ein Jahr später bekam ich meine Schwester: Lydia. Wir wuchsen in einfachen Verhältnissen im «Sagistöckli» in Langenthal auf. Nach der Primar- und der Sekundarschule absolvierte ich ab Frühling 1942 ein Welschlandjahr bei einem Weinbauern in Lutry. Hier erlebte ich Gott bewusst durch eine Gebetserhörung.
In der Kriegszeit war vieles rationiert und ich als junger Bursche immer hungrig. Als ich allein im Weinberg jätete, bat ich: «Lieber Gott, gib mir Brot!» Kurz darauf fuhr ein junger Velofahrer mit Hutte die Strasse entlang. Er hielt an und rief in Berndeutsch zu mir hinauf. «Wosch es Weggli?» Und ob ich wollte! Mit Dank erhielt ich zwei Weggli!
Während der anschliessenden kaufmännischen Lehre hatte ich auch viel Freude an der Jungschararbeit, dabei konnte ich von meiner Zeit bei den Kadetten profitieren. Auch die Rekrutenschule als Gebirgssanitäter war für mich sehr lehrreich, aber gleichzeitig wurde mir bewusst, dass mein Weg in den vollzeitlichen Dienst für Jesus gehen soll.
So begann 1947 meine Ausbildung im Predigerseminar St. Chrischona. Nach der Einsegnung wurde ich in das Werk der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Bern berufen und ich konnte eine kurze Zeit im Bezirk Schönbühl dienen.
Im Frühling 1954 durfte ich meine liebe Frau, Dora Meili aus Bözingen, heiraten und zusammen zogen wir in Zäziwil, auf der Leime, ins Stöckli ein. In Zäziwil wurden uns auch drei gesunde Kinder geschenkt, Hanna, Ruth und Markus.
1962 erfolgte der Umzug ins Vereinshaus in Rubigen. Später folgten die Bezirke Oppligen und Spiez. Neben der Bezirksarbeit und etlichen Vertretungen in der Landeskirche war die Lagerarbeit ein Schwerpunkt für uns. 40 Kinderlager in Aeschi und Wengen und 25 Wanderwochen durfte ich mit Dorli leiten. Ohne sie wäre es mir auch nicht möglich gewesen, 50 Hochtourenwochen zu führen! Ein eindrückliches Bespiel erlebten wir am Brunegghorn. Ohne Telefonverbindung wusste Dorli genau: Jetzt muss ich beten! Gott erhörte das Gebet, und unsere ganze Gruppe wurde vor einem heftigen Steinschlag bewahrt!
Starke Verbindung hatte ich mit der Liebenzeller Mission, wo ich während 35 Jahren als Vertreter des Schweizer Liebenzeller Missionsverein der Mitgliederversammlung angehörte.
Nach der Pensionierung durften wir in Frutigen bleiben, hier fühlten wir uns zu Hause, und das Klima machte mein Lungenasthma erträglicher. Viel Freude bereiteten uns auch die sieben Grosskinder und ebenso die acht Urgrosskinder.
Im Rückblick auf mein Leben kann ich nur staunen und danken über Gottes Vorbereitung und Führung im Dienst, ihm sei alle Ehre und Dank! Für meine Lebensgefährtin danke ich meinem Herrn von ganzem Herzen, eine bessere Gehilfin für mich kann ich mir nicht vorstellen. Jesus will ich danken, dass er für alle meine Fehler und mein Versagen sein Leben gegeben hat, ihm sei alle Ehre und Dank!
Der Verstorbene hat seinen Lebenslauf selbst niedergeschrieben, daher ist der Nachruf in der Ich-Form verfasst.