«El Clásico» mal anders
18.01.2022 SportEISHOCKEY Da die Amateurmeisterschaft coronabedingt unterbrochen ist, konnten die Fanionteams der Partnerklubs Kandersteg und Adelboden am Wochenende ein Testspiel austragen. Die letzte Begegnung dieser Art hatte in den 1970er-Jahren stattgefunden.
Im Vorfeld der Partie war ...
EISHOCKEY Da die Amateurmeisterschaft coronabedingt unterbrochen ist, konnten die Fanionteams der Partnerklubs Kandersteg und Adelboden am Wochenende ein Testspiel austragen. Die letzte Begegnung dieser Art hatte in den 1970er-Jahren stattgefunden.
Im Vorfeld der Partie war man gespannt, inwiefern sich der Klassenunterschied zwischen der ersten und zweiten Liga auswirken würde. Die Adelbodner können auf eine gute Saison zurückblicken. Nach einem harzigen Start fingen sie sich und belegen nun in der Tabelle der abgebrochenen Qualifikation den zweiten Platz. Damit wären sie souverän für die Play-offs qualifiziert. Mindestens so erfreulich ist die Position der Kandersteger. Nach Siegen in den letzten drei Spielen – davon gegen die Spitzenmannschaften Bönigen und vor allem Mirchel – stehen sie aktuell auf dem sechsten Tabellenrang. Dies würde in den möglichen Playoffs ein Duell gegen den HC Mühlethurnen bedeuten. Doch nicht nur die Rangierung macht Freude. Die Entwicklung, welche die Mannschaft unter dem Trainerduo Andi Augstburger und Markus Fankhauser in dieser Saison offenbarte, ist hervorzuheben. Das Team trat stabiler, kompakter und mit einem klaren Gameplan auf, gepaart mit dem besten Torhüterduo der zweiten Liga. Das alles wurde letztlich auch mit Punkten belohnt.
So wollten sich die Kandersteger Gastgeber gegen den oberklassigen Gegner so gut wie möglich verkaufen. Dies stellte eine gewisse Herausforderung dar, trafen doch teils gute Kollegen und einige ehemalige oder auch im Rahmen der Partnerteams aktuelle Mitspieler aufeinander. So viel kann man vorausnehmen: Die Zuschauer konnten ein äusserst faires, über einige Strecken ausgeglichenes und trotzdem hartes Eishockeyspiel geniessen.
Hartnäckige Heimmannschaft
Die Kandersteger wollten ihr gewohntes Spiel spielen und mit einem agressiven Forechecking dem Gegner ein wenig den Schneid abkaufen. Die ersten 20 Minuten glückte dies den hartnäckigen Gastgebern über weite Strecken. Es war nicht zu übersehen, dass die Adelbodner die feinere Klinge führten. Dies war vor allem während der einzigen Strafe des ersten Drittels erkennbar. Die Gäste setzten sich schnell in der Zone der Kandersteger fest und konnten einige Schüsse gefährlich platzieren. Doch Grégory Steiner war jederzeit Herr der Lage. Das erste Drittel endete torlos, was vor allem für die Einheimischen ein Erfolg war. Mit leiser Wehmut mussten sie aber an die vergebenen Torchancen zurückdenken. Im zweiten Drittel tun sich die Kandersteger gern einmal schwer. Der lange Weg zum Spielerwechsel stellt sie immer wieder vor Probleme. Dies war auch am Samstag nicht anders. Die Adelbodner erwischten sie mit einem cleveren Spielzug, und Topscorer Marcon liess sich nicht zweimal bitten. Die Führung war sicher nicht unverdient, der Ausgleich der Gastgeber nach einer überstandenen Strafe aber auch nicht. Nun folgten die schlechtesten Spielminuten der Kandersteger: Sie kassierten noch zwei Gegentreffer. Trotzdem war der Zwei-Tore-Rückstand nach 40 Spielminuten gegen den oberklassigen Gegner immer noch schmeichelhaft.
Standesgemässes Resultat
Den Start ins letzte Drittel erwischten die Gastgeber perfekt. Mit einem Mann mehr erzielten sie den vielumjubelten Anschlusstreffer. Sie liessen nichts unversucht, auch noch den Ausgleich zu erzielen. Dabei fingen sie einen der raren Konter ein und mussten letzten Endes eher unglücklich den vierten Treffer hinnehmen. Der fünfte war dann noch Zugabe. Nachwuchstorhüter Leon Augsburger, der einige tolle Paraden zeigte, war dabei chancenlos.
Alles in allem lässt sich aus Kandersteger Sicht dennoch ein positives Fazit ziehen. Das Team konnte das eine oder andere Mal seine Klasse aufblitzen lassen. Es wehrte sich tapfer und konnte das Spiel länger offen gestalten, als viele dies wohl erwartet hätten. Dass das Spiel unfallfrei und mit einem freundschaftlichen Ausklang zu Ende ging, rundete den Anlass perfekt ab.
ANDREAS JOSI, EHC KANDERSTEG
Matchtelegramm
EHC Kandersteg – EHC Adelboden 2:5, 15. Januar; Kunsteisbahn Kandersteg, 20 Uhr. Zuschauer: 72. Schiedsrichter: Clément P. / Oberson L. / Schéda A. Strafen: EHCK 2 × 2 Minuten, EHCA 3 × 2 Minuten. Torschützen: 24. Marcon (Zryd) 0:1; 31. Heim (Rauber, Künzi N.) 1:1; 33. Künzi A. (Schärer) 1:2; 37. Dähler (Zryd) 1:3; 42. Murer (Stoller; Ausschluss Germann) 2:3; 50. Santschi (Schärer) 2:4; 55. Germann (Schmid) 2:5.