Gärtnern rund ums Haus
28.01.2022 FrutigenFür Mittwochabend lud die Volkshochschule Frutigland zum Vortrag «Der Garten – Das kleine Paradies rund ums Haus». In der gut besetzten Aula des Schulzentrums Widi führte Referent Paul Stalder in gewohnt humorvoller Art und mit vielen «träfen» Sprüchen durch den ...
Für Mittwochabend lud die Volkshochschule Frutigland zum Vortrag «Der Garten – Das kleine Paradies rund ums Haus». In der gut besetzten Aula des Schulzentrums Widi führte Referent Paul Stalder in gewohnt humorvoller Art und mit vielen «träfen» Sprüchen durch den Abend.
SONJA STEUDLER
Referent Paul Stalder ist in der Hobby-Gärtner-Szene beileibe kein Unbekannter. 33 Jahre lang war er als Gartenbaulehrer und Berater am Inforama in Hondrich tätig. Mittlerweile ist er zwar schon etliche Jahre in Pension. Das Vermitteln von Wissen liess ihn aber nie ganz los, und so veröffentlicht er auch im Ruhestand immer wieder Fachartikel, ist Autor von mehreren Büchern und hält – wie eben für die VHS Frutigland – Vorträge oder organisiert Exkursionen.
Nutzen für bestäubende Insekten
Anhand vielfältiger Bilder erklärt Paul Stalder zunächst die verschiedenen Gartentypen wie zum Beispiel Ziergarten oder Selbstversorgergarten. Er lässt sich dabei durchaus anmerken, was ihm auf den einzelnen Bildern gefällt oder was er am abgebildeten Garten allenfalls ändern würde. Für Stalder ist ein Garten komplett, wenn er alle vier Gartenelemente vereint: Gemüse, Blumen, Kräuter und Beeren.
Wichtig ist dem Referenten auch, die Hobbygärtner zur Integration solcher Pflanzen zu animieren, die für bestäubende Insekten wie Bienen oder Hummeln einen Nutzen darstellen. Die Blütenfülle spielt dabei eine zentrale Rolle. In verwilderten Gärten werden Blütenpflanzen mit den Jahren immer weniger. Deshalb ist es laut Stalder unabdingbar, einen Garten zu pflegen. Er betont jedoch, dass der Arbeitsaufwand für den Gartenbesitzer auch zu bewältigen sein muss. Deshalb berät Paul Stalder regelmässig Leute, die ihre Gärten auf ein machbares Mass reduzieren, aber immer noch ein «Gartenparadies» mit ökologischem Nutzen haben wollen.
Nicht überall blühen Blumen gleich gut
Wie das Motto des Vortrags verrät, geht Paul Stalder auch auf die Standorte der Gartenpflanzen ein. Seine gute Nachricht also für alle Hobbygärtner: Man kann rund ums Haus einen Garten anlegen. Grundsätzlich könne man auch jede Pflanze auf jeder Seite des Hauses – also in jede Himmelsrichtung – pflanzen. «Das chöit dr scho mache», meint Stalder augenzwinkernd, «sie chunnt näch halt aber öppe nid überall glich guet.» Die Lichtwellenlänge ändert sich im Verlaufe des Tages, und so blühen beispielsweise Blütenpflanzen nicht überall gleich üppig. Natürlich spielen auch Wärme und Sonneneinstrahlung der Süd- und Westseite eine Rolle.
«Was ist in einem Garten am Wichtigsten?» Diese Frage stellt der Referent, um sie gleich selbst zu beantworten: «Eine Sitzgelegenheit wäre schön.» Schliesslich müsse man sich bei der anstrengenden Gartenarbeit zwischendurch auch mal ein wenig Ruhe gönnen und die Pracht geniessen können.
Viele suchten das persönliche Gespräch
Im Anschluss an das Referat können die ZuhörerInnen noch Fragen stellen. Und auch danach suchen etliche Anwesende noch das persönliche Gespräch mit dem Referenten und werden geduldig beraten. Man merkt schon: Das Gärtnern ist immer noch Paul Stalders absolute Leidenschaft, und er teilt seinen immensen Wissensschatz gerne.Bei der Verabschiedung weist der Vertreter der Volkshochschule Frutigland, Niklaus Roder, darauf hin, dass im kommenden Juni unter dem gleichen Motto zwei Exkursionstage geplant sind. Interessierte finden die Details dazu im Programm der VHS. Und Paul Stalder verrät, dass dabei auch Gärten besucht werden, die er an diesem Abend bereits bildlich vorgestellt hat.