Wie viel Verkehr verträgt es noch?
Wie wir alle wissen, leben im Oberland viele vom Tourismus, so wie ich auch. Der wöchentlich wiederkehrende Stau und die Parkplatzprobleme gehören offenbar dazu. Aber die Dimension der Tagesausflügler nimmt überhand, und es droht der ...
Wie viel Verkehr verträgt es noch?
Wie wir alle wissen, leben im Oberland viele vom Tourismus, so wie ich auch. Der wöchentlich wiederkehrende Stau und die Parkplatzprobleme gehören offenbar dazu. Aber die Dimension der Tagesausflügler nimmt überhand, und es droht der totale Verkehrskollaps.
Der öffentliche Verkehr kann schon jetzt an solchen Tagen die Fahrgäste nicht mehr rechtzeitig zu den Anschlusszügen bringen. Die Anwohner brauchen eine halbe Stunde länger für eine Talquerung, welche normalerweise 5 bis 10 Minuten dauert. Personen, die am Sonntagabend zur Nachtschicht sollten, müssen je nach Wohnort zum Tal hinaus ein bis zwei Stunden früher losfahren, damit sie rechtzeitig zur Arbeit erscheinen. Aber was am letzten Sonntag, dem 16. Januar, los war, ist nicht mehr akzeptabel! Gerade für Anwohner in Schwandi hätten im Falle eines Brandes von keiner Seite aus die Feuerwehr, die Polizei oder andere Rettungskräfte zu Hilfe eilen können. Es wäre schlicht kein Durchkommen mehr gewesen, die Betroffenen wären in einem solchen Fall auf sich gestellt und müssten hilflos zusehen, wie ihr Anwesen niederbrennt oder schlimmer.
Leider hört und sieht man von den hohen Politikern in unserem Tal, die sich angeblich mit grossen Worten in Bern für die Talbevölkerung einsetzen, nichts. Die Tourismus-Verantwortlichen, die Gemeinden sowie diverse Politiker sind nun aufgefordert, endlich eine Lösung zu finden, damit die Besucherströme wieder in einem erträglichen Mass stattfinden. Zum Wohle von Natur, Wildtieren und den Anwohnern, nicht nur der Besucher und Einnahmerekorde wegen.
MARKUS RUMPF, REICHENBACH; EHEMALIGER EINSATZLEITER FEUERWEHR