PEKING Mario Hari darf an den Olympischen Spielen Bilder von den Skirennen in alle Welt schicken. Der Kandersteger freut sich auf diese Arbeit, reist aber verständlicherweise mit gemischten Gefühlen nach China.

KATHARINA WITTWER
«Ich fühle mich geehrt, an die Olympischen Spiele reisen zu dürfen, auch wenn es ‹bloss› zum Arbeiten ist und mein Name in keiner Rangliste erscheinen wird», meint Mario Hari. Der Kandersteger «Filmer» hat seit knapp vier Jahren bei SRF eine Teilzeit-Anstellung. Die übrige Zeit arbeitet er als selbstständiger Kameramann.

Am vergangenen Wochenende war er mitverantwortlich, den Fernsehzuschauern qualitativ hochwertige Bilder von den Weltcuprennen in Adelboden in die gute Stube zu liefern und am nächsten Wochenende wird er dasselbe am Lauberhorn tun.

Das Material ist unterwegs
Der Kandersteger ist Teil eines rund 40-köpfigen Kamerateams der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft SRG, das in Peking im Auftrag des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Bilder von den alpinen Ski-Disziplinen herstellt. Die von der SRG produzierten Bild- und Tonsignale werden von Fernseh- und Radiosendern wie SRF in der Schweiz oder NBC in den USA als Basis für ihre Liveübertragungen verwendet. Produktionsaufträge der einzelnen Sportarten an den verschiedenen Austragungsorten wurden vom IOC an diverse Unternehmungen rund um den Globus vergeben.

Längst ist ein Containerschiff mit Übertragungswagen und einer Unmenge an technischem Zubehör in See gestochen. Möglicherweise ist es inzwischen bereits am Ziel angelangt. «Mit dem Transport des Materials habe ich nichts zu tun. Ebenso wenig muss ich mich um Einreisevisum, Flug und Hotelbuchung kümmern. Nur für den vorgeschriebenen Corona-Test muss ich selbst sorgen – und genügend warme Kleider einpacken», so Hari. Soweit er informiert ist, werden die Mitarbeitenden vor Ort mit einheitlicher Oberbekleidung ausgestattet.

Die Frage, ob er schon wisse, was er am Austragungsort zu tun habe, beantwortet er so: «Ich habe noch keine Ahnung. Normalerweise findet am Morgen eines Skirennens eine Regiebesprechung statt. Der Regisseur verteilt uns gemäss dem Kameraplan auf die einzelnen Standorte. Das hat bisher stets geklappt.»

Hari freut sich, am 29. Januar das Flugzeug zu besteigen. Gemischte Gefühle hat er im Hinblick auf die sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit trotzdem. Wie alle anwesenden Gruppen, darf sich auch sein Team bloss innerhalb eines klar definierten Rahmens aufhalten. Der Rückflug ist für den 22. Februar vorgesehen.

Sofern weder Corona noch sonst etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt, wird Mario Hari dem «Frutigländer» während der Olympischen Spiele von seinen persönlichen Erfahrungen berichten.

«Ich bin bloss einer von 40»

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