LANDWIRTSCHAFT Wie in fast allen Sektoren sind auch die Produktionsmittel für die Bauernfamilien teurer geworden. Die Landwirtschaftskammer fordert deshalb, die Folgen dieser Verteuerung für die Bauernfamilien abzufedern.
Die Landwirtschaft bleibt von den steigenden ...
LANDWIRTSCHAFT Wie in fast allen Sektoren sind auch die Produktionsmittel für die Bauernfamilien teurer geworden. Die Landwirtschaftskammer fordert deshalb, die Folgen dieser Verteuerung für die Bauernfamilien abzufedern.
Die Landwirtschaft bleibt von den steigenden Preisen für Produktionsmittel und Investitionsgüter nicht verschont. Diese haben sich in den letzten Monaten um rund 6,2 Prozent erhöht. Das entspricht Mehrausgaben in der Grössenordnung von 465 Millionen Franken pro Jahr. Aus diesem Grund verlangen die Mitglieder der Landwirtschaftskammer, dem Parlament des Schweizer Bauernverbands (SBV), per sofort eine Erhöhung der Produzentenpreise um fünf Prozent. Dies sei insofern gerechtfertigt, als auch im Verkauf verschiedene Lebensmittel bereits teurer geworden seien, ohne dass der Mehrpreis an die einheimischen Bauernfamilien weitergereicht worden wäre.
Weiter startet nun die Umsetzung der im letzten Jahr durch das Parlament verabschiedeten parlamentarischen Initiative «Absenkpfad». Diese umfasst Zielvorgaben zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und der Nährstoffverluste, die über verschärfte Vorgaben für alle Betriebe (sogenannter ökologischer Leistungsnachweis) ab 2023 erreicht werden sollen. Neben einer Reduktion der durchschnittlichen Erträge, zusätzlichem Arbeitsaufwand und höheren Produktionskosten bringe diese auch grössere Produktionsrisiken im Pflanzenbau mit sich, heisst es in einer Medienmittelung des Schweizer Bauernverbands. «Berechnungsmodelle der Forschungsanstalt Agroscope bestätigen höhere Kosten im Pflanzenbau von durchschnittlich zehn Prozent und in der tierischen Produktion von fünf Prozent.»
«Nicht mehr als fair»
Aus diesem Grund sind ab dem nächsten Jahr weitere Preisanpassungen für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse in mindestens diesen beiden Grössenordnungen nötig. Der Schweizer Bauernverband verlangt von den nachgelagerten Stufen vom Erstabnehmer bis zum Detailhandel, dass sie mit entsprechenden Erhöhungen der Produzentenpreise die wirtschaftlichen Folgen der Bauernfamilien für eine noch nachhaltigere einheimische Lebensmittelherstellung mitabfedern. «Da von Seiten des Bundes keine Erhöhung der Direktzahlungen für die Landwirtschaft vorgesehen ist, wäre dies nicht mehr als fair», so der Bauernverband. Nur eine kostendeckende Produktion sei auch nachhaltig, heisst es zur Begründung.
PRESSEDIENST SCHWEIZER BAUERNVERBAMD / RED.