HILDI HARI-WÄFLER, ADELBODEN
22.02.2022 Kandersteg, Nachruf«Am 4. Mai 1935 wurde ich Wilhelm und Rosina Wäfler-Rösti als erstes Kind geschenkt. Mit meinen beiden Brüdern Willi und Fredi wuchs ich in der Oey auf. Wir durften viel Liebe und Fürsorge erfahren und wurden früh zur Mitarbeit im Bergbauernbetrieb angehalten.
Im Schwand besuchte ich ...
«Am 4. Mai 1935 wurde ich Wilhelm und Rosina Wäfler-Rösti als erstes Kind geschenkt. Mit meinen beiden Brüdern Willi und Fredi wuchs ich in der Oey auf. Wir durften viel Liebe und Fürsorge erfahren und wurden früh zur Mitarbeit im Bergbauernbetrieb angehalten.
Im Schwand besuchte ich die Primarund Sekundarschule. Der verantwortliche Lehrer riet mir, das Lehrerinnenseminar zu besuchen. So weit sollte es jedoch nicht kommen. Gottes deutlicher Ruf für den vollzeitlichen Dienst in der Heilsarmee kam dazwischen. Ich war damals 14-jährig. Aus finanziellen Gründen sah ich keine Möglichkeit, beide Ziele miteinander zu verbinden. So entschied ich mich zu einem «Ja» zu Gottes Wegen mit mir in der Heilsarmee, was ich später nie bereute. Nach dem Schulabschluss verbrachte ich ein Jahr im Welschland. In den Sommermonaten half ich immer wieder im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern. Sie hatten mehr und mehr gesundheitliche Probleme. Zweimal war es mir vergönnt, einige Monate in England zu verbringen. Mit 21½ Jahren tat sich eine Tür auf, die NOSS in Spiez zu besuchen. Danach arbeitete ich 2½ Jahre im Büro der Mineral- und Heilquellen AG, Adelboden.
Nach Vaters frühem Tod wurde der Weg für mich frei, um in die Offiziersschule in Bern einzutreten. Das war im Jahre 1960, zur gleichen Zeit wie mein zukünftiger Ehemann Peter Hari. Zwei Jahre später durften wir unseren Weg gemeinsam gehen. Die Kinder Daniel, Christine und Thomas waren für uns ein Geschenk aus Gottes Hand. Sie waren eine grosse Bereicherung auf unserem Weg.
Wir hatten das Vorrecht, in jedem Zweig der Heilsarmee arbeiten zu dürfen.
Ich bin der Heilsarmee dankbar für all die Gelegenheiten, die mir als Frau gegeben wurden, dankbar auch für Peter an meiner Seite. In seiner gütigen, lieben Art ermutigte er mich immer wieder und förderte meine Gaben.
Nun geniessen wir unsere alte Heimat und den vermehrten Kontakt mit unseren Familien und den Grosskindern. Jesus ist mir zum Wertvollsten in meinem Leben geworden. Es hat sich gelohnt, für ihn mein ganzes Leben einzusetzen. IHM gehört alle Ehre!
Ich habe immer gerne geschrieben. Aus innerem Auftrag habe ich begonnen, meine Jugenderinnerungen zusammenzutragen, woraus das erste Buch entstand. Verschiedene Leser fragten, wie es dann weiterging. Es folgte ein zweites Buch über unser Erleben in der Heilsarmee und ein drittes mit dem Titel: «Unverzagt und himmelsnah», was meinen Glauben, die Erwartung einer besseren Welt und die ewige Heimat meint.»
Den oben stehenden Text hat Hildi Hari zu Lebzeiten selbst verfasst. Nach ihrem Tod ergänzte ihr Ehemann, Peter Hari:
Vor zwei Jahren war Hildi wegen einer Lungenentzündung und Embolie im Spital. Davon und sicher mit Spätfolgen seiner Krebserkrankungen hat es sich nicht mehr erholt und war zunehmend ans Haus gebunden. Letzten Herbst begannen die Kräfte zu schwinden. Dank palliativer Behandlung konnten die unerträglichen Schmerzen gemildert werden. Es durfte am 22. Januar daheim friedlich einschlafen und nicht nur himmelsnah sein, sondern ans ewige Ziel gelangen.