Jede zehnte Probe unhygienisch oder verdorben
25.02.2022 GesundheitDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantonalen Laboratoriums inspizierten im vergangenen Jahr 5800 Lebensmittelbetriebe. Von den 9000 untersuchten Lebensmittel- und Trinkwasserproben wurden rund 900 beanstandet. Grössere Mängel wurden bei zwei Prozent der kontrollierten Betriebe ...
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantonalen Laboratoriums inspizierten im vergangenen Jahr 5800 Lebensmittelbetriebe. Von den 9000 untersuchten Lebensmittel- und Trinkwasserproben wurden rund 900 beanstandet. Grössere Mängel wurden bei zwei Prozent der kontrollierten Betriebe festgestellt.
Die Zahl der 2021 untersuchten Betriebe, Lebensmittel- und Trinkwasserproben ist vergleichbar mit dem Vorjahr, aber etwas tiefer als vor der Pandemie. Grund dafür sei die lange Schliessung der Restaurants Anfang 2021, sagte Kantonschemiker Otmar Deflorin. Die Lebensmittelkontrolleur-Innen beanstandeten jede zehnte Probe, weil sie unhygienisch, verdorben oder gesundheitsgefährdend war. In etwas mehr als der Hälfte der Betriebe wurden geringfügige Mängel festgestellt. In 136 Betrieben (zwei Prozent) war die Lebensmittelsicherheit mangelhaft, was in der Regel einschneidende Massnahmen zur Folge hatte. In gewerblichen Produktionsbetrieben haben die KontrolleurInnen 2000 Proben leicht verderblicher Lebensmittel wie vorgekochte Speisen, Patisserie oder belegte Brötchen untersucht. 580 (29 Prozent) wurden beanstandet. Meistens waren sie unhygienisch behandelt, zu wenig gekühlt oder zu lange gelagert worden.
Mangelhafte Lagerung von Chemikalien in Schulen
Die Abteilung Umweltsicherheit nahm im Rahmen einer nationalen Kampagne den Chemieunterricht an Schulen unter die Lupe. «Die Inspektionen haben gezeigt, dass viele Schulen den Umgang mit Chemikalien nicht geregelt haben», sagt Otmar Deflorin. Insbesondere die Lagerung der Chemikalien sei oft mangelhaft. So seien Chemikalien teilweise in Lebensmittelverpackungen gelagert worden. Die Schulen wurden angewiesen, eine Chemikalienansprechperson zu melden, alte und verbotene Chemikalien zu entsorgen sowie Mehrfachbestände aufzuheben. Um die Schulen im Umgang mit Chemikalien zu unterstützen, hat «chemsuisse», der Zusammenschluss von Vertretern der kantonalen Fachstellen für Chemikalien der Schweiz, den Leitfaden «Sicherer Umgang mit Chemikalien, Mikroorganismen und Strahlungsquellen» erstellt.
PRESSEDIENST WIRTSCHAFTS-, ENERGIE- UND UMWELTDIREKTION
Vom Restaurant bis zum Bauernhof
Das Kantonale Laboratorium überwacht die Einhaltung der Lebensmittel-, Umweltschutz-, Chemikalien, Landwirtschaftsund Strahlenschutzgesetzgebung mit gezielten Stichproben. Im Falle der Lebensmittelgesetzgebung heisst das: Betriebe, die mit Lebensmitteln zu tun haben, werden regelmässig kontrolliert. Dies betrifft etwa Restaurants, Käsereien, Metzgereien, Bäckereien, Trinkwasserversorgungen oder Landwirtschaftsbetriebe. Bei den unangekündigten Inspektionen werden Lebensmittel, die Sauberkeit der Einrichtung, die Selbstkontrolle der Betriebe, die Infrastruktur und die Kennzeichnungen kontrolliert. Bei geringfügigen Mängeln erhalten die Betriebe eine Beanstandung und damit die Möglichkeit, den Mangel zu beheben. Werden gesetzliche Vorschriften massiv verletzt, so reicht das Kantonale Laboratorium eine Strafanzeige ein. 2021 wurden 105 Strafanzeigen eingeleitet (2020: 154).
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