Kalte Dusche für den EHCK
04.02.2022 SportEISHOCKEY Die grosse Euphorie der Kandersteger wurde im ersten Play-off-Spiel arg gedämpft. Auswärts gegen den HC Mühlethurnen kassierten sie erneut eine klare Niederlage. Doch schon am Samstag könnten sie sich revanchieren.
Die lange Play-off-Absenz des EHC Kandersteg ...
EISHOCKEY Die grosse Euphorie der Kandersteger wurde im ersten Play-off-Spiel arg gedämpft. Auswärts gegen den HC Mühlethurnen kassierten sie erneut eine klare Niederlage. Doch schon am Samstag könnten sie sich revanchieren.
Die lange Play-off-Absenz des EHC Kandersteg zeigte sich in verschiedenen Facetten. Die Vorfreude auf diese Matches war allenthalben zu spüren. Alle Spieler waren bis in die Haarspitzen motiviert. Nach dem Rückschlag in den Testspielen wurde gut trainiert, wenn auch wieder in unterschiedlicher Besetzung.
Doch zu Beginn der ersten Partie am vergangenen Dienstag war die Nervosität bei (zu) vielen Spielern erkennbar. Auch die Unparteiischen schienen noch nicht in den Play-offs angekommen zu sein. Ihre Regelauslegung war, gelinde gesagt, gewöhnungsbedürftig. Es war keine Linie erkennbar. Die ersten zwei (Phantom-)Strafen sprachen sie gegen die Kandersteger aus. Diese wurden von den Hausherren eiskalt ausgenutzt. Die Gäste, ziemlich neben den Schuhen, liessen sie weiter gewähren. Ohne die starken Paraden von Grégory Steiner wäre das Resultat nach 20 Minuten noch brutaler als 0:4 ausgefallen.
Stabilisierung und kurzer Lichtblick
Im zweiten Drittel versuchten die Kandertaler, zu ihrem Spiel zurückzufinden, sprich: intensives Forechecking und einfaches, konsequentes Abschirmen des eigenen Tores. Dies gelang viel besser als in den ersten 20 Minuten. Die Verunsicherung war aber noch nicht ganz abgelegt. Vor allem in den sich bietenden Überzahlsituationen wurde dies offensichtlich. Die Gäste konnten sich – wie schon im ersten Drittel – die eine oder andere Torchance erspielen. Doch auch hier fehlte die letzte Überzeugung. Somit resultierte ein 0:0 im zweiten Drittel.
Nach einem weiteren Gegentreffer, bei dem die Verteidigung der Kandersteger unvorteilhaft aussah, waren sie nun an der Reihe. Der nominell dritte Block setzte das um, was in solchen Spielen gefragt ist: die Scheibe unkompliziert ins gegnerische Drittel bringen, aufs Tor schiessen und hartnäckig nachsetzen. Das Resultat war ein erkämpfter Anschlusstreffer, der den Gästen noch einmal Energie injizieren sollte. Leider kassierten sie postwendend wieder einen Treffer. Somit war die Chance vertan, Mühlethurnen zumindest ein wenig zu ärgern.
Nicht alles war schlecht
Das 1:7 sieht auf den ersten Blick brutal aus. Zumindest in den ersten 20 Minuten fanden die Kandersteger nicht zu ihrem Spiel und waren zum Teil sogar überfordert. Doch nicht alles war schlecht: In kurzen Phasen sah man den «richtigen» EHC Kandersteg aufblitzen. Das Gute am Play-off-Modus ist, dass dies trotz allem nur eine einfache Niederlage war. Es steht jetzt 0:1, und schon am Samstag können die Kandersteger die Serie auf eigenem Eis wieder ausgleichen. Dafür müssen sie allerdings ihre Nervosität ablegen und zurück zu ihrem einfachen, kompromisslosen wie auch körperbetonten Spiel finden. Die Mannschaft hat in dieser Saison schon einige Male gezeigt, dass sie sich gegen nominell stärkere Teams durchsetzen kann. Die Moral und Zuversicht beim Staff wie bei den Spielern stimmt jedenfalls.
ANDREAS JOSI, EHC KANDERSTEG
Matchtelegramm: HC Mühlethurnen – EHC Kandersteg (7:1); 1. Februar im Sportzentrum Sagibach, 20.15 Uhr. Zuschauer: 63. Schiedsrichter: Hirschi A. / Hofer R. Strafen: HCM 6×2 Minuten; EHCK 12×2 Minuten. Torschützen: 3. Baumgartner (Niederhauser T., Niederhauser K.; Ausschluss Stoller) 1:0; 10. Zumstein (Segessenmann, Baumgartner; Ausschluss Zurbrügg) 2:0; 13. Baumgartner (Reber) 3:0; 17. Loretan (Spring, Marti) 4:0; 44. Joch (Rychener) 5:0; 49. Mumenthaler (Josi) 5:1; 49. Künzi M. (Rychener, Zumstein) 6:1; 53. Baumgartner (Segessenmann) 7:1.