Ob Nebel oder Sonne – die Besten schwangen obenauf
01.02.2022 SportSKI ALPIN Die beiden Slalomläufe am BOSV/LEKI-Cup vom Sonntag auf der Tschentenalp hatten ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Beim ersten Durchgang stürzten sich die jungen Skicracks in den Nebel, den zweiten bestritten sie bei strahlender Sonne. Die Frutigtaler überzeugten mit ...
SKI ALPIN Die beiden Slalomläufe am BOSV/LEKI-Cup vom Sonntag auf der Tschentenalp hatten ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Beim ersten Durchgang stürzten sich die jungen Skicracks in den Nebel, den zweiten bestritten sie bei strahlender Sonne. Die Frutigtaler überzeugten mit mehreren Podestplätzen.
YVONNE BALDININI
Thomas Hunziker, der früher selbst Skirennen gefahren ist, gibt seiner Tochter Nina an der Bergstation die letzten Tipps. «Halte den Oberkörper immer stabil Richtung Tal. Kante die Ski gut auf. In der Fläche lass sie laufen.» Das Mädchen vom Skiclub Selzach und dem Verband Schneesport Mittelland wird in der Kategorie der unter 14-Jährigen starten. «Ich hoffe auf einen Podestplatz», sagt sie und verschwindet dann auf ihren Latten im Nebel.
Nebenan wärmen sich Dania Allenbach vom Gstaader und Flurina Scherrer vom Frutiger Regionalen Leistungszentrum auf. Sie schlenkern die Beine, rotieren mit den Hüften, dehnen sich bis in den Spagat. Dass sich der Nebel lichten könnte bei später startenden Fahrerinnen in ihrer Kategorie der unter 16-Jährigen, ist für sie kein Grund zur Sorge. Dania meint: «Ein faires Rennen ist selten. Das gehört zum Outdoorsport.» Flurina doppelt nach: «Die Piste ist ja auch nicht bei allen gleich.»
Neblige Fahrt für alle SportlerInnen
Der erste Lauf hat begonnen. Eine Skirennfahrerin um die andere schwingt sich elegant um die Stangen – ebenso die Knaben. Der Kommentator kündigt die Sportlerinnen und Sportler an und gibt die Zeiten bekannt. Der Nebel bleibt dicht. Er sorgt bei allen für vergleichbare Bedingungen.
Nach gut einer Stunde taucht Nina Hunziker strahlend wieder vor der Bergstation auf. Sie hat ihr Ziel erreicht: als Dritte ist sie auf dem Treppchen gelandet. Flurina Scherrer hingegen ist mit ihrer Fahrt auf den vierten Rang nicht ganz zufrieden. «Ich bin in Rücklage geraten, nachdem ich etwas zu spät in die Kurve schoss», analysiert sie. Doch sie werte dieses Rennen als nicht so wichtig wie die interregionalen und die nationalen Wettbewerbe.
Ihre Freundin Dania raste dagegen prompt auf den ersten Platz. Den Nebel habe sie dank voller Konzentration gar nicht so bemerkt, sagt sie. Die beiden gönnen sich die Erfolge gegenseitig. Dania gesteht schmunzelnd: «Ich hoffe immer, dass ich schneller bin als Flurina. Aber wenn sie es schaffte, wäre es nicht so schlimm.»
Erfolgreiche Frutigländer
Bei den Knaben in der Kategorie der unter 16-Jährigen haben die Mitglieder des Regionalen Leistungszentrums Frutigen die Nase vorn. Zuschauende gratulieren dem Reichenbacher Silas Däpp vom Skiclub Gehrihorn-Kiental zu seinem Sieg im ersten Lauf. Er hat die Adelbodner Favoriten Josua Künzi und Lorin Ritschard geschlagen. «Mal gewinnt der eine, mal der andere», äussert er bescheiden. Plötzlich blitzen Bergspitzen aus der grauen Wand hervor, enthüllen sich immer mehr. Der Nebel hat der Sonne Platz gemacht. Die Skicracks dürfen nun den zweiten Lauf bei stahlblauem Himmel geniessen. Dania, Nina, Silas, Josua und Lorin erobern erneut einen Podestplatz. Josua sagt dazu: «In der Sonne fahre ich viel lieber. Der Slalom im Nebel war ziemlich anspruchsvoll, ich habe mit der Balance gekämpft.» Doch mit einem ersten und zweiten Rang habe er «nahezu das Maxium herausgeholt».
Der zweimal drittplatzierte Lorin Ritschard findet, bei ihm wäre mehr dringelegen. Dennoch zeigt er sich zufrieden: «In acht Rennen bin ich nun acht Mal aufs Treppchen gefahren.» Die Mitglieder des lokalen Regionalzentrums Frutigen haben mit insgesamt neun Podestplätzen eine starke Visitenkarte abgegeben.
Ranglistenauszüge (nur Podestplätze):
Pte.-Rennen Nr. 5: MU12: 1. Schranz Alexandra, Frutigen; 2. Huber Joana, SAK Haslital Brienz; 3. Walker Joela, Verein Gsteig-Feutersoey. MU14: 1.Von Siebenthal Larina, Schönried; 2. Porta Lara, SAK Haslital Brienz; 3. Hunziker Nina, SSM Selzach. MU16: 1. Allenbach Dania, Turbach-Bissen; 2. Wenger Fabienne, Team Diemtigtal; 3. Annen Janine, Gstaad. KU12: 1. Haldimann Ben, SAK Haslital Brienz; 2. Brand Fynn, Lauenen; 3. Fuchs Fynn, SAK Haslital Brienz. KU14: 1. Küng Joel, Team Diemtigtal; 2. Henchoz Isaac, Saanen; 3. Gerber Levin, SSM Eggiwil. KU16: 1. Däpp Silas, Gehrihorn-Kiental; 2. Künzi Josua, Adelboden; 3. Ritschard Lorin, Adelboden.
Pte.-Rennen Nr. 6: MU12: 1. Schranz Alexandra, Frutigen; 2. Huber Joana, SAK Haslital Brienz; 3. Oehrli Lya, Lauenen. MU14: 1.Porta Lara, SAK Haslital Brienz; 2. Hunziker Nina, SSM Selzach; 3.Fuchs Senna, SAK Haslital Brienz. MU16: 1. Wenger Fabienne, Team Diemtigtal; 2. Allenbach Dania, Turbach-Bissen; 3. Flück Lena, SAK Haslital Brienz. KU12: 1. Brand Fynn, Lauenen; 2. Fuchs Fynn, SAK Haslital Brienz; 3. Haldimann Ben, SAK Haslital Brienz. KU14: 1. Küng Joel, Team Diemtigtal; 2. Grossenbacher Luca, Lenk; 3. Bircher Sven, Adelboden. KU16: 1. Künzi Josua, Adelboden; 2. Däpp Silas, Gehrihorn-Kiental; 3. Ritschard Lorin, Adelboden.
Alle Resultate finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html
BOSV/LEKI-Cup
119 Kinder und Jugendliche aus dem Berner Oberland, dem Mittelland und dem Emmental haben am LEKI-JO-Cup des Berner Oberländischen Skiverbands BOSV teilgenommen. Er wurde organisiert vom Skiclub Adelboden. Die Kategorien sind sowohl für Mädchen wie Knaben jeweils unterteilt in U12, U14, U16. Die zwei Slalomläufe werden jeder für sich bewertet und führen zu einer bestimmten Anzahl an Swiss-Ski-Punkten.
YB