Ich wurde am 1. Juni 1936 als vierter Bub auf dem Antlisboden im Hirzboden den Eltern Abraham und Elise Inniger-Bärtschi geboren. Meine Brüder waren elf, acht und sieben Jahre älter und meine Schwester kam acht Jahre später zur Welt. So war ich lange Zeit mit der Mutter alleine. Sie erzählte ...
Ich wurde am 1. Juni 1936 als vierter Bub auf dem Antlisboden im Hirzboden den Eltern Abraham und Elise Inniger-Bärtschi geboren. Meine Brüder waren elf, acht und sieben Jahre älter und meine Schwester kam acht Jahre später zur Welt. So war ich lange Zeit mit der Mutter alleine. Sie erzählte mir viele Geschichten aus der Bibel, die mich zum Glauben führten und mir nützlich waren. 24 Jahre lang durfte ich in der Sonntagsschule mithelfen. Die Schule besuchte ich im Hirzboden und wechselte zeitweise in den Boden. Beim Schulaustritt durfte ich den Unterweisungskurs besuchen und habe mich für die Nachfolge Jesu entschieden.
Ich hatte die Gelegenheit, bei Albert Künzi Zimmermann zu erlernen und war 15 Jahre in diesem Geschäft. Es war eine schöne und anspruchsvolle Zeit. 1964 verheiratete ich mich mit meiner lieben Frau Elsi Lauber vom Helgisberg in Frutigen. Uns wurden zwischen 1966 und 1973 zwei Buben und zwei Mädchen geschenkt, sie haben unser Leben sehr bereichert.
Am 12. Dezember 1997 verloren wir unseren ältesten Sohn Ernst durch einen Arbeitsunfall. Die damals vier Monate alte Tochter Simona ist wie ein Vermächtnis von Ernst. Durch meine Hörschädigung, die ich bei einem schweren Arbeitsunfall 1992 erlitt, wurde meine Teilnahme an Gesprächen stark eingeschränkt. Ich fing an, Edelweiss und andere beliebte Sachen zu schnitzen, die ich zum Wohl der Geschützten Werkstatt im Dorf verkaufte.
Im Jahr 2015 eröffnete mir der Arzt, dass ich an der unheilbaren Krankheit Parkinson leide.
Dieser Teil des Lebenslaufs wurde vom Verstorbenen im Jahr 2016 verfasst.
Treu stand Jakob für seine Kinder, Schwieger-, Gross- und Urgrosskinder täglich im Gebet ein. Um den Menschen seine Wertschätzung zu zeigen, verschenkte er gerne seine mit Liebe hergestellten Gegenstände wie Kerzen, Edelweisse und Sterne.
Am 1. Juni 2021 durfte er seinen 85. Geburtstag feiern. Zwei Tage später verunglückte er. In dieser Zeit zeigte sich, wie erschöpft seine Frau Elsi von der jahrelangen Betreuung war. Die Hoffnung, dass sie sich rasch erholen würde und die Betreuung wieder aufnehmen könnte, zeigte sich als illusionär. Das war für beide sehr hart.
Dankbar, dass im Altersheim Adelboden ein Zimmer frei war, zog Jakob Mitte Juli dort ein. Die gute Atmosphäre hat er geschätzt.
Elsi liess den Gedanken, ihn doch wieder nach Hause zu nehmen, nie los. Dieses Vorhaben setzte sie Ende November um. Ihnen wurde noch eine gute gemeinsame Zeit geschenkt.
Zunehmend verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Jakob, was eine erneute Einweisung ins Altersheim Adelboden am 23. Dezember unumgänglich machte.
Gegen Abend des 28. Dezembers war seine Zeit hier auf der Erde abgelaufen und Jakob durfte in die ewige Heimat zu seinem Erlöser eingehen.