GERTRUD MARGRIT RYTER-HOLZER, KANDERGRUND
05.04.2022 NachrufGertrud Ryter-Holzer wurde am 5. Juni 1937 als älteste Tochter von Gertrud und Hans Holzer-Reichen geboren. Zusammen mit ihrer Schwester Helene hat sie ihre Schul- und Jugendzeit in Kandergrund verbracht. Trudi wurde am Karfreitag, 3. April 1953, in der Kirche Kandergrund konfirmiert. Ihr ...
Gertrud Ryter-Holzer wurde am 5. Juni 1937 als älteste Tochter von Gertrud und Hans Holzer-Reichen geboren. Zusammen mit ihrer Schwester Helene hat sie ihre Schul- und Jugendzeit in Kandergrund verbracht. Trudi wurde am Karfreitag, 3. April 1953, in der Kirche Kandergrund konfirmiert. Ihr Konfirmationsspruch, den sie von Pfarrer Hans Gehring erhalten hatte, lautete: «Wohl den Menschen, die Dich für ihre Stärke halten und von Herzen Dir nachwandeln.»
Trudi hat als junge Frau unter anderem in der Bäckerei Schnidrig gearbeitet und dort auch die Zwillinge gehütet. Sie hat den Weg dorthin besonders im Winter geliebt, wenn es so richtig geschneit hat. Sie habe es genossen, wenn sie ganz weiss bei Schnidrigs ankam. – Interessantes ist im Zeugnis von Schnidrigs zu lesen: «Wir lassen Trudi nicht gerne fortziehen, aber da sie von Hans-Ueli Ryter ‹ins lange Jahr gedinget› wurde, können wir sie nicht zurückhalten.»
Denn am 23. Oktober 1961 haben Trudi Holzer und Hans-Ueli Ryter geheiratet. Im Jahr 1962 wurde ihre älteste Tochter Kathrin geboren, 1964 kam die zweite Tochter Trudi zur Welt und im Jahr 1966 Sohn Hansueli.
Die treu sorgende Ehefrau und Mutter hat gerne ihren grossen Garten und ihre geliebten Geranien und viele andere Blumen ums Haus herum gehegt und gepflegt. Das Blumenmeer hat auch anderen Leuten viel Freude bereitet und wurde zu manchem Fotomotiv.
Zusammen mit ihrem Hans-Ueli hat sie bis zur Pensionierung den Bauernbetrieb ihres Schwiegervaters mit ein paar Kühen geführt. Das Heuen in der Petis und im Wannenschwand war Trudi eine schöne Abwechslung.
Über 65 Jahre war Trudi aktiv in der Trachtengruppe Kandergrund dabei, davon 35 Jahre mit ihrer Tochter Trudi. Das Tanzen und den Austausch mit den Frauen hat sie sehr genossen.
Sehr gerne machte sie mit ihrem Hans-Ueli einen Ausflug zu ihrer Schwester und den Verwandten ins Gasterntal. Auch Ferien im Wallis oder im Bündnerland haben sie sehr gerne gemacht, wo sie die Bergwelt zusammen mit ihrem geliebten Hündchen Emilo geniessen durften.
Ihre acht Grosskinder bereiteten Trudi sehr grosse Freude und sie nahm an ihrem Leben regen Anteil und war immer besorgt, dass es allen gut geht. Grosse Freude bereiteten ihr auch die Urgrosskinder, die Trudi auch sehr gerne besuchen gingen.
Nach dem Tod von Hans-Ueli am 10. Juli 2019 war Trudi sehr traurig und hatte oft «lengi Zyti». Mit Emilo machte sie viele und weite Spaziergänge und durfte mit ihren Angehörigen noch etliche schöne Ausflüge erleben.
Nach einer Operation und einer Corona-Infektion im Herbst 2021 verschlechterte sich der körperliche Gesundheitszustand stetig. Auch die Hundespaziergänge und der Haushalt fielen Trudi zusehends schwerer. Mitte Januar wurden im Spital Frutigen im ganzen Körper Krebsableger diagnostiziert.
Sie durfte die letzten fünf Wochen noch zu Hause verbringen, die ganze Familie und die Spitex Niesen übernahmen die Pflege. Am 8. März verabschiedete sich Trudi von der ganzen Familie. Kurz zuvor erblickte das sechste Urgrosskind, der kleine Matteo, das Licht der Welt. So wurde der grösste Wunsch von Trudi, das Urgrosskind noch sehen zu dürfen, erfüllt.
In der Nacht auf den 10. März durfte Trudi Ryter von uns gehen und wurde im Kreise ihrer Familie von ihrer Krankheit erlöst.