GASTRONOMIE Die Berner Berufsvereinigung der Küchenchefs kann auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückschauen. Das Jubiläum animierte einen Hotelier in Kandersteg zu einer besonderen Idee.
HANS HEIMANN
Eine anfänglich kleine Anzahl an Küchenchefs gründete 1922 in ...
GASTRONOMIE Die Berner Berufsvereinigung der Küchenchefs kann auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückschauen. Das Jubiläum animierte einen Hotelier in Kandersteg zu einer besonderen Idee.
HANS HEIMANN
Eine anfänglich kleine Anzahl an Küchenchefs gründete 1922 in Bern den «Cercle des Chefs de Cuisine de Berne» (CCCB). Die Vereinigung mit ihren heute über 400 Mitgliedern feiert dieses Jahr ihen 100. «Geburtstag». In all diesen Jahren hat die CCCB Hochs und Tiefs erlebt, hat sich an Ausstellungen präsentiert, die interne Weiterbildung gefördert und Freundschaften gepflegt. Ihre Ziele waren und sind immer noch die Förderung des Nachwuchses, die Schaffung gemeinnütziger Einrichtungen für die eigenen Mitglieder und das Wahren der Interessen des Berufsstandes. Der Verband stellt auch immer ein Kochkunstteam, das sich regelmässig an nationalen und internationalen Kochkunstwettbewerben in der Kategorie Regionalmannschaften misst. Als Mitglied dieses Teams gewann Anastasia Mischukova (Victoria-Jungfrau Grand Hotel & SPA Interlaken) letzte Woche in Bern den diesjährigen Kochwettbewerb der Schweizer Fleischwirtschaft für junge Berufsleute.
Geteilte Geheimnisse
Das Jubiläumsjahr wird auf Initiative von Nicolas Seiler, der seit 2010 CCCB-Mitglied ist, auch im Hotel Alfa Soleil in Kandersteg gefeiert. Gemeinsam mit den pensionierten Küchenchefs Erhard Galli, Heinrich Hiltbrecht, Andreas Hubler, Francis Hadorn und Erwin Léo Stocker erstellte der 43-Jährige eine Spezialitätenkarte mit deren bekanntesten Gerichten. «Viele dieser Berufsleute sind lebende Legenden und haben enorm viel geleistet», so Seiler. Es ist ihm ein Anliegen, deren Schaffen zu ehren. Besonders freut den Kandersteger, dass auch Erwin Léo Stocker sich Zeit genommen hat, mitzumachen. Obschon es Küchenchefs gibt, die ihre Rezepte so gut wie möglich geheim halten, gab Stocker einige von seinen preis und kocht diese in der «Alfa Soleil»-Küche. «Für mich hat sich nochmal eine Welt aufgetan, als ich sah, mit welcher Passion Stocker noch in der Küche steht. Für mich ist er ein Halbgott», äussert sich Seiler über den Interlakner Koch, der diese Woche seinen 85. Geburtstag feiern kann. Die Karte, die voraussichtlich bis Ende Juni im Hotel Alfa Soleil angeboten wird, beinhaltet unter anderem auch das Original-Cordon-bleu, das bei Francis Hadorn im Restaurant Balmhorn in Mitholz auf der Speisekarte stand und dessen Zutaten und Zubereitung noch immer Hadorns Geheimnis sind.