Welch schlimme Nachricht: Gleich mehrere Mütter wurden entführt, und Kommissar Chlobig tappt im Dunkeln. Das Theater der Klasse 5 / 6 B der Schule Widi versprach Spannung. Die SchülerInnen nahmen das Publikum mit in die Krimiwelt.
BARBARA WILLEN
Rollen lernen, ...
Welch schlimme Nachricht: Gleich mehrere Mütter wurden entführt, und Kommissar Chlobig tappt im Dunkeln. Das Theater der Klasse 5 / 6 B der Schule Widi versprach Spannung. Die SchülerInnen nahmen das Publikum mit in die Krimiwelt.
BARBARA WILLEN
Rollen lernen, üben, Kostüme suchen: Die Vorbereitungen für die Vorstellungen hatten einige Zeit in Anspruch genommen. In der vergangenen Woche war es dann soweit: Die Fünft- und Sechstklässler führten ihren Krimi «der verzwacktischt Fall vom Kommissar Chlobig» vor Publikum auf. Die beiden Hauptproben und zwei Vorstellungen waren jeweils gut besucht und von Aufführung zu Aufführung wuchsen die Schauspieler mehr und mehr in ihre Rollen hinein. Für jede und jeden wurde eine passende Figur gefunden, einige Kinder hatten sogar Doppelrollen. Dies erforderte von den SchülerInnen, dass die Wechsel auf der Bühne und das Anziehen neuer Kostüme perfekt sitzen mussten.
Allein gelassen mit Haushalt und Kindern
Der harsche Umgangston der Ehemänner mit ihren Frauen entlockte dem Publikum viele Lacher. Als dann aber die Frauen entführt wurden und die Männer mit Haushalt und Kindern allein gelassen wurden, hatten die Zuschauer sicher auch ein wenig Mitleid mit ihnen. Kommissar Chlobig nahm sich der Sache an und war dem Täter immer dicht auf den Fersen. Die schrecklichen Nachrichten im Fernsehen brachten die Kinder der drei betroffenen Familien auf die Idee, selbst nach ihren Mamis und dem Entführer zu suchen. Schliesslich fanden sie zu Hause Hinweise, dass die Mütter mit Sonnencreme, Badekleid und Bocciaspiel verschwunden waren. Merkwürdig! Das dachten sicher auch die Zuschauer.
Das war zuviel für den Ermittler
In der letzten Szene wurde der Fall gelüftet. Die scheinbar entführten Frauen genossen die himmlische Ruhe auf dem Liegestuhl in Italien am Meer und vermissten weder das Knurren des Ehemannes noch die Nörgeleien der Kinder über das Essen! Von einem Entführer also keine Spur – es war alles nur inszeniert von den übermüdeten und überarbeiteten Hausfrauen!
Das war zuviel für Kommissar Chlobig, zumal seine eigene Ehefrau ebenfalls unter den «Entführten» zu finden war. Er war doch so nah dran an der Auflösung des Falls – und dann erfuhr der Ärmste, dass es gar keinen Entführer gegeben hatte. Begleitet von Krimimusik, zeigten sich die Schauspieler ein letztes Mal auf der Bühne und freuten sich über den grossen Applaus. «Wir hoffen, unser Theater hat euch Spass gemacht – uns auf und hinter der Bühne hat es auf jeden Fall Spass gemacht!» So verabschiedeten sich die Fünft- und Sechstklässler von ihrem Publikum.