Schon die Motivation ist Gold wert
06.05.2022 SportOLYMPIA Seit Mittwoch, 27. April, trainieren 23 Athleten für die National Summer Games von Special Olympics in St. Gallen. Vom 16. bis 19. Juni 2022 wird dort in 14 Sportarten um Medaillen gekämpft. Das Team Bad Heustrich startet in den Disziplinen Pétanque, Velofahren, Schwimmen und ...
OLYMPIA Seit Mittwoch, 27. April, trainieren 23 Athleten für die National Summer Games von Special Olympics in St. Gallen. Vom 16. bis 19. Juni 2022 wird dort in 14 Sportarten um Medaillen gekämpft. Das Team Bad Heustrich startet in den Disziplinen Pétanque, Velofahren, Schwimmen und ganz neu Tischtennis. GALERIE
MICHAEL SCHINNERLING
Am Mittwochnachmittag hiess es: Kleider fassen. Die Athleten erhielten ihre «Dienstbekleidung» und wurden danach vom Cheftrainer Roland Andrist instruiert. «Heute beginnen wir mit dem Training und absolvieren jeden Mittwoch Trainingseinheiten. Jeder Athlet ist zudem selber verantwortlich, neben diesen Trainingseinheiten noch zu üben», so Andrist. Mit einem «Zicke, zacke, zicke zacke, Heu-, Heustrich», laut gerufen von 30 Leuten, ging es gruppenweise zum Training. «Nach der Corona-Phase ist es immer noch speziell, etwas in der Gruppe zu unternehmen», fand der Coach.
Unterdessen machten sich die Pétanque-Spieler (6 Athleten), Schwimmer (6 Athletinnen), Radfahrer (7 Athletinnen und Athleten) und Pingpong-Spieler (4 Athleten) für ihre Trainingseinheiten bereit. Die Schwimmer übten im Hallenbad Aeschi auf 25- und 50-Meter-Strecken sowie Stafette mit Zeitmessung. «Damit wollen wir den Sportlern das Gefühl für die Zeit geben, die sie aktuell schwimmen», so der Trainer Reto Lauber, der mit Karin Leibundgut federführend ist.
Schreibt das Tischtennis-Team Geschichte?
Schon mit der Anmeldung als Team schlugen Martin, Fabio, Mike und Mike Fabian ein neues Kapitel im Bad Heustrich auf. Die vier sind die ersten Special-Olympics-Teilnehmer aus dem Emdthal, die in der Kategorie Tischtennis antreten. Gestartet wird im Einzel-Open, Herren und Team (Mike und Fabio.) Trainer Simon Wepfer konnte sich von seinen Schützlingen ein erstes Bild machen und gab seine Linie durch. «Wir spielen als Team, wir feuern uns gegenseitig an, wir spielen fair und niemand wird ausgelacht.» Dann erklärte Wepfer die Grundlagen und rief zum Aufwärmen. Jonglieren mit dem Ball, sich auf und neben dem Pingpong-Tisch den Ball zuspielen, mit dem Ball spielend laufen und in die Knie gehen – es war zu sehen, dass hier viel Potenzial vorhanden ist. Ein paar Spieler üben schon lange in ihrer Freizeit. Wenn es nach der Motivation der Athleten aller Gruppen ginge, gäbe es schon dafür Gold.
Einmal etwas anderes ausprobieren
Doch warum wechselte man zum Tischtennis? «Ich wollte einmal etwas anderes ausprobieren und schauen, wie es geht.» so Mike. «Eine neue Sportart ist eine neue Herausforderung für mich. Zudem macht es Spass», meinte Fabio. «Ich spielte zu Hause mit meiner Mutter viel Tischtennis», erzählte Martin.
Der Trainer ist auf jeden Fall schon jetzt von seiner Truppe begeistert. «Hier spielt ein cooles Team zusammen. Nun werden wir von Woche zu Woche die Fertigkeiten verfeinern und verbessern. Wir werden nach St. Gallen fahren, um Spass zu haben und zusammen eine coole Zeit zu verbringen.»
Unterwegs nach Wimmis
Unter der Regie von Roland Andrist wurde mit dem Velo eine grosse Runde vom Emdthal nach Wimmis und zurück gefahren. «Wir wollten das Gefühl für das Velo, das Tempo und das Fahren in der Gruppe aktivieren», erläuterte Andrist. Die Velos wurden bereits im Vorfeld auf ihren technisch einwandfreien Zustand getestet. «Und dass man immer alles dabei hat: Einen Helm, der richtig sitzt, eine Trinkflasche usw.», erklärte Andrist. Munter waren die Pétanque-Spieler bei der Sache. Trainerin Andrea Teuscher und Trainer Jonas Cahenzli erklärten zuerst, wie Pétanque gespielt wird. Anschliessend versuchte sich die Gruppe an der praktischen Umsetzung.
Die heisse Phase läuft
Bis dato war alles Theorie, nun kommt für die Teams die heisse Phase. «Bis vor kurzem war vor allem das Trainerteam mit organisatorischen Aufgaben beschäftigt. Diese Vorbereitungen und Organisationsarbeiten sind sehr wichtig, damit die Athleten gut begleitet und trainiert werden können. Sie wurden vom ganzen Team sehr professionell ausgeführt», berichtet Institutionsleiter Arnold Sieber. Mit den ersten Trainings rücken nun die Spiele auch für die Athleten näher, die Vorfreude ist gross und das Engagement riesig. «Da wir zum ersten Mal mit einem Team beim Tischtennis vertreten sind, ist diese Vorbereitung noch spezieller. Wir freuen uns auf tolle Wettkämpfe und schöne Erlebnisse», wünscht sich Sieber.
Weitere Infos zu den Special Olympics in St. Gallen finden Sie online unter www. frutiglaender.ch im Bereich Web-Links.