Auch diesen Sommer plant Monika Narita, mit ihrer Familie auf die Alp Mäggisseren zu reisen. Die Frau mit internationalen Wurzeln und aussergewöhnlichen sprachlichen Fähigkeiten erlebte hier die schönste Zeit ihrer Kindheit.
KATHARINA WITTWER
Monika Narita, Tochter ...
Auch diesen Sommer plant Monika Narita, mit ihrer Familie auf die Alp Mäggisseren zu reisen. Die Frau mit internationalen Wurzeln und aussergewöhnlichen sprachlichen Fähigkeiten erlebte hier die schönste Zeit ihrer Kindheit.
KATHARINA WITTWER
Monika Narita, Tochter einer tschechischen Mutter und eines japanischen Vaters, wuchs im Berner Rossfeldquartier auf. Während ihrer Primarschulzeit in den 1980er-Jahren durfte sie im Sommer dank einer Aktion des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes eine Woche Ferien auf einem Bauernhof verbringen. Der Aufenthalt gefiel dem Mädchen so gut, dass ihre Eltern sie im Folgejahr erneut anmeldeten. Diesmal kam sie zu Familie Gottfried Zürcher nach Frutigen. «Das war der schönste Zufall in meinem Leben! Dafür bin ich dem Schicksal noch heute dankbar!», sagt die Mittvierzigerin. Zürchers nahmen das Stadtkind umgehend mit auf die Alp Mäggisseren. «Meine Erinnerungen an diese Zeit sind einfach nur schön! Wir stiegen das letzte Stück zu Fuss hoch, ich schlief im Heu, in der Hütte gab es weder Strom noch fliessendes Wasser und das Plumpsklo befand sich draussen neben dem Stall.» Später hat sie auch Adelboden kennengelernt, ihre Sekundarschulklasse verbrachte dort nämlich mehrmals das Skilager.
Die sprachbegabte Frau wurde Dolmetscherin, lebte in verschiedenen Ländern und spricht mehrere Sprachen. Wenn möglich, reist sie jeden Sommer ins Berner Oberland, wo sie ihre einstigen Gasteltern in ihrem Alterswohnsitz und die Nachkommen auf der Alp besucht. «Dort bin ich stets der glücklichste Mensch auf der Welt und meinem Mann und unseren beiden Kindern ergeht es ebenso», schwärmt sie. Heute lebt sie mit der Familie in Frankfurt am Main.
Da sie seit Corona ihren Beruf kaum mehr ausüben kann, arbeitet sie voller Begeisterung als interkulturelle «Keynote Speakerin» (Referentin an Konferenzen, Symposien usw.), als internationale Kommunikationsexpertin und als Coach für Firmen und Angestellte. Kürzlich nahm sie in Deutschland an einem internationalen «Speaker Slam» teil. In diesem Rednerwettstreit bot die Tschecho-Japanerin eine Weltpremiere, indem sie in der vierminütigen Darbietung in fünf Sprachen parlierte – darunter auch in Berndeutsch.