Gut durch die Pandemie geschwommen
03.06.2022 Aeschi, AeschiriedDas zweite Jahr in Folge musste die Hallenbad AG unterdurchschnittliche Umsatzzahlen hinnehmen. Trotzdem wurde Dienstag an der Generalversammlung ein positives Resultat präsentiert. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung planen wegweisende Investitionen, wofür die Aktionäre ...
Das zweite Jahr in Folge musste die Hallenbad AG unterdurchschnittliche Umsatzzahlen hinnehmen. Trotzdem wurde Dienstag an der Generalversammlung ein positives Resultat präsentiert. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung planen wegweisende Investitionen, wofür die Aktionäre einer Statutenänderung zustimmen mussten.
MICHAEL MAURER
25 AktionärInnen begrüsste Daniel Reichenbach am Dienstagabend. Draussen regnete es. «Heute wäre schönstes Hallenbadwetter», warf der Verwaltungsratspräsident in die Runde. Selbstverständlich gab es auch im Geschäftsjahr 2021 genügend Tage mit «schönstem Hallenbadwetter» – und trotzdem lag der Gesamtumsatz mit rund 527 000 Franken ungefähr 22 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. «Das Geschäftsjahr war wieder massgeblich vom Coronavirus geprägt», so die Begründung. Tatsächlich standen die Schwimmer während mehrerer Monate vor verschlossenen Türen, diktiert von den Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Als das Schwimmbad und die Wellnessanlagen wieder geöffnet werden durften, fanden die WassersportlerInnen und SaunagängerInnen aufgrund der Covid-Bestimmungen viel Platz. Was den Gästen gefiel, führte konsequenterweise zu tiefen Eintrittszahlen. Allerdings sinken diese schon seit mehreren Jahren. «Die traditionellen Hallenbadbesuche sind rückläufig», bestätigte Geschäftsführer Patric Berger gegenüber dem «Frutigländer».
Das Beste aus der Situation gemacht
Demgegenüber zeigt die langfristige Entwicklung bei den Schülereintritten wie auch bei den Kursen und somit den Bahngebühren nach oben. Schulen verschiedener Gemeinden – sogar aus Niederstocken – haben auch im Pandemiejahr 2021 einen Teil ihres Sportunterrichts nach Aeschi verlegt. Die Badbetreiber förderten aber letztes Jahr nicht nur das Geschäft mit den Schulen, sondern starteten weitere Initiativen, um den schwierigen Umständen begegnen zu können. «Wir mussten etwas tun», betonte der Geschäftsführer. So wurden etwa eigene Trainingsgruppen fürs Schwimmen gebildet. Der unermüdliche Einsatz zahlte sich aus, konnte der VR-Präsident doch einen Gewinn von rund 53 000 Franken bekannt geben. Damit wurde auch der Vorjahresverlust in fast gleicher Höhe so gut wie ausgeglichen. Nach Verrechnung weist die Bilanz nun einen Gewinnvortrag von 292.25 Franken aus. Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2021 sowie die Verwendung des Jahresergebnisses wurden von den Anwesenden einstimmig angenommen.
Zukunftsträchtige Statutenänderung
Zudem wurde dem Verwaltungsrat die Entlastung erteilt. «Ich freue mich auf eine weitere, konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl der Hallenbad AG», sagte VR-Präsident Reichenbach kurz darauf nach Annahme des nächsten Traktandums: Sämtliche Verwaltungsräte waren soeben wiedergewählt worden. Etwas mehr Ausführungen bedurfte im Anschluss die traktandierte Statutenänderung. Diese wurde der Generalversammlung vor dem Hintergrund grosser Investitionsvorhaben vorgeschlagen. Zu deren Finanzierung sind auch Beiträge, beispielsweise aus dem Sportfonds, erforderlich. Indem die Hallenbad AG in ihren Statuten den Gesellschaftszweck auf «nicht gewinnorientiert» anpasst und die Ausrichtung von Gewinnausschüttungen an Aktionäre verbietet, werden die Chancen für Investitionshilfen erhöht.
Für Diskussionsbedarf im Plenum sorgte die Mittelverwendung im Falle der Gesellschaftsauflösung. Man wurde sich jedoch einig, dass über die Verteilung eines Liquidationserlöses erst im Falle einer Auflösung der Hallenbad AG befunden werden sollte. Somit wurde die Statutenänderung angenommen.
Energieverbrauch und -abhängigkeit reduzieren
Geschäftsführer Patric Berger stellte anschliessend die verschiedenen Investitionsprojekte vor. Für den Sommer 2023 ist die fällige Sanierung des Flachdachs geplant. Die Realisierung soll kostenoptimiert gemeinsam mit der Sanierung des Gemeindesaals erfolgen. «Die Hallenbad AG braucht sehr viel Energie in Form von Strom und Wärme», so Berger. Die geplante Solaranlage – auch zur Warmwassererzeugung für die Duschanlagen – soll hier ebenso eine Verbesserung bringen wie die Installation einer Photovoltaikanlage. Zu Zeiten der sehr unberechenbaren Energiepreise betrachten die Verantwortlichen derartige Massnahmen als sinnvolle Investition. Auch der Gast soll etwas von der Zukunftsorientierung in Aeschi spüren: Die Sanierung des Warmsprudelbeckens steht ebenfalls auf der Agenda des Unternehmens.
Nach all diesen Ausführungen bedankte sich Daniel Reichenbach bei sämtlichen am Erfolg des Unternehmens Beteiligten und lud die Anwesenden zum typischen Hallenbadmenü ein: Schweinswürste mit Kartoffelsalat.