Vor 31 Jahren wurde die Luftseilbahn auf den Sunnbüel in Betrieb genommen. Mit einem Jahr Verspätung wird der runde Geburtstag am 23. Juli nachgefeiert. Die Ursprünge der Bahn reichen aber viel weiter zurück: bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs.
HANS RUDOLF ...
Vor 31 Jahren wurde die Luftseilbahn auf den Sunnbüel in Betrieb genommen. Mit einem Jahr Verspätung wird der runde Geburtstag am 23. Juli nachgefeiert. Die Ursprünge der Bahn reichen aber viel weiter zurück: bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Die Geschichte der Luftseilbahn Kandersteg-Sunnbüel beginnt eigentlich im Jahr 1941. Damals baute die Armee eine Materialseilbahn von der Bärenmatte auf den Stock, um an der Grenze zum Wallis Unterkünfte zu bauen und die dort eingesetzten Truppen mit Brennstoff, Verpflegung und Munition zu versorgen. Die Bahn Nr. 73 war gemäss Recherchen des Buchautors Hans-Rudolf Schoch 1404 Meter lang, überwand 627 Meter Höhe und konnte eine Tonne Material transportieren. Der Antrieb erfolgte über einen Opel-Motor. Die Planungs- und Baukosten betrugen damals gut 80 000 Franken.
Nach dem Weltkrieg – zuerst mussten grosse Mengen an Material und Munition wieder ins Tal zurückgebracht werden – wollte ein «Schwebebahn-Initiativkomitee» die Bahn mieten, doch die Armee wollte lieber nichts mehr mit der Anlage zu tun haben und stellte den Kanderstegern einen Kaufvertrag über 37 000 Franken zu. Daraus entstand die Luftseilbahn Kandersteg-Stock AG, die 1951 den Betrieb mit einer neuen touristischen Luftseilbahn auf den Stock aufnahm. Die damalige Kabine fasste 17 Personen. Der boomende Tourismus verlangte aber bald schon nach neuen Anlagen: 1961 wurden eine Sesselbahn vom Stock zum Sunnbüel und ein Skilift auf Winteregg gebaut.
Die relativ kleinen Kabinen der Luftseilbahn führten oft zu langen Warteschlangen, sodass man ab 1980 über eine neue Lösung nachdachte, sprich: über eine grössere und leistungsfähigere Luftseilbahn. Die heutige Anlage mit Kabinen für 45 Personen wurde 1991 gebaut und führt direkt auf den Sunnbüel. Die Kosten ohne Restaurant beliefen sich auf gut 10 Millionen Franken. Die Anlage erfüllt seit über 30 Jahren zuverlässig ihre Aufgabe, auch wenn die Finanzierung immer wieder mal ein Thema war.
Die Pandemie verhinderte, dass das 30-Jahr-Jubiläum im letzten Sommer gefeiert werden konnte. Nun wird eben am 23. Juli das 31-Jahr-Jubiläum auf dem Sunnbüel begangen, was der Freude keinen Abbruch tut.
Das Fest: Am Samstag, 23. Juli, gelten von 8 bis 18 Uhr Spezialpreise für die Fahrt auf den Sunnbüel. Ab 10 Uhr steht musikalische Unterhaltung auf dem Programm, dazu werden eine Hüpfburg aufgebaut und Verpflegung vom Grill und Salatbuffet für die Gäste angeboten. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Technikräume der Luftseilbahn zu besichtigen.