EDITH ALICE GEHRIG-MÜRNER
26.07.2022 NachrufEdith Alice Gehrig-Mürner wurde am 3. Juni 1936 als zweites Kind von Hans und Marie Mürner-Zurbrügg in Reichenbach geboren. Mit ihrem acht Jahre älteren Bruder Hans erlebte sie eine glückliche Kindheit. Leider verunglückte dieser im Herbst 1954 beim Holzfällen am Niesen so schwer, dass er ...
Edith Alice Gehrig-Mürner wurde am 3. Juni 1936 als zweites Kind von Hans und Marie Mürner-Zurbrügg in Reichenbach geboren. Mit ihrem acht Jahre älteren Bruder Hans erlebte sie eine glückliche Kindheit. Leider verunglückte dieser im Herbst 1954 beim Holzfällen am Niesen so schwer, dass er für sein weiteres, kurzes Leben an den Rollstuhl gebunden war. Für Edith war es fortan selbstverständlich, ihren Eltern und der Schwägerin in der Landwirtschaft zu helfen. Abwechslung und grosse Freude bereiteten Edith das Singen im Frauen- und Töchterchor. Singen mochte sie bis fast zum Tag ihres Todes gerne und oft.
Edith arbeitete jeweils von November bis April auswärts, unter anderem zwei Winter im Welschland (Montreux und La-Chaux-de-Fonds), wo sie Französich lernte. Diese Sprache wendete sie bis ins hohe Alter mit Freude an, wenn sie Besuch aus dem Welschen bekam. Edith arbeitete in verschiedenen Familien und Geschäftshaushalten, wo sie im Jahr 1956 ihren späteren Mann Paul kennenlernte. Im Winter 1958 / 59 besuchte sie die Haushaltungsschule Schwand zur Vorbereitung auf ihr zukünftiges Leben als Bäuerin. Im April 1960 heirateten Edith und Paul und arbeiteten beide bei Ediths Eltern, bis sie nach zwei Jahren ein Heimet auf dem Ferenberg bei Bolligen in Pacht nehmen konnten. 1965 wurde ihnen das erste Kind geschenkt – und es ging weiter, bis es fünf an der Zahl waren. Ein sechstes (Walterli) verstarb mit nur vier Monaten, was ein schwerer Schickssalsschalg für die Familie war.
Im Frühling 1967 konnte das Paar ein Heimet in Niederstocken erwerben. Edith half ihrem Mann tatkräftig im Betrieb, pflegte einen grossen Pflanzblätz mit Gemüse sowie einen Garten mit Blumen und Beeren. Das Haus war immer geschmückt mit Geranien und verschiedenen Blumen, die Edith sehr liebte. Auch für ihre Kinder hat sie immer Zeit gefunden. Sie hat mit ihnen gebastelt, sie getröstet, ihnen bei den Schulaufgaben geholfen oder mit ihnen gelacht und gesungen. Im Februar 2004 verstarb ihr Ehemann, und Edith musste ihren Lebensweg alleine weitergehen. Die Grosskinder bereiteten ihr grosse Freude und lenkten sie von der Trauer ab.
Die Arbeit im Frauenverein Reutigen-Stocken – darunter etliche Jahre im Vorstand – sorgten für Abwechslung und waren ihr wichtig. Nach acht Jahren gab sie diese Tätigkeit auf und liess sich fortan an den Altersnachmittagen und am Mittagstisch verwöhnen, statt mitzuhelfen. Sie genoss das gesellige Zusammensein und freute sich jeweils auf den nächsten Anlass.
Nach mehreren Operationen im 2020 / 21 konnte sie nicht mehr in ihrer geliebten Zelg bleiben und musste im Februar 2021 ins Heim eintreten. Nach einem weiteren Spitalaufenthalt wechselte sie nach Krattigen ins Altersund Pflegeheim Oertlimatt, wo sie die letzten zweieinhalb Monate in Würde und bei allerbester Pflege und Betreuung verbringen durfe. Am 14. Juni 2022 entschlief sie ruhig und gelöst. Edith hinerlässt eine grosse Lücke, doch gönnen wir ihr die ewige Ruhe beim himmlischen Vater.