GOTTLIEB SCHNEIDER, FRUTIGEN
08.07.2022 NachrufGottlieb Bernhard Schneider, genannt «Gärtner Gödel», kam als drittes Kind von Hans Schneider und Marie geborene Lörtscher zur Welt. Er wuchs mit zwei älteren und drei jüngeren Schwestern auf und verbrachte eine glückliche Kinder- und Jugendzeit im Elternhaus im Tellenfeld.
Für ...
Gottlieb Bernhard Schneider, genannt «Gärtner Gödel», kam als drittes Kind von Hans Schneider und Marie geborene Lörtscher zur Welt. Er wuchs mit zwei älteren und drei jüngeren Schwestern auf und verbrachte eine glückliche Kinder- und Jugendzeit im Elternhaus im Tellenfeld.
Für lustige Streiche war er immer zu haben. Statt Johannisbeeren zu pflücken, sammelte er mit den Schwestern Schnecken ein, um sie der Nachbarin durchs offene Fenster zu werfen.
Nach Abschluss der Schulzeit in Kanderbrück erlernte Gottlieb in dritter Generation Gärtner. Früh war klar, dass er diesen Beruf erlernen würde, bereits als fünfjähriger ging er mit Vater auf den Friedhof arbeiten. Mit Freude trug er sein mit «Gödi», besticktes Gärtnerschürzli. Als Berufsmann waren sein ganzer Stolz die mit Liebe und Sorgfalt gezüchteten Azaleen und Friedhofbegonien von hochwertiger Qualität, die praktisch nicht übertroffen werden konnten. Bei seinen Schwestern im Blumenladen war er oft anzutreffen und hielt einen Schwatz mit den Kunden.
Er war ein schneller, leidenschaftlicher Skifahrer, flitzte mit seinen Skiklubkollegen die Pisten herunter und genoss viele schöne Stunden in der Skiklubhütte Elsigen. Auch in Bivio machte er mit seinen Skiklubkollegen die Pisten unsicher. Seinen Nichten und Neffen war er ein sehr geduldiger Skilehrer. Die Kinder hatten immer viel Spass mit Gödel und liebten ihn sehr. Gerne begleiteten sie ihn bei Gartenarbeiten, zum Beispiel nach Kandersteg, um Hecken zu pflanzen, selbstverständlich im kleinen grünen Gärtnerschürzli.
Zum 40. Geburtstag schenkte sich Gödel selbst einen Töff, darauf war er schweizweit und im Ausland unterwegs. In Sardinien wehte ihm ein Plastiksack ins Gesicht und er verunfallte. Er hatte Glück und zog sich keine schlimmen Verletzungen zu, aber der Töff war dahin. Nach dem Spital flog er von Italien aus mit dem allerletzten Swissair-Flug vor dem Grounding nach Hause.
Sehr wichtig war ihm der Jodlerklub. Dort verbrachte er viele gesellige Stunden und unternahm manch schönes Reisli mit seinen Jodlerkameraden. Als fleissiger Feuerwehrmann war er stets bei den ersten auf dem Brandplatz. Ein Hobby von ihm war das Schiessen. Obwohl er schlecht sah, traf er mit sicherer Hand oft ins Schwarze. Mit all seinen Kollegen nahm er gerne einen Schnupf und klopfte lustige Sprüche. Er war sehr geschickt im Umgang mit Holz, kreierte schöne Geschenke für seine Schwestern, Nichten und Neffen.
Dunkle, schwere Wolken zogen über seinem Leben auf, als er im Februar 2020 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erhielt. Tapfer ertrug er das Auf und Ab dieser Krankheit. Er freute sich sogar auf seinen 70. Geburtstag im Juni und plante ein Fest. Die Einladungen waren schon geschrieben und teilweise verschickt. Am 8. Mai 2022 verlor er jedoch den Kampf gegen den Krebs.