Typische Geste
In den 1980er-Jahren kam ich mit Dölf Ogi wiederholt in Kontakt. Besonders lustig in Erinnerung bleibt mir ein Erlebnis in Kitzbühel, wo ich als zeitweiliger Arzt der Skinationalmannschaft einmal im nicht unbekannten «Weissen Rössl» einquartiert war. ...
Typische Geste
In den 1980er-Jahren kam ich mit Dölf Ogi wiederholt in Kontakt. Besonders lustig in Erinnerung bleibt mir ein Erlebnis in Kitzbühel, wo ich als zeitweiliger Arzt der Skinationalmannschaft einmal im nicht unbekannten «Weissen Rössl» einquartiert war. Spät abends traf plötzlich überraschend Dölf, damals Direktor des Schweizerischen Skiverbands, ein, um sich die Abfahrt am nächsten Tag anzusehen – und es gab keine freien Zimmer mehr. Da fragte man mich, der ich offenbar das grösste Bett im Zimmer hatte, ob es mir gleich wäre, wenn … Natürlich war es mir gleich, und wir verbrachten die Nacht komplikationslos zusammen im grossen Doppelbett. Ich kann mich jedenfalls nicht an morgendliche Schnarchvorwürfe oder ähnliches erinnern. Im gleichen Zusammenhang taucht da auch die Erinnerung an den «Terminator» Schwarzenegger auf, als dieser in Aspen in einem Beizli zur Schweizer Mannschaft stiess (ob Dölf da auch anwesend war, weiss ich nicht mehr) und jedem spontan und kräftig die Hand schüttelte – bei mir unbestritten mit einem gewaltigen Unterschied der eingesetzten Kräfte!
Szenenwechsel: Viele Jahre später ging ich mit meinen zwei Skitourenkollegen (zugegeben, ziemlich abgeschlafft nach soeben absolvierter Patrouille des Glaciers von Zermatt nach Verbier) durch die sehr belebte Dorfstrasse von Verbier, als plötzlich ein Typ, gefolgt von einem zweiten, über die Strasse auf mich zukam: Es war der Dölf, mittlerweile Bundesrat, vielleicht mit einem Bodyguard. Er hat mich von der gegenüberliegenden Seite aus gesehen, nach Jahren noch erkannt und mir / uns herzlich gratuliert – eine typische Geste für Ogi und ein unvergesslicher Moment für mich.
HEINZ FAHRER, REICHENBACH