Mitgespielt und viel gelernt
19.07.2022 SportAMERICAN FOOTBALL Vom 6. bis zum 12. Juli war das Schweizer Nationalteam U19 an der C-EM in Prag vertreten. Mit dabei waren auch Beni Zurbriggen (Mülenen) und Isaac Antolovich (Kiental). Bei den Gruppenspielen lief es nicht ganz wunschgemäss – in einem Punkt schrieb das Team aber ...
AMERICAN FOOTBALL Vom 6. bis zum 12. Juli war das Schweizer Nationalteam U19 an der C-EM in Prag vertreten. Mit dabei waren auch Beni Zurbriggen (Mülenen) und Isaac Antolovich (Kiental). Bei den Gruppenspielen lief es nicht ganz wunschgemäss – in einem Punkt schrieb das Team aber Geschichte.
MICHAEL SCHINNERLING
In der C-Gruppe waren zwei Gruppenspiele zu absolvieren. Die Schweizer wussten: Gegen Deutschland würde es enorm schwer werden. Am Samstag, 9. Juli, stand der erste Match gegen den Nachbarn an. Mit 78:09 verloren die Schweizer zwar, erzielten aber ein historisches Ergebnis. «Die Nationalmannschaft hatte bisher noch nie einen Punkt geholt – und wir haben es geschafft, deren neun zu machen. Wir erzielten einen Touchdown (6 Punkte) und ein Field Goal (3 Punkte)», erklärt Isaac Antolovich, der in der Offensive Line spielt. Das Spiel sei trotz der Niederlage eine grossartige Erfahrung gewesen. «Es war wahrscheinlich einer der härtesten Matches, die ich je gespielt habe. Die gegnerischen Spieler waren doppelt so stark und grösser als wir», so Antolovich.
Anschliessend trafen die Schweizer auf Tschechien. Obwohl sie immer dran waren, mussten sie erneut eine Niederlage hinnehmen. «Das tschechische Team war unserem sehr ähnlich und wir haben beide hart gekämpft. Es war ein enges Spiel, das wir leider mit 27:23 verloren haben», meint Beni Zurbriggen (Defensive Tackle, Defensive End). «Am Ende hatten wir alle Spass und es war super, dass wir für unser Heimteam, die American Tigers Thun, sowie als Schweizer Nationalmannschaft für unser Land spielen durften», meinen beide Frutigländer einhellig.
Ein Sport, bei dem jeder willkommen ist
Dem Nationalteam ging es um den Aufstieg in die B-Gruppe. Dieses Ziel wurde ganz klar verfehlt. Trotzdem werden Zurbriggen und Antolovich diese wertvolle Erfahrung in ihren letzten U19-Spielen wohl nie vergessen. Zurbriggen schätzte besonders den Zusammenhalt im Team. «Ich habe schon Eishockey und Fussball gespielt, machte Karate – aber so etwas wie im Football habe ich noch nie erlebt.» Hier könne, anders als beim Fussball, keiner ein Spiel allein entscheiden. «Du gewinnst oder verlierst als Team», so der Mülener. Ausserdem sei jeder willkommen. Ob man 60 Kilo wiege oder 120 – jeder könne beim Football auf einer Position spielen. «So ging es mir beim Probetraining. Am Morgen konnte ich nichts, am Abend wusste ich schon viel. Ich wurde sofort ins Team integriert», begründet Zurbriggen seine Motivation für diese Sportart.
Quer durch die Schweiz
Die Fahrt mit dem Car ging quer durch die Schweiz, um alle Spieler einzusammeln. «Die Reise nach Prag dauerte etwa zwölf Stunden. Jeden Tag hatten wir drei Stunden Training und abends Video-Theorie. Das Essen dort war grossartig und die Aussicht erstaunlich, besonders schön war die Altstadt», meinen die zwei Frutigländer. Auch das Turnier sei gut gewesen – abgesehen vom Resultat. «Das Programm war langgezogen und dadurch war teilweise die Regenerationszeit nicht optimal, was letztlich zu den Niederlagen führte», so Zurbriggen. Er wird noch eine Zeitlang bei den Stuttgart Scorpions spielen. «Mein Traum wäre, einmal in Amerika zu spielen und dort zu studieren.»