Seit 60 Jahren erfolgreich in Frauenhand
01.07.2022 Aeschi, AeschiriedIn dritter Generation führt Barbara Zahnd ihren Campingplatz. Sie kann sich nicht vorstellen, etwas anderes zu tun, als den Weg ihrer Mutter und ihrer Grossmutter fortzusetzen.
KATHARINA WITTWER
Barbara Zahnds Grossmutter, Blanche Wyder-Bühler, wuchs als ...
In dritter Generation führt Barbara Zahnd ihren Campingplatz. Sie kann sich nicht vorstellen, etwas anderes zu tun, als den Weg ihrer Mutter und ihrer Grossmutter fortzusetzen.
KATHARINA WITTWER
Barbara Zahnds Grossmutter, Blanche Wyder-Bühler, wuchs als Bauerntochter auf der «Rossere» in Aeschi auf. Ihr Ehemann Christian war ursprünglich Kaminfeger. Blanche Wyder muss eine innovative Frau gewesen sein, die die Zeichen der Zeit erkannte. Statt auf dem einstigen Landwirtschaftsland Kühe zu weiden, empfingen die beiden im Sommer 1962 erstmals Gäste, die mit Zelt oder Wohnwagen anreisten und ihre Ferien an bester Aussichtslage verbrachten.
«Ich liebe das, was ich tue»
Die Gastgeberin in dritter Generation, Barbara Zahnd-Schwarz, wuchs in Thun auf. Half ihre Mutter im Sommer ihren Eltern, nahm sie ihr Töchterchen mit. «Ich wurde als Bébé oft und gerne von Gästen gehütet und wahrscheinlich auch verwöhnt. Die Schulferien verbrachten Mutter und ich immer hier oben. Das sind meine schönsten Kindheitserinnerungen!» Ende der 1980er-Jahre ging der Platz an die zweite Generation über – an Elsbeth und Martin Schwarz-Wyder.
Seit 2008 gehört der Campingplatz mit dem passenden Namen «Panorama» Barbara Zahnd. Als Absolventin der Hotelfachschule hat sie sich hierfür das beste Know-how angeeignet. Wie ihre Vorgängergenerationen wohnt auch sie während der Saison im eigenen Häuschen auf dem Areal. Im Winter lebt sie entweder in Thun oder bei ihrem Partner Othmar Bühler im Luzernischen.
Vater und Partner helfen Barbara Zahnd bei den «groben» Arbeiten wie dem Rasenmähen, Sträucherschneiden oder Blumentöpfeschleppen. In der Hochsaison hat sie Unterstützung von Putzfee Franziska Salzmann. Alles andere erledigt sie selbst. Ihre Liebe zum Detail springt aufmerksamen Beobachtern ins Auge: Gepflegte Blumenrabatten, ausgewählte Dekorationen und hübsche Accessoires zieren das Gelände. «Ich liebe das, was ich tue», so die aufgestellte Camping-Inhaberin – und man glaubt ihr das aufs Wort.
Mit der Zeit gehen
In all den Jahren wurde ständig verbessert und investiert. Schon früh wurden das Gelände terrassiert sowie Strässchen teilweise asphaltiert und WLAN-Anschluss ist längst eine Selbstverständlichkeit. Wohnwagen, Camper und Zelte wurden immer grösser und im Gleichschritt wuchsen auch die Ansprüche. Bereits Anfang der 1970er-Jahre wurden die ersten Residenzplätze eingerichtet. Heute stehen 60 solche Parzellen zur Verfügung. Einige dieser «Chalets» verfügen über fest installierte Strom- und Wasseranschlüsse und sind direkt an der ARA angeschlossen. Für kürzere oder längere Aufenthalte gibt es 40 Wechselparzellen. Zelte können je nach Andrang mit grösserem oder kleinerem Abstand auf der dafür vorgesehenen Wiese aufgestellt werden. Einzig wer Partys feiern möchte, ist in Aeschi am falschen Ort. Egal ob aus der Schweiz, Deutschland, Holland oder sonst woher: all ihre Gäste suchen Ruhe, und die finden sie hier.