TOURISMUS IM FOKUS - Gäste besser lenken
06.09.2024 TourismusGäste besser lenken
An der Generalversammlung des Schweizer Tourismusverbands (STV) äusserte sich dessen Präsident Nicolò Paganini zum Übermass an Touristen. Der oberste Touristiker im Land forderte «kühlen Kopf zu bewahren». ...
Gäste besser lenken
An der Generalversammlung des Schweizer Tourismusverbands (STV) äusserte sich dessen Präsident Nicolò Paganini zum Übermass an Touristen. Der oberste Touristiker im Land forderte «kühlen Kopf zu bewahren». Dass es an vereinzelten Tagen an einigen Orten zu Overtourism und Konflikten mit der lokalen Bevölkerung komme, sei nicht wegzudiskutieren. «Als Touristiker tun wir jedoch gut daran, vor Ort Hand zu guten Lösungen zu bieten.» Kaum zielführend seien hingegen politische Initiativen, die nichts anderes als reiner Populismus seien. «Weder braucht die Schweiz eine Einreiseabgabe von 25 Franken, noch hilft ein nationales Rollkoffer-Verbot.» Viel erfolgversprechender seien Massnahmen in der Preisfestsetzung oder eine bessere Lenkung für eine homogenere örtliche und saisonale Verteilung der Gäste.
Der Link zur STV-Generalversammlung: bit.ly/476ZNC9
24 Kriterien für die Nachhaltigkeit
Der Ferienunterkunftsvermieter Interhome schafft ein branchenweites Nachhaltigkeitslabel: ECOmodation. In der wissenschaftlich fundierten Zertifizierung enthalten sind nebst ökologischen Aspekten wie 100 Prozent erneuerbare Energie, ökologisches Heizsystem und Recycling auch soziale wie rechtliche Themen. In einem ersten Schritt werden gegenwärtig sämtliche Ferienunterkünfte von Interhome auf die 24 Kriterien dieser Zertifizierung überprüft, gegen Ende Jahr wird das Label der gesamten Ferienwohnungsbranche zur Verfügung stehen. Demnächst wird Interhome zudem den CO2-Fussabdruck eines Aufenthalts in seinen Ferienwohnungen und -häusern auf den Webseiten ausweisen.
Zu den Einzelheiten: bit.ly/4cHNHko
US-Gäste im Kommen
2023 und 2024 besuchten deutlich mehr US-AmerikanerInnen die Schweiz als vor der Pandemie. «Die Gäste aus den USA sind ein wichtiger Grund für unseren Optimismus», erklärt Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger dazu. Ökonomen des Forschungsinstituts BAK Economics erwarten sogar, dass die USA von Mai bis Oktober dieses Jahres Deutschland als wichtigsten Herkunftsmarkt bei den Logiernächten ablösen werden. Den Boom erklärt Tourismusexperte Jürg Stettler von der Hochschule Luzern so: «Das liegt unter anderem an der natürlichen Schönheit des Landes mit seinen Alpen und Seen.» Auch historische Städte, Kultur und Tradition sowie die kulinarische Vielfalt zögen die Amerikaner an. Die hohe Erlebnisdichte und das gute Eisenbahnnetz in der Schweiz erachtet er als weitere Pluspunkte, denn US-Gäste würden Reisen auf Schienen lieben: «Die Schweiz mit ihren Panoramazügen ist für sie ein wahres Eldorado.» Gemäss Schweiz Tourismus ist die Wertschöpfung amerikanischer Gäste in der Schweiz mit 280 Franken pro Tag hoch. Zum Vergleich: Schweizer Gäste legen jeweils 140 Franken aus, deutsche Touristen 130 Franken.
Gute und praktische Beispiele
Wo steht der Schweizer Tourismus in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung? Wie nimmt er ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung wahr? Die Nachhaltigkeitsplattform des Schweizer Tourismusverbands (STV) stellt «Good-Practice-Beispiele des nachhaltigen Schweizer Tourismus» vor. Es tut sich einiges bei den Angeboten im Einklang mit Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Auch bei der Mobilität sind verschiedene spannende klimafreundliche Weiterentwicklungen zu beobachten.
Mit einem Klick geht's zu Ideen und deren Umsetzung: bit.ly/476D21j
ZUSAMMENGESTELLT VON KURT METZ