WAS ESS ICH DENN HEUTE?
Mit leerem Magen einzukaufen, ist nicht gut – weder fürs Gewicht noch fürs Portemonnaie. Rasch sind mehr Waren im Korb als geplant oder nötig. Zudem kauft man eher was gegen den schnellen Hunger ein.
Wer ab und zu in ...
WAS ESS ICH DENN HEUTE?
Mit leerem Magen einzukaufen, ist nicht gut – weder fürs Gewicht noch fürs Portemonnaie. Rasch sind mehr Waren im Korb als geplant oder nötig. Zudem kauft man eher was gegen den schnellen Hunger ein.
Wer ab und zu in diese Fastfood-Falle tappt, sollte sich die TV-Sendung von Sebastian Lege anschauen. Seine Mission: Er will uns aus den Klauen der Lebensmittelindustrie befreien und deckt die Tricks der Hersteller auf. Der stets gutgelaunte Deutsche baut dazu bekannte und beliebte Produkte in seiner Küche respektive in seinem Labor nach – von der Milchschnitte über das Frühstücksmüesli bis zur Tiefkühlpizza oder der Mikrowellen-Currywurst. Der Begriff Lebensmittel relativiert sich dabei rasch – wenn nämlich klar wird, was in den bunten Verpackungen im Gestell alles drin ist. Oder dass «Bio» und «natürlich» vor allem dem Marketing und den Aktionären dient. Klar: Lebensmittel kostengünstig und gewinnmaximiert zu produzieren, ist anders kaum möglich. Ob es aber wirklich versteckte Kalorienbomben sein müssen, ob es so viele Zusatzstoffe braucht?
Den Lebensmittelentwicklern ist der «Koch, Fernsehdarsteller und Produktentwickler im Lebensmittelsegment» (Wikipedia) natürlich ein Dorn im Auge. Er scheut sich nicht, Klartext zu reden, wenn Fleisch mit Wasser gestreckt wird oder die Vanillesauce eher ein Chemiebaukasten als ein Dessert ist, mit lauter Zutaten, die man kaum aussprechen kann. Als Konsument kann einem Angst und Bange werden, wenn man die gesetzeskonforme, aber schwer verständliche Inhaltsliste mal in Form von realen Pülverchen vor sich sieht. Dass diese Liste bei (veganen) Ersatzprodukten oder sehr lange haltbaren Mischungen besonders ausführlich ist, erstaunt kaum. Schauen Sie sich das Kleingedruckte auf den Verpackungen mal an, ziehen Sie sich Leges Küchenshow und die Tricks der Lebensmittelhersteller rein (am besten ohne Chipstüte in der Hand). Die Sendung ist einerseits Anreiz zum Nachdenken über die eigenen Essgewohnheiten, daneben aber auch beste Unterhaltung – mit Gruselfaktor und nur für widerstandsfähige Mägen geeignet. Weniger ist mehr – das gilt nicht nur für Kalorien und Zusatzstoffe!
HANS RUDOLF SCHNEIDER
H.SCHNEIDER@FRUTIGLAENDER.CH