Satter Sound und Western-Feeling pur
19.08.2025 KanderstegTolle Künstler, Linedance à gogo, Westerndorf und Autoshow: Einmal mehr brachte das Country-Festival Kandertal die weite Welt des Country in die Region.
THOMAS FEUZ
Zum vierten Mal schon wurde auf der Bahnhofmatte in Kandersteg eine Wildwest-Szenerie im ...
Tolle Künstler, Linedance à gogo, Westerndorf und Autoshow: Einmal mehr brachte das Country-Festival Kandertal die weite Welt des Country in die Region.
THOMAS FEUZ
Zum vierten Mal schon wurde auf der Bahnhofmatte in Kandersteg eine Wildwest-Szenerie im Kleinformat aufgebaut. Countrystars aus der Schweiz, Europa und Übersee erfreuten ebenso wie das bunte Rahmenprogramm mit Familienprogramm am Sonntag.
Linedance – auch mit 82
Dass Country in die Beine geht, zeigte sich vom ersten Ton an. Auf vier Plätzen im grossen Festzelt und im Aussenbereich kamen die Linedancer voll auf ihre Rechnung. Gekonnt setzten sie Schritt vor Schritt, machten Drehungen nach links und rechts, klatschten im richtigen Moment in die Hände oder berührten den linken Schuh, um danach wieder in die Grundstellung zurückzukehren. «Linedance hält mich !t. Es ist Kraftfutter für mein Gehirn», so die 82-jährige Lotti aus Dietikon (ZH). Schwungvoll setzte sie um, was sie an «Acts» eintrainiert hatte, und brachte die Musik so vom Kopf in die Füsse. «Ich kann beim Linedance prima herunterfahren», meinte ein Teilnehmer aus der Ostschweiz. «Man tanzt zwar nicht als Paar, ist aber trotzdem nicht allein.» In Workshops konnten Interessierte den Linedance kennenlernen oder ihre Kenntnisse festigen.
Musik für Herz und Beine
«Es ist wieder einmal soweit! Schön, seid ihr alle hier», freute sich Moderator Peter Schmid aus Frutigen in seiner Begrüssung. Nach der Erwähnung der Sponsoren gab er das Mik sofort frei: «Ihr seid ja gekommen, um gute Musik zu hören!» Klassische Country Music boten Roger Leuenberger & the wild horses. Der Sänger aus Schindellegi SZ hatte nicht nur seine Pferde im Griff, sondern heizte auch dem Publikum tüchtig ein. Begeisterungsstürme löste sein Duett mit dem Country-Produzenten Hämp Ruf aus, der aus Anlass seines Geburtstags auf die Bühne gerufen wurde.
Matt Hodges aus Wake!eld (UK) brachte den Groove des «Country Lifestyle» ins Festzelt. Mit seinen tief empfundenen Songs und den dazwischen platzierten Aussagen hatte er die Gunst des Publikums auf Nummer sicher. «We all have problems» war so ein Satz, gefolgt vom Hinweis darauf, dass die «Highs» des Lebens umso mehr genossen werden sollten.
Sarah Hobbs aus den USA bot traditionelle Country-Musik vom Feinsten und begeisterte mit ihrer Stimme und Performance. Dass ihr «Old School Country» beim Publikum so gut ankam, freute die Actress sichtbar. Den krönenden Abschluss zelebrierte Jason Allen aus Texas. Er überzeugte nicht zuletzt mit der grossen Bandbreite seines Repertoires. Mit eingängigem Country-Sound, süf!gen Balladen, Rock ‘n‘ Roll, Blues und Gospel spielte sich Jason in die Herzen des Publikums. «Thank you, Switzerland!», so der Künstler, sichtlich gerührt über die Gastfreundschaft im Kandertal. «Thank you, guys. God bless you!», doppelte er im Anschluss an mehrere frenetisch honorierten Zugaben nach.
Vom Ursprung der Freude
Mitten aus dem Leben heraus gestaltete der örtliche Pfarrer Christoph «Stöff» Furrer seinen geistlichen Input am Sonntagmorgen. «Eine fröhliche Botschaft», wolle er bringen, «eben Evangelium». Anhand des ersten Wunders von Jesus an der Hochzeit zu Kana machte er deutlich, wie wichtig Lebensfreude ist. «Jesus machte nicht einfach Wasser zu Wein und spendierte ein paar Flaschen, sondern mehr als genug für alle», meinte er.
Sein zweiter Gedankenstrang galt dem Älterwerden – und der Wichtigkeit einer positiven Grundeinstellung. Der eingespielte Song «Don‘t let the old Man in» zeigte auf, wie wichtig die Pflege von Freundschaften und Genuss sind. Dass das persönliche Be!nden auch mit einer Entscheidung zu tun hat, verdeutlichte Furrer mit zwei Knöpfen mit der Aufschrift «Yes» und «No». Man könne sich durchaus «als letzter Tscholi im Umzug» fühlen; umso wichtiger sei es aber, bewusst den «grünen Knopf» zu wählen. Den Abschluss des Festivals bildeten das reichhaltige Brunch-Büffet und die Ausstellung von Fahrzeugen made in USA. Nach zwischenzeitlichen Regengüssen am Vortag konnte das Gelände wieder trockenen Fusses betreten und betanzt werden.
Country 2026
«Country passt hierher! Wir bleiben Kandersteg treu», so OK-Präsident Beat Mühlemann zum Festival vom 14. bis 16. August 2026. Nebst Andy Martin, Heinz Flückiger und Bo Katzmann werden auch die Nashville Rebels und Buddy Dee auf der Bühne stehen. Und: «All das wäre ohne den Einsatz unserer Freiwilligen nicht denkbar. Danke, liebe Helferinnen und Helfer!»
Mehr Information: www.countrykandertal.ch