Die Natur ist etwas vom Schönsten, was es gibt auf dieser Welt.
Wer mag es nicht, gemütlich an einem sonnigen Herbsttag durch das erdig riechende raschelnde Laub des bunt gefärbten Walds zu spazieren. Wer erfreut sich nicht, beim Einatmen der frischen Bergluft in den Alpen. ...
Die Natur ist etwas vom Schönsten, was es gibt auf dieser Welt.
Wer mag es nicht, gemütlich an einem sonnigen Herbsttag durch das erdig riechende raschelnde Laub des bunt gefärbten Walds zu spazieren. Wer erfreut sich nicht, beim Einatmen der frischen Bergluft in den Alpen. Und wer dankt der Natur nicht die zahlreichen Erträge, die sie für uns bereithält – sei es in Form des süss-säuerlich knackigen Apfels, den wir zum Znüni verzehren, des tiefschwarzen Roheisens für den nächsten Häuserbau oder eben solcher Entspannungszeiten für die persönliche Work-Life-Balance.
Was für uns Menschen natürlich ist, ist gut, so sagt man. Es ist frei von Pestiziden, Fungiziden, künstlichen Hormonen oder eben allem, was nicht draussen in der Natur genauso aufzufinden ist, wie sie es für uns bereitstellt. Na gut, anders sieht´s dann aus, wenn diese Überbleibsel beispielsweise des letzten Wanderns irgendwo im Hausflur liegen blieben. Zumindest für solche, welche besonderen Wert auf blitzblanke Sauberkeit legen.
Da gibt es dann Menschen, die abgesehen von der Schönheit der Natur, fuchsteufelswild werden und rein gar nichts von solchen Sonntagsspaziergängen wissen wollen. Keine Erinnerungen dürfen verbleiben in Form von Erdkrümelchen oder herbstlich liegen gebliebenen Blättchen, die an den Schuhen oder an den treuen Hundepfoten klanglos mitgeschlichen sind. Gerade wenn man selbst nichts von diesem Sonntagsspaziergang hatte, steigen die Emotionen und die Wünsche, alles ganz schnell wieder vergessen und ungeschehen zu machen.
Erstaunlicherweise wird gerade in solchen Momenten klar, wie wenig weit weg wir Menschen denn eigentlich von der Natur entfernt sind. Nicht geographisch natürlich, nicht baumassnahmlich gesehen oder generell im Hinblick auf die Infrastruktur, sondern rein in Bezug auf das, woraus wir bestehen: Aus Fleisch, aus Knochen, hauptsächlich aus Wasser, wie ich mir sagen liess, aus ein paar Zellen und ganz bestimmt aus vielen individuellen Vorstellungen, Wünschen und ganz «natürlichen» Bedürfnissen.
JACQUELINE RÜESCH
J.RUEESCH@FRUTIGLAENDER.CH