Der schreibenden Zunft wird oft vorgeworfen, sie verstünde nichts von Zahlen, hätte keine Ahnung von spezifischen Gewichten, wende falsche Massangaben an oder setze bei Kubaturen die Kommastellen falsch. Inwieweit diese Behauptung der Wahrheit entspricht, lasse ich hier offen. ...
Der schreibenden Zunft wird oft vorgeworfen, sie verstünde nichts von Zahlen, hätte keine Ahnung von spezifischen Gewichten, wende falsche Massangaben an oder setze bei Kubaturen die Kommastellen falsch. Inwieweit diese Behauptung der Wahrheit entspricht, lasse ich hier offen. Zugegeben, die Dyskalkulie trifft bei mir zu. Trotzdem versuche ich, einen zahlenmässigen Rückblick auf meine nahezu 17 Jahre beim «Frutigländer» zusammenzuschustern.
Rund 6200 Tage sind seit meinem Stellenantritt ins Land gezogen. Während dieser Zeit lag die Zeitung ungefähr 1680-mal in den Briefkästen der AbonnentInnen. Meine Aufgaben innerhalb des Redaktionsteams veränderten sich ebenso wie das Arbeitspensum. Letzteres schwankte zwischen 100, 80, 70 und 60 Prozent. Nach Feierabend rannte ich des Öfteren auf den Zug, der mal 29, mal 30 und mal 31 Minuten nach der vollen Stunde talauswärts fuhr.
Für meine ungezählten Artikel über Anlässe, Aktuelles, Flora oder Fauna führte ich zig (Telefon-)Gespräche und machte Interviews mit Zwei- und Vierbeinern.
Die Krankheit, deren Namen gleich lautet wie ein achtbeiniges Schalentier, zwang mich, kurz vor Weihnachten 2024 kürzerzutreten. Inzwischen bin ich in der dritten Lebensphase angekommen und kann mich Rentnerin nennen. Von meiner Brustkrebserkrankung habe ich mich recht gut erholt.
Mit dem Rückblick auf die Geschichte der kürzlich geschlossenen Poststelle in Reichenbach (siehe Text rechts) verabschiede auch ich mich von Ihnen, geschätzter Leser und geschätzte Leserin.
KATHARINA WITTWER