Abstimmung über neue Bauverwaltung
26.11.2024 KrattigenDie Neuwahlen für den Gemeinderat dürften an der Gemeindeversammlung glatt verlaufen: Es haben sich gleich viele KandidatInnen gemeldet, wie Sitze frei werden. Die Stimmberechtigten haben zudem über eine Steuererhöhung und über ein defizitäres Budget zu ...
Die Neuwahlen für den Gemeinderat dürften an der Gemeindeversammlung glatt verlaufen: Es haben sich gleich viele KandidatInnen gemeldet, wie Sitze frei werden. Die Stimmberechtigten haben zudem über eine Steuererhöhung und über ein defizitäres Budget zu befinden. Am meisten zu diskutieren wird aber vermutlich ein anderes Geschäft geben.
KATHARINA WITTWER
Wie in den ausführlichen Informationen aus dem Gemeinderat im «Frutigländer» vom 25. Oktober und im Gemeindebulletin zu lesen ist, wird den stimmberechtigten KrattigerInnen an der kommenden Gemeindeversammlung eine Steuererhöhung für natürliche und juristische Personen von 1,7 auf 1,75 Einheiten unterbreitet. Trotz der dadurch zu erwartenden Mehreinnahmen von rund 75 000 Franken ist im steuerfinanzierten Bereich fürs Jahr 2025 ein Verlust von gut 155 000 Franken budgetiert.
Weil im Investitionsprogramm 2024 bis 2029 Ausgaben von rund sechs Millionen Franken aufgeführt sind, sieht sich die Gemeinde gezwungen, ein Darlehen aufzunehmen. Ein grosser Teil dieser Summe wird für die schrittweise Gesamtsanierung des Mehrzweckgebäudes verwendet. Eine neue Softwarelösung für die Gemeindeverwaltung, die Ortsplanung und verschiedene Überbauungsordnungen sowie Infrastrukturprojekte belasten den Gemeindehaushalt in den nächsten Jahren ebenfalls erheblich.
Neuwahlen für den Gemeinderat – eine Formsache
Als Nachfolge für den Ende 2024 zurücktretenden Gemeindepräsidenten Stephan Luginbühl hat sich innerhalb der Frist einzig der bisherige Gemeinderat Daniel Kummer gemeldet. Er gilt somit als gewählt. Auf den gleichen Termin legen Martina Gfeller und Lukas Bühler ihr Gemeinderatsmandat ab. Silvia Luginbühl steht für eine weitere Legislatur zur Verfügung.
Für die insgesamt drei frei werdenden Sitze vorgeschlagen sind Angela Baumann, Alfred Brügger und Dominik Luginbühl. Erfahrungsgemäss darf damit gerechnet werden, dass die (Wieder-)Wahl an der Gemeindeversammlung bloss Formsache ist.
Aeschi und Krattigen sollen gemeinsam verwalten
Seit acht Jahren wird die Bauverwaltung aufgrund von Fachkräftemangel extern geführt, was verhältnismässig hohe Kosten verursacht. Nun wurde mit Aeschi eine gemeinsame Lösung gefunden und das Organisationsreglement überarbeitet. An der Infoveranstaltung vom 13. November stellten der Gemeinderat und der Aeschiner Gemeindepräsident die Neuorganisation vor, die am 1. Januar 2026 ihre Arbeit in Aeschi aufnehmen soll. Die personelle Zusammensetzung ist wie folgt vorgesehen: Ein / eine BauverwalterIn (Bereichsleitung Hochbau / Planung und Liegenschaften), ein / eine StellvertreterIn (Bereichsleitung Tiefbau / Umwelt) zu je 80 bis 100 Prozent plus ein / eine SachbearbeiterIn mit 50 bis 100 Stellenprozenten. Die personellen Kosten werden nach einem fixen Schlüssel, ungefähr 100:130, aufgeteilt. Ein Einwohner beanstandete die Zusammenlegung der Bau- und Planungskommission sowie der Tiefbauund Umweltkommission. Es gäbe an den Sitzungen stets gemeindespezifische Projekte zu besprechen, welche die Kommissionsmitglieder der anderen Gemeinde wenig bis gar nicht beträfen, äusserte er seine Bedenken. Das letzte Wort haben die Stimmberechtigen.
Gemeindeversammlung: Freitag, 29. November, 20 Uhr im Gemeindesaal