Abtauchen mit dem Ferienpass
05.08.2025 FrutigenVierzig neue Angebote gab es für die Schülerinnen und Schüler in der Region heuer im Rahmen des Ferienpasses Frutigland, darunter auch ein Schnuppertauchgang im Hallenbad Frutigen. Daran nahmen zum Abschluss der beiden diesjährigen Ferienpass-Wochen neun interessierte ...
Vierzig neue Angebote gab es für die Schülerinnen und Schüler in der Region heuer im Rahmen des Ferienpasses Frutigland, darunter auch ein Schnuppertauchgang im Hallenbad Frutigen. Daran nahmen zum Abschluss der beiden diesjährigen Ferienpass-Wochen neun interessierte Kinder und Jugendliche teil.
RAHEL ROESTI
Unter Wasser atmen, in eine andere Welt abtauchen, die Ruhe geniessen und sich schwerelos fühlen – die Aussicht auf eine solche Erfahrung weckte offensichtlich bei vielen Schülerinnen und Schülern die Abenteuerlust.
Am 25. Juli versammelte sich die aus sechs Mädchen und drei Jungen bestehende Gruppe im Hallenbad Frutigen um Martina Hofer und ihr Team von Nemo Tauchsport aus Heimberg. Zu Beginn wurden die TeilnehmerInnen theoretisch in die Welt des Tauchens eingeführt. Beim Briefing wurde den SchülerInnen ein Einblick gegeben, was beim Gerätetauchen an Ausrüstung benötigt wird, wie man sich unter Wasser sicher verhält und sich gegenseitig verständigen kann.
Die Ausrüstung
Geatmet wird unter Wasser mithilfe einer Tauchflasche aus Stahl, sie hat ein Volumen von zehn Litern und ist mit komprimierter Pressluft auf 200 bar gefüllt. Zum Vergleich: Ein Velopneu ist lediglich mit etwa 5 bar gefüllt. Damit man angenehm aus der Tauchflasche atmen kann, benötigt es ein Druckreduzierventil. Beim Tauchen wird dies Lungenautomat oder auch Regulator genannt. Dieser reduziert die Druckluft in zwei Stufen auf den Umgebungsdruck. Jeder Lungenautomat verfügt zudem über ein zweites Mundstück für die Notversorgung, den sogenannten Oktopus. Durch den Lungenautomaten kann man nach dem Reduzieren des Drucks ganz normal einund ausatmen, wie wenn man an der Oberfläche atmen würde. Auch husten, schlucken und spucken ist durch den Regulator möglich.
Damit beim Tauchen die Flasche bequem mitgenommen werden kann, wird diese an eine Tarierweste, auch Jacket genannt, befestigt. Zusätzlich kann in die Tarierweste durch Betätigung des Inflators Luft ein- und ausgelassen werden, um waagerecht im Wasser schweben zu können. Am Finimeter kann der verbleibende Druck in der Tauchflasche abgelesen werden und ein Tauchcomputer zeigt während des Tauchgangs die Zeit und Tiefe an. Für die Verständigung unter Wasser lernten die Schülerinnen und Schüler zudem die wichtigsten Handzeichen.
Erfahrungen unter Wasser
Nach der theoretischen Einführung ins Gerätetauchen ging es in drei Gruppen ins Becken, um das Atmen auch unter Wasser zu erleben. Jedes Kind wurde von einem Profi von Nemo Tauchsport betreut und begab sich auf einen gut zwanzigminütigen Tauchgang durch das Hallenbadbecken. Auch kleine Spiele, wie einander eine Spielzeugrakete zuzuwerfen, wurden gespielt und dabei beobachtet, wie der Widerstand unter Wasser auf Gegenstände wirkt.
Die 13-jährige Anuk fand es eine coole Erfahrung. «Die Atmung durch den Regulator und das Schweben unter Wasser haben sich speziell angefühlt.» Der allererste Atemzug kostete Elena, Schülerin an der OSS Müli Reichenbach, ein wenig Überwindung. Der 12-jährige Karl aus Frutigen staunte über das Gewicht der Tauchflasche. Erst in der Schwerelosigkeit unter Wasser «verliert» die Stahlflasche nämlich ihr Gewicht. Kjetil aus Reichenbach wollte das Tauchen einmal ausprobieren, da sein Vater diesen Sport ausübt und er ihn in Zukunft gerne begleiten würde. Die 13-jährige Tiziana aus Adelboden fand es spannend zu sehen, wie viel Ausrüstung zum Gerätetauchen benötigt wird.
Der Ferienpass ist ein voller Erfolg
Erneut sei der Ferienpass in diesem Sommer ein grosser Erfolg gewesen, so lautet das Fazit von Nicole Wegmüller, Mitorganisatorin des Ferienpasses Frutigland. Zum fünfköpfigen Team werde im nächsten Jahr ein weiteres Mitglied stossen. Zu sechst wollen sie sich weiter engagieren und mit viel Herzblut den Kindern und Jugendlichen eine grossartige Zeit bieten, um ihre Ferien zu Hause möglichst erlebnisreich zu gestalten. Auch sei es ihnen ein Anliegen, Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu berücksichtigen. «Wir treffen uns monatlich und sind in stetigem Austausch. Es ist toll zu sehen, wie wir Hand in Hand zusammenarbeiten», freut sich Nicole Wegmüller.
Ein Highlight sei in diesem Jahr gewesen, dass sich alle 404 teilnehmenden Kinder eine Überraschung bei Gerber Sportpreise abholen durften. Sie bekamen einen Pin, welcher an den Rucksack oder die Jacke gesteckt werden kann. So bleibt der Ferienpass 2025 noch lange in Erinnerung.
Die Vorbereitungen für 2026 laufen
Nach dem Ferienpass ist vor dem Ferienpass – getreu diesem Motto beginnen bereits die Vorbereitungen für das Jahr 2026. Sie hätten viele Ideen, um attraktive und neue Angebote einzuholen und wollen noch mehr Familien ansprechen. Insbesondere möchten sie wieder Angebote für Jugendliche anbieten, sagt Nicole Wegmüller, beispielsweise einen einwöchigen Programmierkurs, mit dem Schweizermeister Beatboxen lernen oder auf dem Thunersee Pumpfolien ausprobieren.
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